Juli 2021
Sa
31
Jul
2021
Habt Ihr Lust auf einen kleinen Ausflug? Einmal einen kurzen Weg durch unsere Stadt Hannover hinüber zum Stadtpark?
Denn ich muss Abbitte leisten. Etwas zurechtrücken. Und zwar:
Vor zwei Jahren waren wir im Juni Im Stadtpark Hannovers, es war Rosenzeit, der Stadtpark hat einen großen Rosengarten ... und ich war enttäuscht von den dürftig bepflanzten Beeten, die so ungepflegt aussahen, den mickrigen Rosenstöcken und den wenigen Blüten. Der Stadtpark an sich ist toll, aber die Rosen dort waren es nicht.
Das war vor zwei Jahren. Nun waren wir wieder dort, es war schon Juli und eigentlich hatte ich so gar nicht mit blühenden Rosen gerechnet. Denn die Rosen im eigenen Garten machten Pause.
Aber im Stadtpark blühten sie. Die Beete sahen viel besser aus als vor zwei Jahren. Kaum noch Lücken, kaum noch Vertrocknetes. Vielleicht weil die Hitzewelle des Juni nur kurz war, vielleicht weil wir mehr Regen hatten, vielleicht auch weil zahlreiche Wassersprüher im Stadtpark in Aktion waren. Überall - da mussten wir schon aufpassen, nicht nass zu werden.
Wer die Rosarien der großen Rosenzüchter kennt, wird immer noch "das ist nix" sagen, aber die machen ja auch Geld mit ihren Pflanzen und die Rosarien sind ihr Werbe-/Aushängeschild. Der Stadtpark dagegen finanziert sich aus unseren städtischen Geldern, das Grünflächenamt ist für ihn verantwortlich und naja, ich glaube nicht, dass er der Touristenmagnet Hannovers ist. Die Touris laufen eher durch die Herrenhäuser Gärten. Sie wissen gar nicht, was sie verpassen. Ich jedenfalls war dieses Mal ganz glücklich mit dem Rosengarten.
Über 100 Rosensorten wachsen dort. Niedrige Beetrosen, Strauchrosen und die Kletterer an der großen Pergola. "New Dawn" und Meillands "Leonardo da Vinci" stehen übrigens auch in meinem Garten.
Wir setzten uns auf eine der weißen Bänke und entspannten.
Di
27
Jul
2021
Hausputz. Mitten im schönsten Staubsaugen - mitten auf dem Wohnzimmerteppich - machte unser guter blauer (und 20 Jahre alter) MieleStaubsauger ein Geräusch, als wollte er sich durch den Boden in den Keller bohren. Klirr Peng Grumpf. So laut, dass der beste-Ehemann-forever angestürzt kam. Während ich noch in Schockstarre dastand zog er den Stecker aus der Steckdose.
Meine Diagnose: hinüber, zum Glück ist noch ein zweiter Staubsauger im ersten Stock, aber - doof - wieder Staubsauger hoch und runter schleppen bis ein neuer gekauft ist.
Diagnose des besten-Ehemanns-forever: erstmal sehen, aufschrauben, auseinander bauen, gucken was den infernalischen Krach verursacht. Aha. Eines der Lager im Motor hat sich zerlegt, die Kugeln schießen frei durch den Innenraum.
Firma Miele möchte für den Ersatzmotor, den es, oh Wunder, wirklich noch gibt, 230 Euronen und ein bisschen. Wie bitte? Nicht deren Ernst.
Aber bei Ebay gibt es noch das Kugellager des Motors, genauer gesagt ein Kugellager-Doppelpack, denn so ein Motor hat zwei davon. 9 Euronen.
Und so - und mit Hilfe von Youtube - und mit viel Geduld, bekam der Staubsaugermotor ein neues Lager, alles wurde wieder zusammengebaut, ich holte einen neuen Staubsaugerbeutel und einen neuen Filter - und - Hurra. Unser Staubsauger tat es wieder. Er musste nicht auf den Müll. Er saugt jetzt wieder das Erdgeschoß.
Ein Hoch auf den besten-Ehemann-forever, der solche Sachen kann.
Wir saugen nun wieder höchst erfolgreich mit unserem 20 Jahre alten Gerät. Ich habe weiterhin 2000 Watt zur Verfügung. Und wisst ihr, wenn ich gegenrechne, was ich dabei an Strom und Geld und CO2 mehr verbrauche als mit einem neuen Gerät, dann ist das ein Witz. Und im Gegenzug haben wir viele Euronen gespart. Denn Miele-Staubsauger kosten ... olala, oh ja. Und bei der Herstellung entsteht schließlich auch CO2. Wir sind sehr zufrieden mit uns.
Fr
23
Jul
2021
Wir steuern wieder auf zwei warme Tage mit 'Gewitterneigung' zu. Schließlich sind wir nun in den traditionell vier wärmsten Wochen des Jahres.
Die letzten Tage waren nicht ganz so warm und wolkig, also eine geschlossene Wolkendecke, Hochnebel über der Nordsee sagten die Medien dazu, naja, Sonne jedenfalls drang nur ab und zu durch.
Ich fand das ganz angenehm, Hausputz und Gartenarbeit sind ohne Hitzewallungen einfach besser.
Die Pflanzen im Garten nutzten die Erholungspause - neue Blätter - neue Knospen. Der große Mohn allerdings ist inzwischen verblüht, die Samenkapseln reifen nun und trocknen bis die Meisen sie knacken und leeren.
Und dann morgen 27 Grad? Lasst die Hundstage beginnen.
Mi
21
Jul
2021
Hallo, ich bin Hemmi Hermine Eichhorn. Ich habe einen Garten mit hohen Bäumen und Blumen und Haselnussbüschen und zwei Menschen, die ihn für mich in Ordnung halten, immer die Wasserstellen auffüllen und für mich Frühstück machen. Ja, das ist schon ganz schön, nur meistens zu spät am Morgen: etwas Haselnüsse, etwas Walnüsse und Sonnenblumenkerne, Apfelstücke und Weintrauben. Ich habe von ihnen einen eigenen Trinkbecher mit klarem Wasser bekommen. Wenn es in meinen Kobel hineingeregnet hat, hole ich mir bei meinen Menschen in ihrem Kobel neue weiche Innenausstattung. Manchmal kapieren sie nicht gleich, was ich möchte, dann beiße ich einfach in dieses flauschige Ding auf ihrem Kobelboden. Dann klappt das.
Zwischendurch mache ich Pause von meinen beiden Kindern und chille im großen Baum, da wo meine Menschen immer sitzen und essen, aber das sind Sachen, die riechen komisch. Würde ich nie ... Aber zugucken, was sie da machen, das ist interessant. Menschen machen seltsame Dinge.
Sa
17
Jul
2021
Wir sind fassungslos. Wir schauen in die Medien und wissen nicht, was wir denken, sagen, fühlen sollen.
Es verdrängt alles andere: die Pandemie und die wieder steigenden Zahlen, das Hickehacke um unseren Oberbürgermeister wegen gesperrter Straßen und seine verunglückte Dezernentinnenwahl.
Wir schauen in den eigenen Garten und die Sonne scheint. Für die letzten Tage war uns immer wieder Dauerregen höchster Intensität prognostiziert worden und dann fiel nicht ein Tropfen und die Sonne kam heraus. Das Haus steht sicher und trocken und im Garten blühen die Sommerblumen. Im Fernsehen laufen die Bilder von zerstörten Häusern und braunen Wassermassen und die Zahl der Toten steigt und steigt ... Surreal.
Im Sommer 2017 haben wir auch hier Starkregen erlebt. Die Wucht des Wassers drückte beim Nachbarn das Fallrohr der Regenrinne auseinander und unser Garten stand zu zwei Dritteln unter Wasser. Die Küchenterrasse lief voll, wir legten Sperren um den Schacht des Kellerfensters. In der Innenstadt liefen die Keller voll mit Regenwasser.
Aber so etwas wie jetzt im Westen unseres Landes, so etwas haben wir noch nicht erlebt. Und möchten es nicht erleben.
Do
15
Jul
2021
Wenn das Wetter so ist wie es ist ... Wir haben das Gefühl alles setze Moos an und schimmele so vor sich hin. Die Luftfeuchtigkeit ist enorm, wenn zwischen dem Regen die Sonne herauskommt steigt sie noch enormer.
Durchatmen fällt schwer und bei jeder Bewegung fließt der Schweiß. Was hilft ist ein kleiner Pool, ein Planschbecken, kaltes Wasser zum Beine hineinhängen.
Hauptsache nicht so ein Hochwasser wie grade im Westen.
Mo
12
Jul
2021
Die Eichhörnchen-Connection des Herrenhäuser Berggartens leidet. Denn die Führung der Herrenhäuser Gärten hat sich auf die Gartenordnung besonnen, wohl bei der Neukonzeption der Städtischen Webseiten, da hat bestimmt irgendjemand darauf hingewiesen, dass alle Herrenhäuser Gärten einer Ordnung bedürfen und nicht nur der Große Garten. Eigentlich haben sie nur die Gartenordnung des Großen Gartens auf den Berggarten ausgeweitet, ach egal.
Auch der Georgengarten, noch ein Teil des Gartenensembles, hat eine ganz eigene Ordnung bekommen, sechssprachig sogar, aber was für Sprachen sind das und nach welchen Kriterien wurde ausgewählt ...
Deutsch ist dabei und Englisch und Türkisch (wegen unseres Oberbürgermeisters?) und Polnisch, zumindest habe ich einzelne Worte erkannt, und der Rest sieht aus wie die Schrift auf dem Goldenen Brief.
Was denn, kein Französisch-Spanisch-Italienisch-Russisch? Wo ist die Zeit der DeutscheBahn-Schrifttafeln meiner Schulzeit geblieben, die sich unauslöschlich eingeprägt haben: 'Nicht
Hinauslehnen - Do not lean out - Ne pas se pencher au dehors - E pericoloso sporgersi'. So ändert sich die Welt.
Aber wir waren ja beim Berggarten. Eigentlich erschließt sich die Gartenordnung jedem mit vernünftigem Denken und Rücksichtnahme ausgestatten Besucher als Selbstverständlichkeit des Verhaltens, aber es gibt ja auch die Anderen. Die - Naja - Jeder fordert für sich Rücksichtnahme ein, aber selbst auf andere Rücksicht zu nehmen, ist dann etwas ganz anderes. Also her mit den Regeln: keine Picknickdecke auf den Rasen legen und sonnen, nicht grillen, nichts abpflücken oder gar ausgraben, nicht in die Wasserflächen hüpfen, nicht auf Kunstwerke, Bauten usw. steigen und nicht in die Bäume klettern. Und keine Tiere füttern. Keine Tauben, keine Vögel, keine Fische - UND KEINE EICHHÖRNCHEN. An der Eichhörnchen-Connection-Bank steht ein entsprechendes Schild, das um Verständnis bittet und das Verbot konkret mit Rattenbefall begründet.
Das erklärte uns einiges, denn seit langer, langer Zeit konnten wir das erste Mal auf dieser Bank sitzen und uns ausruhen. Und es waren keine Eichhörnchen-Fotografen weit und breit. Allerdings auch keine Eichhörnchen. Die Tiere sind ja nicht doof und kommen nicht für nix. Wo kein Futter, da kein Hörnchen.
Uns war es recht. Uns war es in den letzten Jahren, vor allem im letzten, zuviel an aggressiver Hörnchenbelagerung geworden - von menschlicher und tierischer Seite. Wir kommen wegen der Flora, nicht wegen der Eichhörnchen in den Berggarten. Denn - Familie Hemmi wohnt bei uns im Garten.
Fr
09
Jul
2021
Wenn der Regen denn mal aufhören würde ...
... könnte der Lavendel so schön blühen.
Mi
07
Jul
2021
Bei einem Blick ins Fernsehprogramm wurde es mir bewusst: Es ist ja Tour de France, ach du meine Güte. Fast wäre es mir durchgegangen. Früher, also richtig früher, bevor wir Kinder hatten, da haben wir die Tour verfolgt. so wie wir Wimbledon verfolgt haben. Aber dann kamen die Doping-Dinge und all das und dann hatten wir keine Lust mehr auf den Radsport.
Aber manchmal, wenn die Tour durch die Provence führt, gucke ich doch. Nicht wegen der Radfahrer. Wegen der Landschaft. Wegen der Erinnerungen. Und der Sehnsucht.
Heute fuhr die Tour durch die Region Vaucluse, Herzöffner. Im Vaucluse liegen Avignon, Apt und Carpentras. Und Gordes. Und Roussillon. Und der Mont Ventoux. Irgendwo zwischen 1909 und 1912 Metern hoch, da widersprechen sich Angaben und Schilder, aber das ist bei der Höhe ja auch wurscht.
Auf dem Mont Ventoux war die Tour schon oft und viele ambitionierte Franzosen üben dort mit ihren Rennrädern. Heuer mussten die Tourradler gleich zweimal auf den Berg und dabei Aussicht genießen ging überhaupt nicht.
Ich zeige Euch meine Fotos vom Berg, umständehalber schon etwas älter, aber 'tant pis', es werden nicht die letzten bleiben. Wir waren mehr als einmal mit dem Auto auf dem Gipfel, das geht nämlich auch, problemlos. Und im Herbst. Da ist es kühler, die Sicht ist besser und der Gipfel wird nicht von fliegenden Händlern verschandelt.
Die Tour startete in Bédarrides, ein kleines Örtchen mit etwa 5000 Einwohnern, nördlich von Sorgues. In Sorgues fließt das Flüsschen Sorgue in einen anderen Fluss, die Ouvèze, und verliert so seinen Namen, vielleicht deshalb ist das Städtchen nach ihr benannt.
Dann ging es südöstlich nach Pernes-les-Fontaines, hübsch und malerisch mit unzähligen Brunnen. Und Isle-sur-la-Sorgue, der Ort der Antikhändler und -märkte, der vielen kleinen Wasserkanäle und großer Wasserräder. Dann kam das Dörflein Fontaine-de-Vaucluse, der Ort wo die stärkste Quelle Frankreichs entspringt, die Quelle, die die Sorgue werden lässt. Eine Diva, die im Hochsommer auch mal nur tröpfelt und dann steht man da und schaut in ein schwarzes Loch... Sie treibt das große Mühlenrad der Papiermühle an (das Angebot ist nicht billig, aber 'très chic') und den Touristenstrom.
Danach auf nach Gordes, das Dorf mit der atemberaubenden Aussicht vom Felsen, auf dem es gebaut wurde, hinunter über die Ebene. Und vom Felsen gegenüber auf das Dorf. Am höchsten Punkt steht das Schloss, bis Mitte der 1990er Jahre das Vasarély-Museum. Aber als ich es später meinen Kindern zeigen wollte, war da unerwartet NullKommaGarNichtsMehr von Vasarély. Nur Steinwände. Traurig war das. Dann Roussillon in den Farben des Ockers, Gargas zwischen Weinbergen und gleich daneben die Stadt Apt mit einem prima Wochenmarkt und vielen kandierten Früchten. Alles wunderbar. Aber beim Tourfernsehen sieht man fast nur Straßen und Räder und nur wenig von den Orten, vom Hubschrauber aus aufgenommene Draufsichten.
Über Saint-Saturnin-lès-Apt ging es nördlich weiter nach Sault, Hochgelegen. In die Lavendelfelder. Nirgendwo ist der Lavendel lavendeliger. Und von dort von Osten kommend auf den Berg Mont Ventoux, dieser Weg zum Gipfel ist nicht ganz so steil wie der von Bédoin aus, an der Waldgrenze vorbei am Chalet Reynard. Ein guter Platz für einen Café und eine Orangina, nochmal aufs Klo, im Sommer kann man auf der Terrasse sitzen und den Radfahrern im Tour-Training zuschauen wie sie vorbeikeuchen. Bis zum Gipfel. Gute 1900 Meter hoch. Die Rundumsicht ist atemberaubend.
Über die Nordseite die Serpentinenstraße bergab hinunter und westlich ging es nach Malaucène, ein typisches provenzalisches Städtchen, und Le Barroux, ein Dorf mit einem Schloss am höchsten Punkt, auch seehr provenzalisch, aber nicht so hübsch wie Gordes. Und von dort nach Bédoin am Südhang des Mont Ventoux. Von Bédoin führen 22 Kilometer Straße durch Weinberge und Wald und Nationalpark, landschaftlich wunderschön, aber steil mit einem Höhenunterschied von 1600 Metern, wieder auf den Gipfel. Da haben sie ganz schön gepustet und der ein oder andere konnte nicht mehr. Zum zweiten Mal Gipfel, nur um dann über die Nordseite des Berges wieder hinunterzurauschen, wieder nach Malaucène, aber dieses Mal, nach fünfeinhalb Stunden Radfahren, Etappenziel.
Ob die Tourfahrer von der Schönheit des Vaucluse auch nur einen Hauch gesehen haben?
Gewonnen hat die Etappe übrigens ein Belgier, einsam vorneweg.
Sa
03
Jul
2021
Die erste Hälfte des Jahres ist vorbei, an uns vorbei geflogen, gerannt, gestürmt, auf leisen Sohlen unbemerkt geschlichen. Wie schnell das wieder gegangen ist, oder empfinde nur ich das so?
Nun ist schon Juli, der Sommermonat, der Monat langer warmer Abende mit kaltem Rosé, mit Tagen voll flirrender Sonne und heißen Sandböden. Die Fußball-EM läuft noch einige Tage - ohne Deutschland. Tennis in Wimbledon läuft noch einige Tage - mit Erdbeeren. Der Regen hat aufgehört. Wir liegen im hohen Gras und schauen den Schmetterlingen hinterher. Nicht an den Job denken, nicht an das Sch...virus, nicht an Hannovers Oberbürgermeister, den Klimawandel und die Idioten der Welt, nicht an die ToDo-Liste am Küchenschrank. Juli.