September 2024
Mo
30
Sep
2024
Der September geht stürmisch zu Ende. Der Garten liegt voller abgerissener Blätter, dabei hatte ich doch gerade so schön alles aufgesammelt, geschnitten, geharkt. Der Wind ist empfindlich kalt.
Die Vögel sind auf ihrer Herbstreise. Nachts hören wir die Kraniche auf dem Weg ins Winterquartier. Sie orientieren sich am Mittellandkanal und kommen jedes Jahr bei uns vorbei. Die Stare waren auch schon da, ein großer Trupp von bestimmt 30 Vögeln, das war ein Getschilpe und Gezwitscher. Da blieben die Eichhörnchen vorsichtshalber auf dem Balkon und schauten uns erwartungsvoll an. Bis wir in die Hände klatschten. Die Stare flogen davon, die Eichhörnchen turnten schnell auf den Rasen ... nach dem Rechten sehen. Wer noch da war - und willkommen - waren die Schwanzmeisen.
Schwanzmeisen leben gerne mit anderen zusammen, bei uns waren sieben oder acht, so genau ließ sich das nicht zählen. Sie sind gar nicht so eng mit den Blau- und Kohlmeisen verwandt, wie das der Name vermuten lässt. Der lange Schwanz dient zum Ausbalancieren des Gleichgewichts, wenn sie an dünnen Ästen ihre Nahrung suchen. Das sind Insekten, Blattläuse und Schildläuse, wie schön ist das denn. Sie fressen aber auch Pflanzliches und im Winter am Futterhaus. Es gibt mehrere Unterarten, die sich im Weiß-Anteil im Gefieder und den schwarzen Streifen unterscheiden, die, die bei uns waren sahen allerdings auch alle verschieden aus.
Was es noch gab: Die städtischen Kanalarbeiter haben Zeichen auf unseren Weg vor dem Haus gesprüht, Buchstaben und Zahlen, deren Bedeutung wir nicht entziffern können. Die Farbe leuchtet in der Dämmerung in orange. Uns bleibt nichts als abzuwarten, aber wir vermuten nichts Gutes für den gerade nach Ende der Glasfaserarbeiten frisch gepflasterten Weg ...
Mi
25
Sep
2024
Hannover kann auch schöne Sonnenuntergänge.
Foto von Stefan Keese
So
22
Sep
2024
Der Sommer hat seine Sachen zusammengesammelt, die Sonne hat noch einmal warm geschienen zum Abschied. Nun ist wirklich Herbst, auch kalendarisch. Wir haben den Nachmittag lesend im Garten verbracht, die Libelle kam vorbei und versuchte noch einen der Schmetterlinge zu erjagen, die Eichhörnchen kamen auf eine Nuss und die Vögel auf einen Sonnenblumenkern. Die Farben haben sich bereits auf Herbst gedreht, sind gelber geworden.
Am Samstag war passend zum Herbstanfang bei strahlender Sonne und Wärme Bothfelder Herbstmarkt, unser Stadtteilfest. Was wir sahen, war ein Schwinden der heimischen Teilnehmer, sei es Schule oder Verein, vor allem der heimischen Geschäfte, die sich die Mühe nicht mehr machen mögen. Dafür waren noch mehr Rummel-Stände da und füllten die Lücken und vielleicht deshalb kein Standplan mehr? Um mit einem Greifarm nach Plüschtieren zu fischen geht niemand auf den Herbstmarkt. Aber fürs Murmelland und ein schönes Karussell schon. Wo waren sie? Wer da war, war Herr Weil, der Ministerpräsident, aber nur ganz kurz. Er wirkte unkonzentriert, aber er hat ja auch jede Menge Trouble mit seiner selbstherrlichen Gehaltshochstufung seiner Mitarbeiterin, was dann - blöd, einfach blöd - in die Presse gelangte und diese seitdem nicht wieder verlassen hat. Und natürlich den letzten Wahlergebnissen seiner Partei.
Die Parteien waren alle da, bis auf eine, die im letzten Jahr offensichtlich verärgert hatte und ausgeladen wurde. Wer wohl? Die Nazis standen nun über die Straße hinweg, da, wo noch vor einigen Jahren auch Herbstmarktstände gestanden hatten und der Polizei-Infostand und der Kaufmann daneben beim Herbstmarkt mitgemacht hatte, wo jetzt aber kein Herbstmarktgelände mehr war. Und sie taten so, als ob. Die Leute, die an der Ampelkreuzung auf Grün warteten, wurden zugetextet, von für mich komplett unsympathisch aussehenden Männern, fast bedrohlich wirkten sie und ich glaube, das war Absicht. Beim Grünen-Stand auf dem Herbstmarktgelände gab es Sonnenblumen und Samentütchen und "Bunt statt Braun" Buttons, aber noch saßen die Leute auf dem Stand lethargisch beim Kaffee, bei der FDP war Entenangeln für Kinder, die letzte Verzweiflung (ich hätte gern eine Ente für meine Sammlung gehabt, aber ich durfte nicht und mein Kind auch nicht - zu alt), bei der CDU gab es einen Origamikraniche-Workshop, aber erst später, vorher Desinteresse und gähnende Leere, an den SPD-Stand erinnere ich mich nicht mehr (da hatte man mir vor einigen Jahren die rote SPD-Ente verweigert, sowas merke ich mir), dafür war ja Herr Weil da.
Hinterher sagte Radio Hannover, dass es Ärger mit den Nazis gegeben habe: bei den Grünen und bei den "Omas gegen Rechts" (die waren uns gar nicht aufgefallen, schade). Es wäre versuchte Einschüchterung gewesen. Und dass Jugend sich spontan zusammengetan hatte, Schilder gemalt und vor dem Nazi-Stand eine Kette gebildet hatte. Bis die Nazis - mimimi - die Polizei riefen, die allerdings von einer rechtlich erlaubten friedlichen Spontanversammlung sprach und einfach abwartete. Ja, so war das mit den Nazis. Keine Sonnenblumen für Nazis.
Wir gingen einmal die Straße hinauf und einmal herab, verglichen die Preise für Laugenbrezeln (von 1 Euro bis 4,50 Euronen war alles vertreten) und fuhren nach Hause in den Garten zu Kaffee und Kuchen.
Do
19
Sep
2024
Die Temperaturen steigen wieder, trocken bleibt es auch, beste Voraussetzungen für schöne Septembertage. Wäre der Hochnebel nicht. Wir fuhren in den Zoo, die Wetter-App versprach ab 10 Uhr Sonne und Temperaturen über 20 Grad Celsius. Stattdessen kam der Hochnebel. 10 Uhr Hochnebel, 12 Uhr Hochnebel, 13 Uhr Hochnebel. Deutlich unter 20 Grad Celsius. Gegen 14 Uhr kam die Sonne durch die Nebeldecke. Da wollten wir allerdings schon wieder nach Hause.
Den Tieren im Zoo war der Hochnebel egal. Dieses Mal wanderten wir zuerst durch den Afrika-Sambesi. Dort gab es Kaffee (schlecht und teuer) und Brezeln (lecker und teuer), viele leere Tische und natürlich eine Gruppe, die sich unbedingt an den Tisch direkt neben uns, rückseitig zu mir, setzen musste. Der Stuhl rummmmste gegen meinen, der sich setzende Mann sagte "Geht es so?" und ich sagte "Ja, wenn sie ihre Stuhllehne von meiner nehmen." Daraufhin ernteten wir böse, empörte Blicke, aber das war mir wurscht. Den Gesprächen hörten wir notgedrungen zu, es stellte sich heraus, dass das eine Gruppe Lehrer war, die mit ihren Klassen im Zoo waren und ihrer Aufsichtspflicht mit Kaffeetrinken nachkamen.
Wir beobachteten die Boote auf dem Sambesi und warteten darauf, dass ein Kind hineinfallen würde, aber nein. Das Nashorn beobachtete eine Gruppe Enten, die in seinem Badeteich tauchten. Die Pelikane beobachteten die Zoobesucher.
Die Löwen dösten und beobachteten niemand, träumten vielleicht von einem schönen Happen und dann wäre endlich Ruhe. Die Pfoten zuckten. Ab und zu wurde mal geguckt - nach den kreischenden Kindern vor der Glasscheibe in der großen Felswand.
Wir gingen zu Yukon Bay. Die Eisbären dösten auf den Felsen und ignorierten alles.
Diesmal war es möglich Eis zu kaufen, es war allerdings grenzwertig weich. Die Robben-Seeadler-Show sollte gleich beginnen, so aßen wir das Eis auf der Tribüne auf - schnell auf, wegen der Fotos.
Alle paar Jahre mal der Show zuzusehen ist gar nicht so übel. Die Tribüne war voller Kinder, als der Seeadler dicht über die Köpfe flog, verstummten sie. Ich sagte zum besten-Ehemann-forever: "Weisst du noch, letztes Mal, als er dem Kind die Kappe vom Kopf gerissen hat?" In der Reihe vor uns zogen die Grundschüler die Köpfe ein ...
Und dann hatten wir Hunger und gingen nach Hause.
So
15
Sep
2024
Kaum hatte ich geschrieben, dass die fallenden Apfelbaumblätter noch braun/vertrocknet sind und nicht herbstlich gelb ... da fallen nun die Herbstblätter zu Boden. Es ist aber auch kalt geworden, meine Herren, hallo Petrus, ausgerutscht auf der Schalttafel fürs Wetter? Von, noch in der letzten Woche, schwül und warm, schwitzen und Sommerkleidchen ging es in freiem Fall auf kalt und nass, frösteln und Strickjacke zu Jeans. Ein den Nordpol anzapfendes was-auch-immer-Druckgebiet, das die kalte Luft zu uns nach Norddeutschland und bis zu den Alpen schaufelt. 17 Grad am Tag, 5 Grad in der Nacht. Die Fenster ohne Rolläden davor waren innen von Feuchtigkeit beschlagen, sodass ich sie trockenwischen musste. Sonst ist das nur im Winter. Trotzig bliebt die Heizung noch aus, soo nicht, Petrus. Aber nach zwei Tagen knickten wir ein und machten sie an, gleich schlief es sich besser.
Was sonst war? Gestern war der letzte Feuerwerksabend in Herrenhausen, der letzte Beitrag zum Feuerwerkswettbewerb. Es war schön und kalt und dann wurde der diesjährige Sieger verkündet. Das war nicht unser Favorit Indien, das war Litauen, warum auch immer. Indien wurde Zweiter. Eng sei es gewesen, hieß es. Die Siegerkürung ist nicht das, was ich transparent nennen würde.
Währenddessen tauchte Stefan Raab nach langer Pause wieder im TV auf. Oh ja, nicht nur wir sind älter geworden ... Irgendwo las ich, dass er seinen Gottschalk-Moment hatte, und fand das sehr treffend. Ich habe so meine Vorbehalte gegen nackte Oberkörper von alten Männern, von schnaufenden alten Männern, die müssen schon sehr gut trainiert und schlank sein und beides war nicht.
Dann lieber Fußball schauen. Hannover 96 gewann gegen Kaiserslautern und das war dann mal schön. Es wird. Auch die Temperaturen.
Fr
13
Sep
2024
Was war? Gestern war BundesWarnTag. Wir wurden schon Tage vorher gewarnt: der BundesWarnTag käme. Selbst die Familienjugend warnte uns morgens vor, vorsichtshalber, wir könnten es ja verpassen: Passt auf, nachher um 11 Uhr, da wird gewarnt. Nicht wie beim letzten Mal, da passierte nichts, gar nichts. Kein Smartphone, keine Sirene, kein Hinweis im Radio. Seither aber hat Hannover aufgerüstet, 80 von über 100 Sirenenanlagen installiert. Und sie heulten, oh ja. In meiner Jugend auf dem Dorf waren wir das gewöhnt, da wurde regelmäßig geprobt, denn wenn es brannte wurde die Freiwillige Feuerwehr so alarmiert. Da war das Funktionieren wichtig. Dann kam irgendwann die Umstellung auf stillen Alarm und scheinbar Frieden in der Welt und dann war es nicht mehr wichtig. Aber nun wieder.
Die Familienjugend fand das Sirenengeheul gruselig. Mich stürzte es in innere Unruhe und HabAchtStellung, manche Dinge sind tief im Inneren verankert.
Kaum war die Sirenenanspannung weg, kam Kanal-TV der Firma Remondis in unseren kleinen Stichweg gefahren. Auf dem Transporter stand in großer Schrift: "Kanal-Inspektion, Kanal-Sanierung, Kanal-TV. Mit neuer 3D-Technologie für die Rundumsicht im Schacht." Sie fuhren vor unser Haus und hoben den Gullydeckel vom Schacht. Ich fragte "Was machen sie da?" "Wir schauen ob alles in Ordnung ist", sagten sie. Und guckten TV. Das TV-Gucken dauerte ziemlich lange, denn die ganze Länge des Kanals wurde mit einer Sonde abgefahren. Eine Drohne unter der Erde. Nur warum während der ganzen Zeit die beiden "Rundumkennleuchten" auf dem Transporter gelbes Blinklicht erzeugten - vielleicht, damit niemand in den offenen Gully fiel?
Ich schaute auf die Remondis-Webseite: "Wir gehen allem auf den Grund." stand da. Und "Unseren Kanalkamera-Systemen entgeht nichts."
Eichhörnchen entgeht auch nichts, vor allem Haselnüsse.
Mi
11
Sep
2024
Gerade hatte der September angefangen, schon tauchte ein Tiefdruckgebiet auf und schaufelte Dauerregen zu uns. Es war die zweite Nacht mit Nur-Regen, alles tropfte, die Schnecken schleimten über den Rasen und sogar über die Terrasse.
Es war Zeit für Drinnen sitzen und für die Fotos vom Sommer.
Denn Ende August waren wir noch einmal in Herrenhausen, im Großen Garten hinter der Schlossattrappe. Nun im September planen sie dort Umbauarbeiten, da wollten wir noch schnell hin.
Denn der Eingang zum Großen Garten soll verlegt werden und dann dort sein, wo jetzt noch Museumsstücke hängen und stehen. Und dann würde das Museum auch umgestaltet, hieß es. Dann kämen die Welfen-Kutschen ins Museum. Dann sei der Museumseintritt im Garteneintritt mit drin und wir befürchten, dann wird die Jahreskarte noch einmal teurer. Gerade ist der Preis von 25 Euronen auf 35 Euronen geklettert, das ist prozentual gerechnet ganz schön happig. Wieviel kosten uns die Kutschen dann extra?
In Zukunft jedenfalls geht man fast mittig in den Großen Garten und hat gleich den Wow-Effekt und nicht erst um drei Ecken.
Zum besseren Verständnis: Wer in den Großen Garten möchte, geht über das Kopfsteinpflaster zwischen Galerie und Orangeriegebäude zum Schloss, über eine große Seitentür hinein in den angebauten östlichen Trakt des Schlosses mit WC und Kasse und den Leuten mit den Scannern und dann gleich links wieder hinaus. Dann landet man im kleinen Fürstlichen Blumengarten, umgrenzt von Hecken, der Rückseite der Kaskade und dem Gang des Arne-Jacobsen-Foyers. Wer hier geradeaus geht kommt zum Orangenparterre mit dem Goldenen Tor vor der Orangerie, nur wer rechts herum geht, der kommt zum Großen Parterre des Großen Gartens.
Wenn man bisher hinter der Kasse im Osttrakt geradeaus ging, lief man durch den Shop und landete im Museumsteil mit den Leuten mit den Scannern, denn bisher kostete Museum extra. Von dort aus konnte man durchs Museum mit dem unterirdischen Gang und dem zweiten, westlichen Anbautrakt mit Artefakten laufen und wieder zurück, aber Türen zum Garten öffneten sich nicht. Das soll sich ändern, im nächsten Jahr. Erstmal ist das Museum jetzt komplett ZU. Und iIn Zukunft müssen alle Großer-Garten-Besucher zuerst durch Kasse und Shop und dann hinaus, ohne Umwege - plopp - liegt das Große Parterre des Gartens vor ihnen. Vielleicht verirrt sich ja jemand in den Fürstlichen Blumengarten. Wert wäre er das. Hinter der Kaskade links!
Uns strahlten dort schon herbstliche Töne an: Rot und Orange, viel Grün, etwas Gelb. Und ganz viel Lampenputzergras. Ich guckte neidisch.
Mo
09
Sep
2024
Na klar, heute ist der Teddybärtag. Zumindest in den USA: 'National-teddybear-day'. Niemand weiß so recht, wer diesen Tag initiiert hat. Eine der großen Teddybärfirmen vielleicht? Die Firma Steiff zumindest nimmt ihn als Anlass für 'Hugs from Steiff'.
In einem Monat übrigens, am 9ten Oktober, feiern die USA den 'Nimm-Deinen-Teddybär-mit-zur-Arbeit-Tag', wobei Schule durchaus auch als Arbeit definiert wird. Die Bären in den Vereinigten Staaten von Amerika haben so richtig Terminstress, oder? Dort folgt am 7ten November der 'Hug-a-bear-day' (vielleicht sollte Steiff dann die Aktion ...), am 16ten November der 'Have-a-party-with-your-bear-day'. Beides möglicherweise höchst notwendig nach den USA-Wahlen am 5ten ....
Der angekündigte Wetterwechsel kam mit stundenlangem Regen in der Nacht und Temperaturen, noch mit der 20 auf dem Display der Wetterstation, aber ab morgen deutlich drunter. Die Abdunklung der Räume ist aufgehoben, die Türen aber bleiben weiterhin konsequent geschlossen. Damit die Kühle nicht hineinkommt.
Fr
06
Sep
2024
Am Mittwoch weckte uns Donnergrollen. Es grollte ohne Pause, es kam näher, dann zog es an uns vorbei. Nördlich ... und westlich ... und östlich von uns ging die Welt unter: Starkregen, Blitze ohne Pause, Hagel. Die Feuerwehr pumpte Keller und Unterführungen aus. Bei uns beschränkte es sich aufs Grollen, aber auch das reichte, um unruhig auf die Wetter-App zu starren. An Schlaf war nicht mehr zu denken und als der Wecker klingelte, war es fast eine Erlösung. Der Tag wurde heiß und schwül, vor allem schwül.
Am Donnerstag war der Fünfte. Wieder tauchte die Frage auf 'Was machst du eigentlich den ganzen Tag?'. Was für eine Frage nach einer Nacht, in der wir stündlich wach geworden waren, diesmal nicht von Donner und Blitz, diesmal von Wärme und Schwüle. In der wirklich jede Baumwollfaser zu viel gewesen war, jede einzelne. Wieder trieb die Sonne das Thermometer höher und höher bis auf 30 Grad Celsius und die Schwüle nahm zu, bis die Luft in Scheiben geschnitten hätte werden können.
Von den Apfelbäumen fallen bereits Blätter, aber es sind vertrocknete Blätter und nicht gelbe Herbstblätter ... Ich versuchte etwas Gartenarbeit. Bis mir der Schweiß übers Gesicht tropfte. Da ging ich ins kühle Haus und schälte Äpfel für Apfelmus. Unsere Apfelernte ist abgeschlossen, so viele Äpfel hatten wir lange, lange nicht. Und auch unsere Birnenernte ist abgeschlossen, 14 Tage lang haben wir (mit Hilfe der Familienjugend) täglich gelbe, süße, saftige Birnen gegessen, auch Birnen hatten wir seit Jahren nicht so viele. Die Äpfel haben Sonnenbrand und wollen sich nicht lagern lassen, sie werden unbemerkt weich und braun-schwarz, dann sind sie nur noch zum Fortwerfen. Einige Äpfel ganz oben in den Bäumen haben wir hängen lassen, auf denen sitzen die Schmetterlinge und genießen das überreife Obst. Den Schmetterlingen gefällt das, sogar die Schwüle. Und ich verarbeitete Äpfel.
Nächste Woche soll ein Wetterwechsel kommen.
Mo
02
Sep
2024
Der erste September, jedes Jahr wieder ist er der meteorologische Herbstanfang. Wir haben jetzt noch eine Galgenfrist bis zum 22sten September, dann ist kalendarischer Herbstanfang und damit endgültig Herbst. Solange sind wir nun sozusagen 'in between'. Das Wetterjojo aber schwingt gerade wieder nach oben, die Temperaturen steigen, das ist noch nicht herbstlich. Allerdings, die Tage sind schon verflixt kürzer geworden, das abendliche Weinchen trinken wir drinnen, denn draußen ist es schon kurz nach Zwanzig Uhr dunkel - und die Mücken fallen über uns her. Die Nächte sind kühl, morgens ist der Rasen nass vom Tau. Ja, der Herbst lauert. Beim Kaufmann umme Eck gibt es die ersten Hokkaidokürbisse. Und Feigen.
Es ist immer noch die Wärme des Sommers, aber trotzdem schauert es mich ...
Der erste September 1939 war der Tag, an dem Hitlerdeutschland Polen überfiel und damit den zweiten Weltkrieg begann.
Der erste September 2024 war der Tag der Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen. Ich weiß nicht, wer dieses Datum ausgesucht hat. Ich verstehe auch nicht, wie so viele Menschen in Sachsen und Thüringen ihr Kreuz bei den Nazis machen konnten ... Ich begreife unsere etablierten Parteien nicht, die die Nazidenkweise in diesen Ländern zu ignorieren scheinen, die nichts dagegen tun, die es nicht ernst nehmen? Junge Leute wählen angeblich die Nazis aus Überzeugung. Sie wählen eine Partei, die nicht unsere Verfassung vertritt. Haben sie in der Schule nicht Demokratie gelernt? Ist das ein Ergebnis von Bildungspolitik in Länderhand? Der Blick auf die Ergebnisse verursacht mir ein Würgen im Hals.