August 2022
Mi
31
Aug
2022
Die diesjährige Apfelernte fand unter kritischer Beobachtung statt.
Wir bestachen Hemmi Hamilton Eichhorn mit einer dicken Walnuss. Ich könnte schwören, dass er lachte, als uns einige kleine Äpfel auf den Kopf fielen. 'Willst du sie haben?' Nein. Die Äpfel waren ihm egal, aber eine zweite Walnuss, die nahm er.
Und so ging der August zu Ende.
Mo
29
Aug
2022
Mit Gewitter und Starkregen ging der Hochsommer. Innerhalb von fünf Minuten liefen die Regentonnen voll und über. Ich wurde pitschnass. Und ich fand es gar nicht so schlimm. Die Schwüle hatte sich ins Unerträgliche gesteigert und war endlich beendet.
Und nun beginnt der Herbst. Eigentlich sind wir in Normal-Sommer-Temperaturen anfangs der 20er-Grade und nachts schön kühl. Aber uns kommt es vor wie Herbst. Die Blätter der Bäume fallen ja auch schon. Und da wird nichts golden und rot sondern einfach nur braun. An der Straßenecke leuchten die Früchte der Eberesche. Der Supermarkt umme Eck hat Hokkaidokürbis im Angebot. Die ersten Lebkuchen tauchen im Regal auf. Und wir haben begonnen, die Äpfel von den Bäumen zu ernten. Die angenagten, angebohrten, sonnenverbrannten und sonstwie geschädigten Exemplare, noch für Apfelmus gut, kamen in eine Schale mit Wasser und prompt kamen die fressenden Würmer heraus und die Familie machte 'Iih'.
Im Schrebergarten der Jugend fielen die ersten Quitten vom Baum und wurden mir in den Arm gedrückt. "Du magst doch Quitten so gern." Und so sitze ich mit Falläpfeln und Fallquitten, die noch gelb werden müssen, und rätsele was ich damit tue.
Wir sind wieder mehr im Haus und nicht mehr bis nachts auf der Terrasse. Die Pumpe unseres kleinen Zimmerbrunnens ist irgendwann in den letzten Tagen kaputt gegangen und wir haben es erst jetzt gemerkt. Wir überlegen nun, ob wir neu investieren sollen. Anschaffungskosten sind nur 12 Euronen, aber bei den jetzigen Strompreisen kostet der Betrieb jährlich das Anderthalbfache. Eigentlich war das nie ein Thema, aber jetzt.
Do
25
Aug
2022
Die Farben ändern sich. Die Sonne steigt nicht mehr ganz so hoch und geht erschreckend früh unter. Zumindest wir müssen uns mit dem Gläschen Wein auf der abendlichen Terrasse beeilen. In den Gärten, den gewässerten Gärten, blühen die Spätsommerblüher, das sind die mit den gelb-orange Tönen, also die Sonnenhüte der Familien Echinacea und Rudbeckia, die Helenium-Sonnenbräute, die Schafgarben.
Die Gurus des NABU und Ökotest haben gesprochen und beim abendlichen Weinchen liegt vor mir ein Artikel: "Kirschlorbeer, Geranien und Bambus: Besser aus dem Garten verbannen". Da wird aufgelistet, was so alles im Garten iih-bääh ist und was nach Ansicht des Gurus weg muss.
Dabei fällt mir eine Diskussion im Reformhaus ein, in der Warteschlange an der Kasse. Ich sagte zur Familienjugend, der Rasen müsse noch gemäht werden. Und die Dame vor mir drehte sich um und sagte mit Entrüstung in der Stimme, ich hätte doch nicht etwa tatsächlich noch einen Rasen. Was für ein Verbrechen an der Ökologie, an den Tieren, Insekten und überhaupt, eine blühende Wiese sollte ich anlegen, DAS wäre verantwortliches Gärtnern. Dass wir einen Platz bräuchten für Federball, für ein Zelt, für eine Schaukel und die Gartenliegen, das tat sie ab. Und ich sagte, sie könne in ihrem Garten machen, was sie wolle, aber mir gefälligst nicht reinreden. Als ich sie wiedertraf, sah sie durch mich hindurch. Wir wurden keine Freundinnen.
Die Gurus also verdammten nun Bambus, der würde nicht blühen und brächte Insekten und Vögeln nichts. Dazu kann ich nur sagen, dass mein Bambus ein Sämling der großen Bambusblüte vor 20 Jahren ist, sich tapfer an der Grundstücksgrenze nach oben kämpft und die trockenen Stäbe dienen im Garten zum Stützen der Stauden. Für Insekten wertlos sei auch Kirschlorbeer, der würde nicht blühen. Was nicht stimmt, allerdings enthält er in allen Teilen Blausäure, viel Blausäure, das ist für Tier und Mensch nicht gut und kann tödlich enden. Muss aber nicht. Beim Nachbarn klettern die Kinder im großen Kirschlorbeerbusch herum ...
Was noch? Geranien? Geranium=Storchschnabel oder Geranie=Pelargonium? Rhododendren? In unseren Gärten stehen so viele so schön blühende Rhododenren, die Hummeln summen in ihren Blüten. Alles für die Natur wertlos? Für mich aber wertvoll. Ich mag mir das nicht vorschreiben lassen.
So
21
Aug
2022
Ntv titelte im Webauftritt: "... weiterer Regen droht" und meinte damit die bayrischen Flüsse und Landschaften und wahrscheinlich das Helene-Konzert in München. Wir sind so ein wenig neidisch. Nicht auf das Konzert. Aber eine Drohung mit Regen würde uns hier im Norden nicht schrecken. Eher würde er jubelnd begrüßt. Selbst die Lüneburger Heide, die doch trockene Sandböden gewohnt ist, blüht nicht so richtig, wie sie sonst blüht, weil es ihr dieses Jahr zu trocken ist.
Unser Rasen ist, wie bereits berichtet, zu einer braunen Steppe geworden und das, obwohl wir ab und zu mit unserem Brunnenwasser wässern. Allerdings mit der Intention, die Wurzeln unserer großen Bäume zu versorgen, die sich unter die Rasenfläche ausgebreitet haben.
Auch das funktioniert nur so halb, der Rasen ist weiterhin nicht grün und die Scheinzypressen haben viel Trockenes in sich und sind licht geworden. Und eine der großen Tannen wird wohl gefällt werden müssen.
Wir überlegen, ob die Steppenbeete des Berggartens etwas für uns wären. Die Bepflanzung auf den abschüssigen Flächen zum Sea-Life-Gebäude finden wir sehr attraktiv und die sind in unerbittlich praller Sonne. Aber dazu müssten wir den Boden neu bereiten, herausreißen, neu pflanzen. Hm.
Vom Regen, der gestern übers Land zog, haben wir dann tatsächlich einen Hauch abbekommen. Einen Hauch.
Do
18
Aug
2022
Die Temperaturen waren tagelang in den 30ern, Grad, Celsius. Blauer Himmel, unerbittliche Sonne. Der Rasen nur noch Heu. Dann kamen die Wolken und es wurde schwül. Eine Luft zum in Scheiben schneiden. Wir stöhnten und verkrochen uns vor den Ventilator. Es regnete. Ein Tropfen - zwei Tropfen - drei Tropfen. Die Feuchtigkeit stand in der Luft. Schweißausbrüche.
Und heute wachten wir in den Hochnebel auf. Ich hätte nie gedacht, dass ich Hochnebel eines Tages klasse finden würde. Aber heute musste ich nicht schon vor der Sonne aufstehen um zu versuchen noch etwas kühle Luft ins Haus zu bekommen und um meine Tomaten zu gießen. Und etwas die Pflanzen und die Bäume. Heute konnte ich etwas länger schlafen, das ist ja schon fast wie Urlaub.
Eichhörnchen und Vögel tauchten vor der Schlafzimmertür auf: Und wo ist unser Frühstück? Und dann standen wir doch auf.
Mo
15
Aug
2022
... nach Schatten, nach Nüssen, nach Wasser.
Und manchmal nach einem weichen Plätzchen zum Dösen. Unsere Gartenstühle mit den schönen Kissen sind dann durchaus angenehm.
OK, Hemmi Eichhorn, lass uns ein Nickerchen machen.
Fr
12
Aug
2022
Ehe wir es uns versahen ging es in den Endspurt. Nur noch bis Sonntag. Dann ist das Maschseefest schon wieder vorüber.
Zwei Jahre lang gab es keine Sause am See, denn Corona tobte. Im letzten Jahr im August, also August 2021 ok?, war das so:
Eine Inzidenz um die 50 hier in Hannover. Wir waren zweimal geimpft, die meisten Hannoveraner waren das. Es gab kein Maschseefest.
Inzwischen sind wir dreimal geimpft, die Inzidenz liegt irgendwo um die 400. Kaum jemand trägt noch MuNaSchu, draußen schon gar nicht und drinnen nur Exoten wie wir. Und ganz Hannover läuft zum Maschsee. Wir auch.
Klar, wir haben auf unseren Smartphones die CoronaWarnApp. Jeder Einkauf, jede Aktivität unter Menschen führt zu der roten Warnung, wir hätten uns einem erhöhten Risiko ausgesetzt. Warum sollte das beim Maschseefest anders sein ... Mich wundert ja nur, dass es noch so viele Menschen gibt, die sie nutzen und einschalten, während sonst die große Sorglosigkeit umgeht. Und überhaupt sind doch so viele Hannoveraner noch in Urlaub, die an Schulferien gebundenen gerade noch, die übrigen dann gleich hinterher in zwei Wochen. Da sind nun gar nicht alle da und die, die gerade wiederkommen, wer weiß, was die als Urlaubssouvenir mitbringen. Die Aussagekräftigkeit der Inzidenz-Zahlen darf angezweifelt werden.
Wir waren unter der Woche auf dem Maschseefest. Obwohl die Sonne unwahrscheinlich heiß vom Himmel schien. Die Musik spielte noch nicht, das war aber nicht schlimm, die Namen der Gruppen und Musizierenden sagten mir eh nichts. Es gab jede Menge Möglichkeiten etwas zu Essen und zu Trinken. Die letzteren Möglichkeiten hatten einige, besonders Männer, schon eifrig getestet. Daumen runter. Wir gönnten uns ein Eis in knuspriger Waffel, die Kugel kostete 1,80 Euro und war lecker. Daumen rauf. Ein Fläschchen Bionade kostete soviel wie ein halber Kasten mit 12 Flaschen bei uns im Keller. Das Stückchen Fetakäse gebacken im Fladenbrotmantel war eine Versuchung, hatte auf dem Weihnachtsmarkt noch 5 Euronen gekostet und kostete jetzt 7,50 Euronen, das ANDERTHALBFACHE. Daumen runter, runter, runter. Und alles wegen Corona, Ukraine, Klimawechsel und Inflaschion? Tschuldigung. Inflation. Ich beschloss zu widerstehen. Es war sowieso zu warm.
Mo
08
Aug
2022
Die Auf-Ab Bewegung der Temperaturen befindet sich nach dem Ab (bis auf 9 Grad Celsius, allerdings nachts) wieder im Aufstieg. Tagestemperaturen mit einer 3 als erste der zweistelligen Zahlen sind prognostiziert, für mindestens 5 Tage in Folge. Eigentlich können wir das gar nicht recht glauben.
Denn wenn wir hinaus schauen sieht es schon fast nach Herbst aus. Die Apfelbäume werfen Blätter ab, es raschelt trocken auf dem Rasen, fast ein Fall für die Laubharke. Aber ich sammele lieber mit den Händen, noch. Und auch gleich die heruntergefallenen Äpfel, klein und wurmstichig.
Die Birnen haben wir gepflückt, kleine Birnen, angefressen von den Wespen. Für uns wird es reichen, vielleicht mache ich Birnenmarmelade daraus.
An der Südterrasse hat sich vor einigen Jahren eine Kermesbeere angesiedelt. Ich weiß nicht, ob sie sich das gut überlegt hat, denn sie hat große Blätter und leidet in der Hitze. Dann hängen die Blätter und richten sich erst wieder in den Abendstunden auf. Trotzdem blüht sie mit jedem Jahr üppiger und dann bilden sich an der Blütenrispe die Früchte. Für unsere Vögel eine Delikatesse. Die Früchte färben sich von grün über rot zu schwarz und sind bereits fast komplett abgeerntet. Schlups macht der Vogelschnabel und saugt einfach weg.
Im Herbst welkt der oberirdische Teil der Kermesbeere ab und treibt im Frühjahr neu aus.
Bei uns tauchen immer wieder neue Pflanzen auf, sie ist sehr ausbreitungsfreudig, die Kermesbeere. Unsere Vögel registrieren es entzückt, aber ich finde, es ist genug. Ich reiße dann einfach aus. Und so entzückt unsere Vögel auch sind - die Kermesbeere ist giftig, sehr giftig. In einem Garten mit kleinen Kindern hat sie nichts zu suchen.
Fr
05
Aug
2022
Nicht nur uns Menschen war es zu heiß und wir bewegten uns nur im Schatten oder gleich lieber drinnen. Puh. Auch den Pflanzen waren Wärme und Sonne zu viel. Aber sie können nicht vom Fleck und müssen aushalten. Und nun - meine Äpfel haben Sonnenbrand. Und sie sind erschreckend klein. Bei den Birnen habe ich noch nicht geschaut.
Wir sind seit letzter Nacht wieder im Wärme-Wellental, welch eine Erholung, es gab ein wenig Gewitter und eine ganze Menge Regen. Alles ist jetzt etwas klamm und feucht, das sind wir gar nicht mehr gewohnt. Und die Aufgabe besteht nun darin, die Wärme aus dem Haus hinaus und die Kühle hinein zu bringen.
Auch im Alten Land bei Hamburg haben die Obstbauern mit ihren großen Apfelbaumplantagen das Problem des Zuviel an Sonne. Äpfel mit Sonnenbrand verkaufen sich nicht und die meisten vergammeln einfach am Baum und fallen herunter. Bei uns im Garten klingt das so: Plopp plopp plopp. Bevorzugt nachts. Die Apfelbauern versuchen ihre Apfelbäume vor der Hitze zu schützen, indem sie ihre Plantagen beregnen. Die Verdunstungskälte des Wassers (das übrigens aus der Elbe genommen wird) wirkt als Sonnenschutz. Der Haken daran sind die Kosten, die der Betrieb der Beregnungsanlage mit Dieselkraftstoff verursacht. Das kann in die Tausende Euronen gehen.
Mi
03
Aug
2022
"Bei diesem Wetter," sagte die Moderatorin im Fernsehen, "bei diesem Wetter ist man am liebsten am Wasser, auf dem Wasser oder im Wasser." Wir sind wieder über 30 Grad Celsius angelangt, temperaturtechnisch befinden wir uns auf einem Wellenkurs und zwar im Anstieg auf den Wellengipfel.
Im Wellental waren wir am Monatsanfang: Der August begann mit einer Regennacht. Wir waren äußerst entzückt. Ich hätte nie gedacht, dass mich im August Regen in euphorische Stimmung bringen könnte. Aber tatsächlich ist Hannover ganz offiziell und amtlich zum Dürregebiet erklärt worden und meine großen Bäume brauchen Wasser. Dringend. Der Morgen also war regengrau. Wir drehten uns noch einmal ein halbes Stündchen um. Home-Office hat manchmal positive Aspekte.
Dann rannte ich mit allen verfügbaren Gießkannen, Eimern und Schalen und alten Töpfen zu unserer Regentonne und füllte sie mit Regenwasser und da es am Tag weiter regnete, füllte sich auch die Regentonne bis zum Rand. Endlich. Die Gartenböden sogen sich voll bis sie schwarz waren vor Nässe.
Die Vögel badeten trotzdem. Mit einer gewissen Zurückhaltung.
Und jetzt bei 30 Grad plus ohne jegliche Zurückhaltung. Das Vogelfreibad ist eröffnet.