Juni 2021
Mi
30
Jun
2021
Wir haben Daumen gedrückt, die Ottifanten haben mitgefiebert, deutsche Fahnen geschwenkt. Und es hat nichts genützt. Am Abend zuvor hatten wir die Schweiz angefeuert, es wurde richtig spät, aber es war spannend und mitreißend und wir waren entzückt, als sie gewann. Und dann spielte Deutschland. Langweilig. Und Raus. Wer vier Spiele spielt und nur eins davon ist gut ... Dann muss das wohl so sein.
Das Wetter passt zur Stimmung. Regen. Mal intensiv, mal tröpfelnd, mal feiner Landregen, mal dicke Tropfen. Aber andauernd, unaufhörlich, also Dauerregen. Den ganzen Tag, die ganze Nacht. Die Feuchtigkeit kriecht in alles hinein. Sobald ich etwas aus dem Kühlschrank nehme beschlägt es mit Nässe.
Dem Garten gefällt das, das Wasser sickert in den Boden und erreicht die tieferen Schichten, das ist gut für die großen Bäume. Familie Eichhorn findet es - igitt. Wasser ist ja so nass.
Di
29
Jun
2021
Aber diese Erdbeeren werden nicht zu Marmelade oder Kuchen verarbeitet. Diese roten Köstlichkeiten landen direkt im Mund. Klein und hocharomatisch.
In den letzten Jahren war Herr Igel immer schneller als wir. Oder die Schnecken kamen und schleimten die kümmerlichen Überreste der Früchte ein. Oder Familie Eichhorn kaute mit Kennermiene und selbstvergessen und roter Erdbeersaft troff aus den Mäulchen. In diesem Jahr - nichts von alledem. In diesem Jahr essen wir selber.
So
27
Jun
2021
Juni. Der siebenundzwanzigste Juni. Siebenschläfer. Blauer Himmel, weiße Wölkchen. Ein leichter Wind kommt aus Westen. Die Nacht war erfrischend kühl, am Tag wurde es schnell warm. 27 Grad Celsius. Wenn so die nächsten sieben Wochen aussehen ... ok.
Nur leider ist die Unwetterneigung wieder einmal hoch. Die Regenmengen prognostiziert auch. Das brauchen wir eigentlich gar nicht. Nun ja, wir müssen abwarten.
Ende Juni geht so einiges zu Ende.
Die erste Rosenblüte zum Beispiel. Nicht alle meiner Rosen remontieren, also blühen noch ein zweites Mal, daher heißt es genießen und schauen und schnuppern solange es geht. Ich habe wieder viel zu viele Fotos gemacht und da müsst Ihr nun durch.
Die Spargelzeit ist bereits zu Ende, leider, aber die Spargelpflanzen brauchen jetzt die Monate bis zum nächsten Frühjahr um sich zu erholen, denn die Triebe hochdrücken, damit sie gestochen werden können, braucht viel Kraft. Wir haben noch einmal dicke feste Stangen weißen Spargels beim Bauern geholt, sie quietschten in der Tüte, waren zart und aromatisch und wundervoll und wir haben jeden Bissen genossen. Nächstes Jahr wieder.
Und die Erdbeeren sind auf dem Höhepunkt, schon fast darüber. Teuer waren sie bisher in diesem Jahr, drei Euronen und irgendwas für ein Pfund (also 500 Gramm, ein halbes Kilo).
Und ich schwankte: Soll ich? Erdbeermarmelade? Dann stand ein Stapel Erdbeerkartons beim Kaufmann um die Ecke und darüber ein Schild: Sonderangebot - ein Pfund Erdbeeren 1,79 Euronen. Sie sahen gut aus, aber so, dass klar war, ich konnte sie nicht bis zum nächsten Tag stehen lassen.
Und so verwarf ich alle Pläne, die ich für den Tag gemacht hatte, und zog mich mit 7 Kilo Erdbeeren in die Küche zurück. Ergebnis: zwei Erdbeerkuchen und so viele Erdbeer-Marmeladengläser, dass es für ein Jahr reicht.
Ich habe derzeit nicht mehr so sehr viel Lust auf Erdbeeren.
Mi
23
Jun
2021
Ein Regenbogen entsteht durch Brechung und Spiegelung des Sonnenlichts in einem Wassertropfen. Einen Regenbogen kann man nur sehen, wenn man die Sonne im Rücken und den Regen vor sich hat. Denn jeder Regentropfen spaltet das Licht in seine farbigen Grundbestandteile. (frei zitiert nach 'wasistwas')
Ein Regenbogen ist ein Regenbogen - ist ein Regenbogen - ein Regenbogen ist (hallo AfD) nicht schwul. Er zeigt die Bestandteile des Ganzen, die Farben des Lichtes. Schwarz gehört nicht dazu. Das ist den Schwarzen Löchern vorbehalten. Ein Regenbogen ist einfach nur schön.
Ein Regenbogen kann aber auch ein Symbol sein und er kann zum Denken anregen. Am meisten zum Denken und Reden (und Handeln, wer hätte das gedacht) kann ein gar nicht existenter Regenbogen anregen. Wenn die UEFA gewusst hätte. dass jetzt so viele Menschen darüber nachdenken, dann hätte sie selber vielleicht mehr nachgedacht.
Obwohl - Fußball und Denken - das passt auch wieder nicht so recht.
Auf jeden Fall ist jetzt erstmal Daumen drücken dran.
Di
22
Jun
2021
Die Tage waren hochsommerlich, viel Wärme bis hoch auf 34 Grad Celsius, die sich langsam und unerbittlich in die Häuser hineindrückten und sie aufheizten, Sonne, die meine schönen Rosenblüten einfach verdorrte, Nächte in denen immer noch 20 Grad Celsius waren und trotz Durchzugs keine wirkliche Abkühlung in die Schlafzimmer kam. Dann wachten wir am Samstagmorgen von einem lauten Gewitterknall auf, die Wände wackelten, eine Gewitterzelle hatte sich exklusiv über Hannover gebildet, ich fiel vor Schreck fast aus dem Bett, es schüttete 5 Minuten lang wie aus Kübeln, es knallte noch einmal - und ließ uns in schwüler Waschküchenluft zurück.
In der folgenden Nacht auf Sonntag kam wieder Gewitter, diesmal länger und blitzintensiver, mehr Regen, viel mehr Regen, und die Luft war feuchtigkeitsgeladen. Aber der Sonntagnachmittag war erträglich, nicht zu sehr warm, trocken. Die Nacht auf Montag brachte mal kein Gewitter, aber Regen satt, über Stunden, es rauschte nur so. Unser Planschbecken lief über, die Regentonne auch. Und, ach, meine schönen Rosenblüten ... Und als wollte uns Petrus eine lange Nase drehen, schüttete es am Tage immer wieder wie aus Kübeln, so von einer Sekunde auf die nächste, wo keiner eine Chance hat sich rechtzeitig ins Trockene zu bringen, und genauso plötzlich hörte es wieder auf. Ausgerechnet am Montag.
Denn ganz hochoffiziell hat gestern der Sommer begonnen. Astronomisch. Sommersonnenwende. Da denkt man doch an Sonne, Wärme, blauen Himmel und nicht an Regen, oder?
Am 21sten Juni morgens um 5.32 Uhr hannoverscher Zeit stand die Sonne senkrecht über dem nördlichen Wendekreis und machte sich auf den Weg zurück zum Äquator und dann dem südlichen Wendekreis. Denn durch die gekippte Erdachse, die Erddrehung und die Erdbewegung um die Sonne sieht es auf der Erde ja so aus als schlingere die Sonne um den Äquator in einer Wellenbewegung herum. (Dabei schlingert die Erde, aber das ist eben der Standpunkt des Betrachters.) Für uns hier in Hannover bedeutet das konkret, dass wir den Tag mit der längsten Zeitdauer von Sonnenaufgang um 4.58 Uhr bis Sonnenuntergang um 21.47 Uhr im Jahr hatten, nämlich 16 Stunden, 48 Minuten und 20 Sekunden. Danach nun wird diese Zeitspanne wieder kürzer und wir schippern dem Winter entgegen, langsam und unaufhaltsam. Der Wintersonnenwende.
Wobei für die Menschen auf der Südhalbkugel diese Dinge genau umgekehrt sind. Gestern die Wintersonnenwende, also der kürzeste Tag, und in 6 Monaten die Sommersonnenwende. Ja, es ist kompliziert, aber einfach wäre ja langweilig.
Da die Sonnenauf- und -untergangszeiten jedes Längengrades rund um die Erde unterschiedlich sind, haben nicht immer nicht alle Orte auf ihr am selben Datum den längsten oder kürzesten Tag, Zum Beispiel Vancouver, Ottawa, Toronto, Washington, San Francisco, New York, Los Angeles, Guatemala, Managua, Detroit, Chicago und Bogota, die allesamt schon am Sonntag, dem 20sten, ihre Sommersonnenwende hatten.
Und jetzt, finde ich, könnte der Regen ruhig mal wieder Pause machen.
So
20
Jun
2021
Sie haben im Sommerwetter in München richtig geschwitzt: unsere Fußballspieler, die Männer, die Ü's. Sie haben gegen Portugal gespielt, gestern, und sie haben gewonnen.
Ich hatte alle Vorkehrungen getroffen. Wimpelkette gespannt, Fahnen aufgehängt, kleine Fußbälle verteilt. Hatte dem Portugal-Ottifanten die inzwischen 4 (in Worten: vier) Deutschland-Ottifanten gegenüber gestellt. Wir haben das Spiel auf der Terrasse im nach draußen gestellten TV gesehen, die Ottifanten standen davor. Die Ottifanten-Magie begann zu arbeiten. Aus der Nachbarschaft drang Vuvuzela-Getröte herüber, wir überlegten kurz, die Trompete zu suchen, die noch irgendwo im Familienjugendzimmer sein muss ... Ach nein.
Wir hatten einen fabelhaften Fußballkuchen, den die weibliche Familienjugend für mich gebacken hatte. Samt Eckfahnen, Torhütern, Schiedsrichtern, 8 Spielern pro Mannschaft (rot für die Portugalesen, weiß für Deutschland, Manuel Neuer in grün) weil mehr die Gummibärchentüte nicht hergab, und einem Ball. Die rote Abwehr stand, Deutschland hatte den Ball, bereit zum Sturm. Portugal aber machte das erste Tor. :-( Dann habe ich Ronaldo die Beine abgebissen - und die Sache kam in Schwung. Ergebnis: es hat funktioniert. Sie haben gewonnen.
Für Mittwoch müssen wir überlegen, wie wir unsere Mannschaft unterstützen. Denn der Kuchen ist Geschichte - aufgegessen - restlos - bis auf den letzten Biskuitkrümel und die letzte Himbeere in Schlagsahne. Und - hallo - Tim Mälzer, das war eine klasse Idee damals zur WM - und die Fotos dazu im Rezeptheft - der Kuchen ist super.
Fr
18
Jun
2021
Ist das nicht erstaunlich? Immer wieder Fußball. Egal, ob Corona oder nicht Corona, es ist Fußball. Wenn die Welt unterginge ... es wäre Fußball. Wie früher im alten Rom: Brot und Spiele. Die Massen bei Laune halten ...
Unsere männliche Fußballjugend, die U21, hatte uns eingestimmt. Sie ist jetzt Europameister, hat gegen Portugal gewonnen. Und wir haben uns gefreut und waren sehr stolz auf sie. Auch wenn vor lautem Jubel fast nichts von den Interviews zu verstehen war.
Nun läuft die große Europameisterschaft und die Ü's mussten gleich zu Beginn gegen Frankreich ran. Ja, das war dann nix. Lieber nicht darüber reden, wie sie verloren haben ... Entsprechend ist die Stimmung im Land, besser: keine Stimmung im Land. Samstag geht es gegen Portugal, ob sie sich da ein Beispiel an den U's nehmen?
Bis Samstag habe ich dann auch den Deutschland-Ottifanten in meiner Sammlung, der mir beim Frankreich-Spiel noch fehlte. Denn, so unsere Überzeugung, es verliert immer das Land dessen Figur ich nicht habe.
Ja - es gibt wieder Ottifanten beim Supermarkt um die Ecke. Wenn man für genügend Euronen einkauft, bekommt man ein Tütchen mit einem Fußball-Ottifanten. Jedes der 24 EM-teilnehmenden Länder hat einen eigenen Ottifanten und alle zusammen einen Pokal. Im letzten Jahr gab es schon einmal eine Kollektion von Ottifantenfiguren, designed von ... Otto Waalkes ... wem sonst. Und nachdem ich es zuerst abgelehnt hatte mitzusammeln, hatte ich zuletzt alle Figuren komplett. Ja, so kann es kommen.
Und nun geht es wieder los - verbunden mit Fußball. Manche der Figuren greifen augenzwinkernd landestypische Dinge auf, Frankreich schleppt ein Baguette, die Niederlande einen Tulpenstrauß, Deutschland ist mir zu Bayrisch und hätte ich lieber Nordischer gehabt, schließlich kommt der Schöpfer aus Emden. Nur bei einigen Ländern ist dem Guten nicht viel eingefallen außer der Landesflagge. Aber egal.
Otto Waalkes ist für mich unschlagbar. Die Otto-Schallplatten konnte ich Ende der 1970er-Jahre auswendig, alle, komplett. Teile davon kann ich heute noch, was regelmäßig Fassungslosigkeit bei der Familienjugend auslöst - aber auch sie sind Fans.
Und wie das nun mit der Fußball-Fankurve für Deutschland wird ... Wir werden sehen ...
Photo 2 stammt von pixabay, die übrigen von Sabrina Keese
Di
15
Jun
2021
Die Ankunft des Sommers verlangte einiges an Gartenarbeit. Nachdem ich mich dabei so richtig alle gemacht hatte, wollte ich raus.
Einfach mal Pause.
Einfach mal sehen, wie Garten aussehen kann, wenn die Profis das machen. Pause von zuhause.
Pause geht am besten in Herrenhausen und so fuhren wir früh morgens schon hinaus zum Berggarten.
Der Berggarten wird gerade schick gemacht, die Bauarbeiten an der Einfassungsmauer und dem neuen Berggartenhaus sind im Endstadium, die Mauer wird bereits gestrichen und das Beet vor dem Haus bepflanzt. Ist alles fertig, dann gibt es endlich auch vernünftige Toiletten und nicht mehr diesen schrecklichen Klocontainer.
"Sind Sie Frau Ohenlohe? Ich bin der Workshop." sagte eine Stimme hinter mir, als ich die ersten Einübungsfotos schoss. (Die ersten Fotos gelingen mir nie, darum übe ich meistens vor dem Eingang.) Ich sagte, das käme auf den Workshop an und drehte mich um. Ein jüngerer Mann stand vor mir und zeigte auf meine Kamera. "Foto-Workshop." Dann sah er den besten-Ehemann-forever und schüttelte den Kopf. Nein, da sei ich doch nicht die richtige, der Workshop sei nur mit ihm und Frau O. "Ja, dann." Wir sahen die beiden auf diversen Bänken sitzen, er redete und sie nickte ab und zu mit dem Kopf. Ein seltsamer Workshop.
Die Iris im Berggarten blühen gerade wunderbar. Meine Mutter liebte sie, pflanzte sie in den Garten meiner Kindheit und nannte sie Schwertlilien. Ich fand sie langweilig. Gelb und Blau. Ich wusste ja nicht, wie viele verschiedene Irisarten es noch gibt. Es ist Wahnsinn, wie viele. Mehr als 200.
Sie leben in den gemäßigten Gebieten der Nordhalbkugel der Erde, bilden als Speicherorgan Rhizome, das sind verdickte Knollen oder Wurzeln. Eine ganz früh im Jahr blühende Art hat sogar eine Zwiebel.
Jedes Gebiet hat 'seine' Iris, jede Iris hat ganz bestimmte Anforderungen an den Boden, die Sonnígkeit des Standortes und die Feuchtigkeit. Das bedeutet aber auch, dass jeder für seinen Garten die passende Irissorte finden kann.
Die kleinen Netzblatt- und Zwerg-Iris blühen früh, zusammen mit den Krokussen. Die übrigen - so ab April, Mai. In diesem Jahr mit dem lange kalten Wetter ehe später. Gärtner haben die Regel, je größer die Iris ist, desto später blüht sie.
Neben den allesamt eleganten Wiesen-Iris (Iris sibirica) und den Steppen-Iris (Iris spuria) und einigen Wildformen gibt es die große Familie der Bartiris (Iris barbata) in unzähligen Züchtungen und Farben. Weil es so viele sind, werden sie in Niedrige Bartiris, Mittelhohe Bartiris und Hohe Bartiris unterteilt. Etwas simpel vielleicht, aber effektiv.
Bartiris sind aus der Kreuzung mehrerer Irisarten entstanden, ihren Namen hat ihnen das Kämmchen bzw. der Bart im hinteren Teil der Blüte gegeben. Die Züchter bieten auch Sorten an, die ein zweites Mal im Herbst blühen. In weiß, zartgelb, zartlila, lila.
Eigentlich wollten wir gar nicht so lange im Irisgarten bleiben ...
Sa
12
Jun
2021
Die Sonnenfinsternis kam und zog über uns hinweg und war wirklich nur partiell, enttäuschend partiell, trotz des blauen Himmels. Wir hatten uns auf den Livestream der Sternwarte auf dem Lindener Berg, sie ist gleich neben dem Bergfriedhof mit den Scillas, gefreut, aber nix. Zuerst musste ich das Programm Zoom installieren ... das dauerte ... und dann teilte mir dieses Programm mit, die maximale Teilnehmerzahl am Livestream sei erreicht ... ich war einfach nur noch sauer. Also schauten wir die Live-Bilder des Hamburger Planetariums an, aber irgendwie ärgerten wir uns die ganze Zeit über die Hannoveraner, die wieder mal NICHTS vernünftig hinbekommen.
Ich hoffe wirklich die Politiker beim G7-Gipfel in Cornwall bekommen alles vernünftig hin, die Voraussetzungen sind ja gut ohne den Drumpf. Eine Zeit ohne Frau Merkel kann ich mir noch so gar nicht vorstellen und ein Deutschland unter ... ja unter wem eigentlich, wieder einer Frau? ... auch nicht so recht. Wer die Entwicklung auf dem Oberbürgermeisterposten hier in Hannover verfolgt hat, oder sollte ich schreiben 'Nicht-Entwicklung'?, versteht vielleicht die Besorgnis.
Mit Frau Merkel verbindet mich mehr als ich bisher dachte. Gestern. Fernsehen. Da zeigte das Nachrichtenmagazin des Öffentlich-Rechtlichen Frau Merkels Ankunft auf britischem Boden, sie stieg die Gangway unseres Kanzlerfliegers hinunter - streckte dem ersten Mann in der Empfangskomitee-Reihe spontan die Hand entgegen - und schüttelte. Ihre Begleitung soll sie erschrocken an den Sch...Virus erinnert haben. OOh - uups. Aber passiert ist passiert.
Und ich dachte, ja, wie bei mir. Nachdem unsere fast hundertjährige Nachbarin an/mit/scheißegal Corona verstorben ist, richtet sich nun seit einigen Wochen die neue Hausbesitzerin ein. Und stand am Gartenzaun vor mir und stellte sich vor und ohne großes Nachdenken und spontan streckte ich ihr die Hand entgegen. Und sie schüttelte sie. In dem Moment dachte ich an den Sch...Virus und ... 'Shit'. Nach der Unterhaltung habe ich mir gründlich die Hände gewaschen und das erste Mal das stinkende Desinfektionsspray, das wir vor einem Jahr erworben hatten, benutzt. Ich hatte nach über einem Jahr das erste Mal wieder jemand die Hand geschüttelt! Das war ein ganz seltsames Gefühl. Absolut strange! Ich hatte jemand die Hand geschüttelt! Ich bin immer noch nicht ganz darüber hinweg, und das, obwohl ich inzwischen zweimal geimpft bin.
Nachtrag: Die Sternwarte Hannover bedauert auf ihrer Webseite dass die möglichen 100! Teilnehmer am Livestream so schnell erreicht gewesen seien. 100! Das ist doch ein schlechter Witz. Und dafür hat die hannoversche Tageszeitung geworben?
Mi
09
Jun
2021
Die Tage rennen wieder durch den Monat und schwupp ist schon beinahe ein Drittel vorbei.
Für Morgen ist uns eine partielle Sonnenfinsternis angekündigt, zu 15 Prozent soll für Hannoveraner die Sonnenscheibe durch den Mondschatten, der auf die Erde fällt, verdeckt sein. Bloß nicht ohne Augenschutz ansehen, also richtigen professionellen Augenschutz besorgen bitte. Vorausgesetzt wir haben keine geschlossene Wolkendecke, aber das sieht gut aus, Die Wetterapp kündigt bis mittags einen wolkenfreien Himmel an, 'Sonne pur'. Ääh - so lässt sich das wohl nicht nennen bei einer teilweisen Sonnenfinsternis, oder? Die Sternwarte in Linden bietet einen Livestream ab 11.00 Uhr an, der Schatten beginnt ab 11.30 Uhr, Höhepunkt mit den 15 Prozent soll um 12.30 Uhr sein. Und dann wieder eine Stunde später wird es vorbei sein.
Passend dazu besuchte uns ein 'Sonnenlämmchen'. So nannten wir früher in meiner Kindheit die Marienkäfer und ich mag den Namen für sie. Es muss aufpassen, dass es nicht einer hungrigen Vogelfamilie über den Weg krabbelt.
Mo
07
Jun
2021
Ich habe gerade ein Déjà-Vu. Zeitreise zurück nach 2017. Da hatten wir dieses Wetter auch. Schöne sonnige Tage auf die dann die Schwüle folgte und dann Unwetter. Damals lief sogar der Hauptbahnhof in Hannovers City voll mit Wasser und unser Garten war zur Hälfte überschwemmt. Das Wetter steckte in einem Perpetuum mobile fest und wiederholte sich - über Wochen.
Und genauso war die letzte Woche. Klarer blauer Himmel am Anfang, aber dann ... Das Wochenende mit Donner und Regen. Und was für ein Donner! Ein grandioses Gewitter, soweit sich ein Gewitter so bezeichnen lässt, zog über uns hinweg. Nach gleißenden Blitzen knallte es dermaßen laut, dass wir erschrocken vom Stuhl in die Höhe sprangen. Diesmal traf es das nicht weit entfernte Langenhagen, es schüttete aus tiefdunklen Gewitterwolken, Keller liefen voll.
Am nächsten Tag kam das nächste Gewitter. Es traf das etwas weiter, aber eigentlich auch nicht weit entfernte Laatzen, es schüttete aus tiefdunklen Gewitterwolken und Keller liefen voll. An Gartenarbeit war nicht zu denken. Ein sehr nasses Eichhörnchen saß vor unserer Terrassentür und dann tatsächlich im Wohnzimmer. Hunger! Mehrere sehr nasse Vögel saßen auf der Terrasse, ihre Kinder piepten in den Bäumen, Hunger! Und wir liefen und stellten gefüllte Schalen unter den Terrassentisch - ins Trockene.
Was noch war? Im Stadtteil nebenan wurden zwei Bomben entschärft, erfolgreich gottlob. In der Innenstadt wurde ein Mann mit äußerst zweifelhafter Vergangenheit erschossen, auf offener Straße, selbst NTV berichtete. Der Täter floh, er müsse sich psychisch erst einmal davon erholen, teilte sein Anwalt mit, der die Polizei kontaktiert und angekündigt hat, der Mörder würde sich stellen, sobald er dazu ... Achtung ... gefestigt genug sei. Und er meinte das tatsächlich ernst. Und im anderen Stadtteil brannte das Busdepot unseres Verkehrsbetriebes. Auch der Gewitter-Platzregen half nicht wirklich und mehrere Busse brannten aus, welch ein Schaden. Und dann auch noch die unangenehme Frage nach Brandstiftung ...
Fr
04
Jun
2021
'Ach!', muss Petrus zu sich gesagt haben, 'Es ist ja Juni! Schon! Sommeranfang. Na, dann wollen wir mal.'
Und so endeten die kalten Nächte (3 Grad Celsius am Wochenende) und es wurde warm und sonnig. Sonnig und warm. Blauer Himmel, herrlich. Gut, dann auch Wolken, aber trotzdem. Sonnig und warm. Frühsommer.
Nachdem ich mich ausgiebig mit dem Garten beschäftigt und die ersten Raupen dieser 'scheiß verdammten Buchsbaumzünslerwichserschweine' gekillt hatte ... wobei mich die Meisen vorwurfsvoll anschauten, denn sie wollten die Raupen für ihre Jungen, aber nachdem sie im letzten Jahr in der entscheidenden Phase geschwächelt hatten und nicht mehr mochten, gehe ich in diesem Jahr kein Risiko mehr ein und kille die Raupen sofort und gnadenlos ... schickte Petrus das übliche Gewitter und eine ganze Menge Regen. Der beste-Ehemann-forever fand das gut für den frisch vertikutierten Rasen und unsere Regentonne. Die Gartenpumpe fördert immer noch kein Wasser.