April 2021
Do
29
Apr
2021
Wir haben die letzte Frostnacht überstanden, zumindest hoffen wir, dass es die letzte dieses Frühjahrs war, schließlich kommen noch die Eisheiligen. Minus 2 Grad Celsius, sagte unsere Wetter-App am nächsten Morgen, hätten wir gehabt. Aber deren Werte werden am Flughafen auf freiem Feld gemessen und wir leben im Viertel am Stadtrand. Unser Birnbaum und auch die Kirsche sind jedenfalls unbeschadet davon gekommen und blühen jetzt wunderbar.
Wir haben uns selber überredet und sind doch noch zur Alten Bult hinausgefahren. Zum Hiroshima-Hain mit den 110 weiß blühenden Zierkirschenbäumen. Viele hatten viele vertrocknete Zweige, einige waren neu gepflanzt und hatten einen Bewässerungssack am Stamm. Einige standen in voller Blüte, andere noch knospig. Und ein bräunlicher Schimmer lag über ihnen. Da hatte der Frost doch zugeschlagen.
Auf die Hör-Installation, die unser Oberbürgermeister im Regen so medienwirksam eingeweiht hatte, haben wir keinerlei Hinweise gefunden. Wer sie anhören möchte, muss auf die Webseite der Stadt gehen und suchen. Die Kunst, also die flehenden Hände, war zwar neu angestrichen, aber Gras und Kräuter wucherten darunter und drumherum. Und das war alles so, ja irgendwie genauso wie unser Oberbürgermeister: viel Ankündigung und wenig Getanes.
Ich bin nun entschlossen, in den nächsten Jahren nicht mehr dorthin zu fahren. Es sind mir einfach zu viele Hunde. Frei laufende Hunde trotz der Anleinpflicht seit dem 1. April. Frei laufende Hunde unter den Kirschbäumen, die an mir hochspringen und schnüffeln und Herrchen und Frauchen interessiert es nicht im Geringsten. Und dann war da eine Frau ... zuerst lief mir der Hund ins Bild und legte sich unter die Bäume. Während ich noch überlegte, ob - und wie - ich das Foto lösche, lief sie mir ins Motiv. Dann sah sie mich und kam drohend und schreiend auf mich zu. 'Haben Sie mich etwa fotografiert?' Ich konnte nicht anders. Und ich lasse mich nicht gerne einschüchtern. 'Jaaaa - naaatüüürlich. Sooo ein schönes Motiv unter den Kirschbäumen.' 'Ich will das sehen. Sie löschen das sofort.' 'Nein. Meine Fotos gehen Sie nichts an.' 'Dann hole ich die Polizei.' Ich sagte ihr, ich sei dort um die Kirschbäume zu fotografieren und bestimmt nicht uninteressante Hundebesitzer, die noch dazu ihre Hunde nicht anleinen. (Denn deshalb hatte sie sich ja so echauffiert, Beweisfoto und so, oder?) Und, ja, ihr Hund sei auf einem Bild. 'Wenn Sie das nicht löschen, rufe ich die Polizei.' Und der beste-Ehemann-forever sagte dann, das solle sie doch tun. Sie telefonierte dann auch, keine Ahnung mit wem, und wir ignorierten sie einfach und drehten unsere Fotografier-Runde. Eine große übrigens. Immer 10 Meter hinter uns Frau mit Hund, jetzt angeleint - also der Hund. Wie es ausging? Die Polizei kam nicht. Wir setzten uns nach einer halben Stunde auf eine der Bänke und holten Trinken und Kekse heraus, genossen die Sonne. Frau und Hund standen unter den Bäumen herum. Und dann waren Frau und Hund weg.
Wäre die Polizei gekommen, ooh, sie hätte viele Bußgelder für die Stadt wegen der nicht angeleinten Hunde kassieren können.
Rechtliches: Hunde und Haustiere überhaupt gelten rechtlich als 'Sachen' und haben keine Persönlichkeitsrechte am eigenen Bild. Für Sachen gilt in Deutschland die Panorama-Freiheit, das heißt, man darf sie fotografieren, solange man das vom öffentlichen Grund aus macht, selbst wenn sich die Tiere auf Privatgrund befinden. Die Eigentumsrechte am Tier spielen dabei keine Rolle. mit einem Copyright wäre das etwas anderes, bei Kunst und so, aber das gibt es bei Tieren natürlich nicht. Ich durfte deshalb ohne Bedenken den Hund fotografieren, nicht aber die Besitzerin, die ihre Attraktivität heillos überschätzte. Ich dürfte das Hundefoto sogar vermarkten, Postkarten drucken und verkaufen zum Beispiel. Wenn man von privatem Grund aus Tiere fotografiert, in Zoos zum Beispiel, ist das anders, dann sollte man vorher fragen oder die Regeln des Zoos nachlesen.
So
25
Apr
2021
Das sind jetzt die die Wochen, in denen sooo viel in der Natur passiert. Ein stetiger Wechsel von Aufblühen und Verblühen. Schnell muss man sein um nichts zu verpassen. In diesem Jahr sind im Gegensatz zum letzten die Parks und Gärten Hannovers offen und da haben wir nun die Qual der Wahl. Alles anschauen - und immer wieder anschauen - geht einfach nicht.
Dadurch gibt es Dinge, die ich für die nächste Zeit gestrichen habe, aber vielleicht mögt Ihr selbst? Denn unsere Stadtverwaltung war busy. Sie hat gemerkt, dass unser Stadtwald Eilenriede heuer 650 Jahre alt ist. Ich glaube, ganz ehrlich, dass das den meisten Hannoveranern piepegal ist.
Weniger egal ist der Zustand der Eilenriede oder sollte es sein, die vielen kranken und gestorbenen Bäume, der viele Dreck, den die liebenden Hannoveraner und -innen hinterlassen, wenn sie ihren Corona-Spaziergang machen, die Asthütten, die mitten in den Waldflächen aufgetürmt werden, weil spielen ja so cool ist ohne Rücksicht auf die Tierwelt, aber auch und besonders der Abfall, den die Spielenden hinterlassen. Und die Covid-MuNaSchus, die einfach so in den Wald geworfen werden. Die sind so gar nicht egal.
Zurück zur Stadt. Die hat die Eilenriede-Geschichte auf Tafeln gedruckt und längs eines Radweges durch den Wald an alten Baumstämmen befestigt aufgestellt. Dann gab es einen Pressetermin. Ach ja, und einen Flyer und eine Übersicht über Vorträge und Waldführungen gibt es auch. Und ein Malbuch mit Berliner Lauch Rezepten. Das könnt ihr darin finden: eine Kartoffel-Lauch-Suppe, Lauchchips zum Knabbern auf der Coach, Lauchsalz, Frischkäse-Lauch-Quark fürs Butterbrot. Übersichtlich und .... naja.
Wer möchte, findet alles auf der Webseite der Stadt.
Einen zweiten Pressetermin gab es auf der Alten Bult. Der Oberbürgermeister persönlich war dabei, wahrscheinlich war er mit dem Fahrrad hingefahren ... Das Kirschblütenfest Hanami ist nun zum dritten Mal in Folge ausgefallen. Das erste Mal war wegen des Wetters, das zweite Mal wegen des Sch...virus, das dritte Mal wegen des Sch...virus. Obwohl die Bäume blühen, denen ist das nämlich sch...egal.
Die Stadt hat nun ein akustisches Hanami installiert, also Hörstationen zwischen den Bäumen, per App vom Natel/Handy/Smartphone anhörbar. Oder auf der Webseite der Stadt. Geschmackssache. Ich höre lieber die Vögel in den Kirschbäumen zwitschern.
Mi
21
Apr
2021
Erstfrühling - Vorfrühling - Vollfrühling.
Der Vollfrühling beginnt, wenn die Obstbäume aufblühen. Zum Beispiel in Rosa,
zum Beispiel die Zierkirschen, zum Beispiel im Stadtpark Hannover. Jetzt.
Mo
19
Apr
2021
Wie versprochen nun aber endlich die Fotos vom Friedhof in Hannover-Linden.
Überall in Hannover blühte es Blau. In meinem Garten tut es das immer noch. Scillablüte 2021. Nun ist nicht alles, was blau blüht auch eine Scilla, wenn es klein und früh dran ist und Blütenteppiche macht. Es gibt Schneestolz, der als Sternchen daherkommt, und es gibt Puschkinien, die wie kleine Hyazinthen aussehen, immer etwas unordentlich und durcheinander. Am Schönsten aber ist das Scilla-Blau.
Das blaueste Scilla-Blau Hannovers findet sich auf dem Lindener Bergfriedhof, immer im März/April. Und in jedem Frühjahr fahren wir deshalb nach Linden. Nur im letzten Jahr nicht - aber das war eine andere Geschichte.
In diesem Jahr waren wir da. Wegen Wetter und Terminen an einem Donnerstag-Nachmittag. Es gab kein Scilla-Blütenfest, also in diesem Jahr überhaupt nicht, aber recht viele Leute waren trotzdem da, besetzten die Bänke und kreisten um den Pavillon. Und ich schwor mir: "nächstes Mal wieder Morgens."
Offenbar ist der Friedhof auch die neue Partylocation in Linden. Wir fanden Bierflaschen und Müll verstreut rund um die alte Kapelle und hinter dem Eingangsgitter und davor eine Feuerstelle mit Asche. Das Tor zur vonAltenschen-Grabstelle, sonst immer verschlossen, stand offen. Einige Tage nach unserem Besuch drückte ein Auto die Friedhofsmauer ein und verursachte große Schäden und verschwand. Ein Friedhof - was denken sich diese Leute eigentlich?
Die Vögel störten sich nur wenig an den vielen Menschen. Es gab einen Specht - zu hören - und Meisen und Rotkehlchen - zu sehen. Wahrscheinlich wissen sie, dass sie, sobald die Scillas verblüht sind, wieder ihre Ruhe haben.
Sa
17
Apr
2021
Wir sind mitten im Vorfrühling. So wird die Zeit genannt, in der die Forsythien aufblühen und ihre gelbe Farbe fast blendet. Gelb können aber auch die Osterglocken und was ist schöner dazu als das Blau der Scillablüten?
Do
15
Apr
2021
In der Eilenriede gerade jetzt blüht es weiß, wer es sehen möchte, der sollte hin, schnell, denn in der nächsten Woche soll es Frühling werden und warm und dann ist die Pracht bald vorbei. Es blühen alle Buschwindröschen und das Allium Paradoxum, der Wunderlauch, Berliner Lauch, ihr wisst schon.
Unsere Zeitung, die mangels Veranstaltungen und so immer dünner wird, brachte wie in den letzten Jahren wieder einen halbseitigen Artikel über den Lauch und eine Kräuter"Expertin" - und ein Risotto-Rezept, das so geht: Risotto kochen, Lauch kleinschneiden, Lauch unterheben.
Ich fand den Artikel über die Kräuter"Expertin" und den Lauch langweilig und überflüssig, vor allem stand gleich am Anfang: '... Das Zwiebelgewächs ist definitiv nicht der Star unter den Wildkräutern. ...' Was eine sehr subjektive Einschätzung der Zeitungsschreiberin ist, die ich erstens gar nicht teile und womit man zweitens keine Werbung für das Ernten der Alliumpflanzen macht. Außerdem empfiehlt die "Expertin", für das Pflücken 'wegen der Hunde tiefer in den Wald zu gehen'. Hundebesitzer müssen wegen der Brutzeit der Vögel seit dem 1. April ihren Liebling anleinen, damit er nicht in den Wald läuft. Da haben die Lauchsammler dann doch auch nichts zu suchen, oder? Entlang der Wege wächst reichlich und dann wäscht man zu Hause eben gründlich. Von mir gibt es deshalb ein kräftiges 'Daumen-runter' für das Geschreibe.
Wir schwelgen in diesen Tagen im Berliner Lauch-Überfluss und deshalb gibt es bei uns Berliner-Lauch-Blätterteigschneckchen - also so etwas wie Pizzaschnecken, aber eben nicht Pizzateig - und ganz viele Sympathiepunke der Familie.
Dafür kaufe ich fertigen Blätterteig, ein 275Gramm-Teig-Rechteck aufgerollt. Es gibt zig verschiedene Marken, wenn ich eine mit Butter-Blätterteig erwische umso besser. Er sollte etwas außerhalb des Kühlschranks liegen, bevor man ihn auseinander rollt, aber nicht zu lange, sonst wird er zu weich.
- Dann ein Backblech mit Backpapier auslegen (wer hat gleich ein zweites) und den Backofen vorheizen auf 200 Grad Ober-/Unterhitze.
- Für die Füllung wasche und putze ich gute 100 Gramm Berliner Lauch (das ist auch das, was an diesem Rezept am längsten dauert) und schneide ihn fein und wenn es mir zu grob ist, hacke ich mit dem großen Messer einmal drüber. - Der Lauch wird mit einer halben Dose stückiger Tomaten, das sind 200 Gramm, einem ganzen verquirlten Ei und einem Eigelb, 100 Gramm geriebenem Gouda, einer Prise Salz und einem Teelöffel italienischer Kräutermischung (Majoran, Rosmarin, Thymian, Zwiebel, Basilikum, Oregano, Knoblauch und etwas Chili - gibt es im Naturkostladen fertig in einer gelben Tüte) gut gemischt und diese Füllung wird dann auf das Teigrechteck gestrichen.
- Es wird von der langen Seite her aufgerollt, das ist etwas tricky, es darf nicht zu locker geraten. Die Rolle wird mit einem wirklich scharfen Messer in ca. 2 cm dicke Scheiben geschnitten. Das gibt etwa 16 Scheiben.
- Dann die Scheiben mit Hilfe des Messers flach auf das Backblech legen, sie brauchen Abstand zueinander, und herausgefallene Füllung einfach obendrauf stopfen. Etwas in Form bringen und im Ofen auf dem mittleren Einschub 15 bis 20 Minuten backen. Sie sollten nicht zu schwarz werden.
Am besten schmecken sie noch warm. Ein knuspriger Teig und die weiche, aromatische Füllung. Was übrig bleibt, wenn etwas übrig bleibt, lässt sich gut einfrieren und im Ofen wieder auftauen. Das schmeckt dann fast wie frisch gebacken.
Mo
12
Apr
2021
"Bald lacht der Himmel blau und rein, bald schaun die Wolken düster drein, bald Regen und bald Sonnenschein! ... Nun kommt er gar mit Schnee und schneit mir in den Blütenbaum, in all den Frühlingswiegentraum! ... Und treibt der raue Wintersmann auch seinen Freund, den Nordwind, an und wehrt er sich so gut er kann - es soll ihm nicht gelingen: Denn alle Knospen springen und alle Vögel singen. ..."
Diese Verse hat Heinrich Seidel geschrieben, der von 1842 bis 1906 lebte. Ihr kennt sie nicht? Aber die erste Zeile, die kennt jeder: "April, April, der weiß nicht, was er will."
Heinrich Seidel war Ingenieur und hat trara hier in Hannover Maschinenbau studiert trara. Er hatte Hobbies. Eines war, auf seinen Reisen Pflanzen und deren Samen zu sammeln und sie zu Hause anzusiedeln. Ein anderes war das Schreiben: Märchen, Erzählungen, Gedichte. Wie den 'April'.
In diese Anfangs-Apriltage des Jahres 2021 passen die Seidelschen Verse wie die Faust aufs ... Für die nächsten vier Nächte sind Minusgrade avisiert. Dabei hatten wir doch schon einen-zwei-drei fast-Sommertage und haben draußen gesessen und gegessen. Und dann futsch und Frost und Schnee. Mit Sorge schauen wir auf unsere Obstbäume, denn die Blütenknospen sind prall, kurz vorm großen Auftritt. Der Regen, ja fast schon Dauerregen, tut das seine dazu und alles sprießt und grünt. So wohltuend für die Augen und die Gewissheit, dass nach jedem Winter wieder der Frühling das Leben bringt.
Wir waren an den warmen Tagen der Karwoche im Herrenhäuser Berggarten und sind gebummelt. Da war noch kein Grün auf den Bäumen, aber die Magnolien blühten was sie konnten. Ich mag gar nicht denken, was Nachtfrost und Schnee angerichtet haben mögen. Kein weißer Blütentraum mehr, dafür braune Blüten?
Magnolien kamen aus Ostasien zu uns und aus Amerika, Süd, Mittel und teilweise Nord, der US-Bundesstaat Mississippi nennt sich Magnolienstaat, weil sie dort wild wachsen. Als Büsche oder Bäume, es gibt mehr als 200 verschiedene Arten. Manche werden in China in der Heilkunde verwendet, manche werden gegessen, die Blütenblätter frittiert oder gebraten, lecker soll das sein, na ja, aber eigentlich schmücken sie - Tempel oder Paläste. Magnolien gibt es seit 100 Millionen Jahren auf der Erde. Ob die Dinosaurier Sinn für ihre Blütenschönheit hatten oder einfach nur Happs machten?
Für europäische Gärten und Pflanzenliebhaber wurden die Magnolien von Charles Plumier entdeckt. Der lebte von 1646 bis 1704, war Mönch und Botaniker und reiste für seinen König Ludwig XIV. in die Karibik und nach Mexiko und Brasilien. Auftrag: Neue Pflanzen finden. Er fand Mengen, darunter die Begonien, Fuchsien und Lobelien. Und wahrscheinlich auf Martinique stieß er auf eine Magnolie. Mit der Namensgebung ehrte er den französischen Botaniker und Arzt Pierre Magnol, der von 1638 bis 1715 lebte und die Pflanzensystematik mit Pflanzenfamilien einführte.
In unseren Gärten stehen vor allem Tulpenmagnolien, die eine Kreuzung aus zwei Magnolienarten sind und im 19. Jahrhundert entstanden, und Sternmagnolien. Es gibt hauptsächlich weiße Magnolienblüten und rosafarbene, zweifarbige, aber auch rote und sogar gelbe.
Magnolien mögen einen feuchten, nährstoffreichen Boden, Sonne, aber nicht pralle Sonne und nicht zuviel Frost, weil die Blütenknospen bereits im Herbst entstehen, und keinen Wind. Sie brauchen ausreichend Platz für ihren Auftritt. Der aber ist dann fulminant.
Sa
10
Apr
2021
Wieder durchbricht ein Geschehen den Coronanebel, kein gutes natürlich, und drängt sich in die Medien, die Köpfe, die Gedanken. Seit ich denken kann (und das ist schon ziemlich lange - schließlich - ich denke, also bin ich), war er der Prinzgemahl im Palast und hatte am selben Tag wie ich Geburtstag. In England war das ziemlich praktisch. Wenn jemand fragte 'On what day is your birthday?' sagte ich einfach 'On the Duke of Edinburgh's.' und jeder wusste Bescheid. Fast jeder. Und jetzt ist er tot.
An den schönen Tagen vor Ostern waren wir auf dem Lindener Bergfriedhof. Die Scillas blühten, die Vögel zwitscherten - aber gerade jetzt ist mir so gar nicht nach Friedhofsfotos.
Darum ...
coming soon.
Di
06
Apr
2021
Die Vorfreude ist immer das Schönste. Da plane ich und dekoriere und backe und färbe und coache den Osterhasen so lange, bis er ganz fabelhafte Osternester anschleppt. Und dann geht es so schnell vorbei. Dieses Jahr wieder. Es begann im März. Der beste-Ehemann-forever fragte, wie ich mir das Osterfest denn vorstellte, ob sich das alles eigentlich lohne, schließlich sei Corona-Ostern und auch wenn sich unsere Politiker nicht so richtig auf eine Linie einigen könnten, auf eines denn doch, nämlich dass wir uns am besten alle einzeln in unsere Zimmer einschließen sollten und nichts und niemand sehen. Und ich sagte:
Lass mich nachdenken.
Und nachdem ich mit Hilfe eines großen Eierlikörs (und dann noch eines zweiten und dritten) nachgedacht hatte, sagte ich, ich fände wir hätten uns Oster-Feierlichkeiten wirklich verdient und irgendwie würde das schon passen und deshalb: Backen, Kochen, Färben, Nestbau.
Im letzten Jahr hatten wir mit unseren Kindern im Garten gesessen und auf Abstand Osternester ausgetauscht. Im letzten Jahr hatte Petrus uns warme Sonne geschickt und erst am Ostermontag Regen und Kälte. In diesem Jahr war der Ostersamstag noch ganz nett, wenn auch kalt, dann aber wurde es trüb und noch kälter und richtig winterlich mit Schneetreiben und kräftigem Sturm. An Garten war nicht zu denken.
Wir entschlossen uns zu Oster-Sharing, was bedeutet, ein Teil der Familienjugend wurde von Samstag auf Sonntag bei uns versorgt mit allem Essbaren des Hauses und einer ausreichenden Anzahl Österlichem, dann ein Wechsel auf Teil Zwei der Familienjugend und Versorgung mit allem Essbarem des Hauses und Österlichem und den Schwiegersohn nur kurz beim Abholen gesehen. Anstrengend und kompliziert und nicht einmal der Familienkern konnte beisammen sitzen. Und DAS nehme ich den Politikern übel. Mit Infektionsschutz soll mir da keiner kommen. schließlich gibt es Schnelltests. Und wären unsere Kinder erst vierzehn hätten wir alle zusammen sein dürfen, wie bei den Nachbarn, die mit einer Großgruppe feierten. Was ist bei Kindern bis vierzehn anders, wo wir doch lesen können, dass gerade bei Kindern die Ansteckungszahlen exorbitant steigen? Wo ist die Logik? Oder ist das die Logik eines Wahljahres?
Apropos - Hannover hatte sich ja beworben Corona-Modellstadt zu werden, wo dann alles Mögliche wieder erlaubt ist, sobald man einen negativen Schnelltest vorweist. Wir bräuchten eine Perspektive, hatte der Ministerpräsident dazu gesagt. Ich hatte das für einen Aprilscherz gehalten, aber es war keiner, nun jedenfalls - ist Hannover raus. Das Konzept habe nicht überzeugt. Ja, mich auch nicht. Ich halte die Absage für gut für die hannoverschen Ansteckungszahlen. Und wenn ich shoppen will ... mal sehen, welche Modellstadt in der Nähe ist ... oh, Braunschweig ... Hildesheim ... Lüneburg ... Oldenburg, schon weiter weg, aber dort mal wieder die alte Tante besuchen? Wir müssten nur früh genug zurück nach Hause, wir haben ja nächtliche Ausgangssperre in Hannover. Wegen Corona. Findet die Logik ...
So
04
Apr
2021
Mein kleiner Hase tauchte aus seinen Kohlblättern auf und schaute verwundert: 'Ist denn schon wieder Ostern? Ach, dann muss ich wohl an die Arbeit gehen.'
Und das hat er dann auch getan.
Die Rosebudbears wünschen Allen, die diesen Blog lesen, ein schönes Osterfest. ... und bleibt gesund.
Fr
02
Apr
2021
Ich habe gehofft, lange gehofft. Schließlich, der erste April, das ist schon das Datum, welches. Oder? Aber nichts. Gar nichts. Rein gar nichts. Kein Aprilscherz. Corona ist noch immer da, mehr denn je. Und wir haben Ausgangssperre. Tatsächlich. Seit Gründonnerstag. Gestern. 1. April. Zwischen 22 Uhr und 5 Uhr dürfen wir nicht vom eigenen Grundstück, nicht mal zur Mülltonne, die ganz vorn in unserem kleinen Stichweg bei den beiden Nachbarn-Mülltonnen steht. Obwohl der Mülltonnenplatz zu unserem Grundstück gehört, also ein Drittel davon. Nicht, dass ich unbedingt in der Nacht zu unserer Mülltonne müsste ... aber wenn ich wollte, dann dürfte ich nicht, denn der Weg zwischen Vorgarten und Mülltonnenplatz ist ja öffentlich. Und allein, weil ich nicht dürfte will ich.
Zumindest der beste-Ehemann-forever hat jetzt eine positive Seite am Corona-Lockdown für sich entdeckt. Denn er war Shoppen im Baumarkt. Baumarkt dauert zu normalen Zeiten immer endlos lange, einmal weil es da so viele schöne Dinge gibt und außerdem weil man nie jemand findet, der berät und sagt, wo es das Begehrte zu finden gibt, und deshalb vermeide ich Baumarktshopping. Nun im Lockdown lässt sich nur mit Click-und-Collect dort einkaufen - oder wenn man Gewerbetreibender ist. Und so schnappte sich der beste-Ehemann-forever seinen Gewerbeschein und fuhr los. Er sagt, das nächste Mal müsse ich mitkommen (eine Begleitperson ist erlaubt). Er sei äußerst freundlich behandelt worden, so richtig "der Kunde ist König", ganz allein sei er flaniert und sofort sei ein Verkäufer zu Hilfe gekommen, habe ihm die Dinge aus den Regalen geholt - und es war der beste Baumarkt-Einkauf-forever. Abgesehen vom Maske-tragen.
Aber nun ist Karfreitag, Feiertag. Stille. Vorbereitungen auf Ostern.