Dezember 2020
Do
31
Dez
2020
Gut, es hatte unschön angefangen. Und irgendwie war das Jahr nicht der Knaller, aber ganz ehrlich ... Es hatte, zumindest für uns hier, keine Erdbeben, keine Vulkanausbrüche oder Wirbelstürme oder Bombenkrieg, keine Aliens ... wir sahen aber den Weihnachtsstern, das war schön. Wir haben genug zu essen, genug zu trinken, ein Dach über dem Kopf und die Kernfamilie ist gesund. Ich weiß, das ist nicht bei jedem so und für manche von Euch war es ein schweres Jahr und nicht leicht zu verkraften.
Aber wir Rosebudbears, wir ganz persönlich, finden, dass wir, wir ganz persönlich, kein Wohlstandsgejammer anstimmen wollen. Auch wenn wir die bösen Geister des Jahres 2020 nicht wegknallen können wie sonst, wir werfen sie einfach still hinaus. Und zur Not tut es eine aufgeblasene Brötchentüte und ... knall ....
Und damit und einem alten Foto des wunderbaren Feuerwerks der Firma Rohr aus der Wedemark schließen wir das Jahr ab und blicken zuversichtlich voran. "Alles wird gut," sagte der Engel, "vertraut mir."
Die Rosebudbears wünschen allen Lesern dieses Blogs einen schönen Silvesterabend und ein gutes Neues Jahr.
Di
29
Dez
2020
Es ist jetzt diese spezielle Zeit zwischen den Weihnachtstagen und dem Jahreswechsel, diese Zeit ohne unseren Alltagsrhythmus und Job, Tage, die wir uns frei halten für Runterkommen und Besinnen, Ausschlafen und Neues und Altes entdecken. Meine Großmutter nannte sie Rauhnächte, wobei mit Nacht eigentlich der ganze Tag gemeint ist. An den Rauhnacht-Tagen sollten wir Schönes machen, dann würde auch das nächste Jahr schön. Gemeint sind eigentlich die Tage zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag, 12 Stück, für jeden Monat ein Tag, obwohl es da regionale Unterschiede gibt. In manchen Gegenden zählt auch die Winteranfangsnacht dazu, in manchen auch die Weihnachtsnächte.
Aber sie sind tückisch, diese Rauhnächte.
Denn dann sind seltsame Gestalten unterwegs, sagen die alten Sagen und Legenden. Aus dem alten Germanien rast die "Wilde Jagd" über den Himmel und sammelt Seelen ein, so richtig weiß wohl keiner, wer und was das ist (Geister, Gespenster, alte Götter?) und ob sie reiten oder mit dem Schlitten fahren oder dem Kanu, jedenfalls sollte man ihnen auf keinen, gar keinen Fall begegnen und deshalb besser zu Hause bleiben. Aber nicht mit den Türen knallen, das bringt sie heran und Unglück. Ganz schlecht sind offenbar Wäscheleinen im Garten, in denen sie sich verfangen könnten und noch schlechter ist es, wenn Wäsche daran hängt. Wegen einer Assoziation mit Leichentüchern ... Und da Vorsicht die Mutter der Porzellankiste ist, habe ich beschlossen, nicht zu waschen, nicht zu putzen, keine Hausarbeit zu machen bis zum 6ten Januar.
Außerdem ist in den Rauhnächten die Roggenmuhme unterwegs. Sie ist ein Geist, der eigentlich unter den Getreidefeldern wohnt. Sie sieht ähnlich furchteinflößend aus wie sie heißt und sie kann einem Bauern ganz schön die Ernte verderben, wenn sie schlechte Laune hat. Sie kann ganz plötzlich auftauchen und Schrecken verbreiten und genauso plötzlich verschwinden. Meine Großmutter besaß im Jetzt-Polnischen einen Bauernhof und wusste, wovon sie erzählte. Das kann ich Euch sagen ... Es war selbstverständlich, dass die Roggenmuhme bei der Ernte die letzte Ährengarbe vom Feld bekam. Denn sie musste freundlich gestimmt werden, sie durfte nicht verärgert werden, Menschen, die in die Felder liefen, mochte sie zum Beispiel ganz und gar nicht. 'Dann kommt die Muhme und holt dich', war eine beliebte Drohung.
Ich glaube, ich habe sie gesehen, als wir einen Spaziergang durch Hannovers Innenstadt machten. Vor dem Kaufhof-Steiff-Schaufenster stand sie auf einmal links direkt neben mir, ein kleines Kind drückte sich vor mir an die Scheibe und lief dann nach rechts davon und sie hinterher - alles ohne MuNaSchu. Und ich sagte "Tschuldigung, aber sie haben wohl vergessen, ihren Mundnasenschutz aufzusetzen." Und sie: "Nein, das muss ich nicht im Freien." Und ich: "Doch, das müssen sie in der Fußgängerzone." Aber als ich noch einmal schaute, da war sie weg. Verschwunden.
Und so gingen wir weiter, bis zur Marktkirche, und schauten uns die schöne Weihnachtsdeko der City-Gemeinschaft und den wunderbaren Tannenbaum vor der Marktkirche an. Sehr prächtig. Und wir freuten uns darüber.
Dieser Weihnachtsbaum ...
Der Stadt Hannover war er zu teuer, weil sie ihn sonst immer aus den Standgebühren des Weihnachtsmarktes finanziert hat und der fand ja dieses Jahr nicht statt. Böse böse böse Menschen sagten
dazu, das sei typisch für den neuen Oberbürgermeister mit Migrationshintergrund, aber die hiesige Zeitung schrieb gleich vorbeugend, das sei nicht so, denn im Rathaus stünde ein Tannenbaum,
schöner und prächtiger denn je. Und daran sähe man, dass das nichts mit dem seit einem Jahr neuen muslimischen OB zu tun habe. Alle sagten und schrieben in zig Leserbriefen, wie schrecklich die
Altstadt ohne Weihnachtsbaum sei und so fand sich ein Sponsor und mit Verspätung kam die Weihnachtstanne vor die Marktkirche.
Und wisst Ihr was? Als die Tanne mit viel zeitungs-medialer Aufmerksamkeit aufgestellt wurde, wer stand da mit im Rampenlicht und reklamierte alles für sich? So richtig zufrieden sind
die Hannoveraner mit ihrem Oberbürgermeister bisher nicht. Ob sich das in 2021 ändern wird?
So
27
Dez
2020
Wie unser Weihnachten war? Schön war unser Weihnachten und harmonisch und sogar einen Tag länger als sonst durch den angefügten Sonntag. Wir haben mit der Familienjugend gefeiert, statt zur Kirche sind wir durchs Viertel spazieren gegangen und haben durch fremde Fenster fremde Tannenbäume angeschaut und was andere Familien so als Deko haben. Wir haben das Beisammensein mit unseren Kindern sehr genossen, das war das schönste Geschenk. Weihnachtsstimmung und Familie hüllten uns ein wie ein warmer Mantel bei Frostwetter. Das hatten wir dann auch in der Nacht auf den zweiten Feiertag, aber keinen Schnee. Und danach gleich wieder Regen - und Sturm. Aber das war egal.
Und natürlich war es anstrengend. Das ist immer so, wenn alles auf den Punkt fertig sein soll und das gehört auch irgendwie dazu. Meine persönliche Herausforderung war wie immer das Braten der großen Pute am ersten Feiertag, denn, ganz ehrlich, es gibt wahnsinnig leckere vegetarische Gerichte, aber zu Weihnachten gehört eine große Pute. Seit meine Schwiegermutter damit begonnen hat. In diesem Jahr war die Herausforderung größer als üblich, denn einige Tage vor Weihnachten sagte unser großer Backofen "Ich habe keine Lust mehr". Das Tückische war, dass er abwechselnd Lust und keine Lust hatte - hell - dunkel - hell - dunkel. Die Diagnose des besten-Ehemanns-forever lautete, das Potentiometer des Einschaltknopfes sei wohl nach 20 Jahren ausgeleiert, Ersatzteile gäbe es nicht mehr, nur ein neues Gerät. Oh nein, nein, nicht so kurz vor Weihnachten. Mit Fingerspitzengefühl eingeschaltet funktionierte die Ober-/Unterhitze, aber meine Nerven lagen während des Puterbratvorgangs über mehrere Stunden ziemlich blank. Mein persönliches Weihnachtswunder war, dass alles, wirklich alles, wie geplant klappte.
Zum weihnachtlichen Wohlfühlgefühl trug auch mediales Detox bei. Denn es war irgendwann an Heiligabend, zwischen Frühstück und Salatschneiden für den Abend, da hatte ich so richtig die Nase voll. Aber so richtig. Und dann habe ich das Radio ausgemacht und den Fernsehapparat auch. Der Computer lief sowieso nicht, weihnachtliche Pause und so, und das Smartphone auch nicht, eben deswegen. Ich konnte es einfach nicht mehr hören, dieses Gerede von jedem und auf jedem Kanal, dieses Gesäusel von wegen dass diese Weihnachten ja so anders seien und wie man denn damit klargekommen sei, dass es nicht so sei wie immer und so besonders und sooo ein - ach - Weihnachten und die armen Kinder, dass die so ein unweihnachtliches Weihnachten hätten. Zum Kotzen.
Und dann kam unser Weihnachten und ... siehe oben. Weihnachten ist immer so, wie man es sich macht.
Do
24
Dez
2020
... da komm ich her, ich bring euch gute neue Mär
Die Rosebudbears wünschen allen Lesern dieses Blogs ein schönes Weihnachtsfest.
Di
22
Dez
2020
Nicht mehr lange. Schon mal das Jubilieren üben.
Und dann sagte der Engel: "Alles wird gut."
So
20
Dez
2020
Und zack - und wieder fliegt die Zeit - und schon ist der vierte Adventssonntag da und Heiligabend nähert sich unaufhaltsam. Unsere Sonntagszeitung war auf Weihnachten-in-der-Pandemie-Tour: "Wie kann das Fest dieses Jahr gelingen?" und "Das Schweigen der Engel" und "in der dunklen Jahreszeit muss man sowieso auf seine Stimmung aufpassen" und ich warf sie, zu neunzig Prozent ungelesen, auf den Altpapierstapel. Ich weigere mich, bei diesem No-Christmas-Mood mitzumachen.
Leider ist heute einer dieser trüben, feuchten Norddeutsche-Tiefebene-im-Dezember Tage, während gestern noch die Sonne schien und die Luft klar und lockend war. Und uns in den Garten zum Blätterharken lockte. Ja, wir haben gestern einiges für unsere Fitness getan und wenn ich nach oben in die Kronen unserer Tannen schaute, wirkte es fast als fielen kleine Schneeflocken herab - dabei waren es nur Insekten, die durch die Luft tanzten. Im typischen Hannover-Dezember. Mit Null Aussichten auf weiße Weihnachten. So ganz anders als in Amerika. Etwas neidisch schauen wir auf die Fotos von verschneiten Gärten und Häusern bei den Freunden dort. Aber dafür müssen wir auch nicht Schneeschippen und das Auto rutscht nicht über glatte Straßen.
Das dritte Fernsehprogramm des Norddeutschen Rundfunks jedenfalls hatte beschlossen, uns mit der richtigen Weihnachtsstimmung zu versehen und bescherte uns mit der Wiederholung einer Wiederholung einer Wiederholung einer alten "Mein schönes Land"-Sendung, in der Meisen durch den Winterwald flogen, Schafe im Schnee gefrorenen Grünkohl begutachteten, Tannenbäume geschmückt und Bienenwachsschmuck selbst gemacht wurden, Eiserwaffeln gebacken und zu Ostfriesentee verspeist wurden. Und dann kam ein Filmschnipsel über die Bärenhöhle und zeigte in kleinen Szenen Frau Mahnke bei Teddybärenreparatur und -herstellung und wir rieben uns angesichts dieser Zeitreise in lange längst vergangene Jahre verwundert die Augen. Und dann wurden wir doch ein wenig traurig. Meine Bären und ich.
Mi
16
Dez
2020
Und nun sind wir wieder downgelockt. Das bedeutet, dass manche gar nicht arbeiten dürfen, die Reisebranche und die Floristen zum Beispiel und das bedeutet, dass ich zum ersten Mal am Hochzeitstag keinen Blumenstrauß bekommen werde. Und manche arbeiten ohne Pause. Und dann gibt es noch Politiker, die Geschäfte gern rund um die Uhr öffnen würden. Und alles wegen Corona ... Nur die Profi-Fußballer stehen offenbar über allem.
Ich jedenfalls habe bis Weihnachten noch jede Menge zu erledigen und nach Weihnachten werde ich mich selbst downlocken und einfach nur faul herumliegen. Aber bis dahin ...
Haken Nummer Eins auf meiner ToDoListe: Kekse backen - erledigt.
Die diesjährigen Sorten sind: VanilleMandelkipferl, Marienhoniglebkuchen, Amarettoküsschen, Schokonüsse, Bärnies (das Rezept findet Ihr hier), Datteltaler (das Rezept findet Ihr hier), Marzipankugerln (das Rezept findet Ihr hier), Engelsaugen, Maronenbusserl und Lemoncurdberge.
Die Lemoncurdberge sind eine Erinnerung an Ferien in England bei der Verwandtschaft. Damals, als England gerade Mitglied in der EWG, dem Vorläufer der EU, geworden war und mächtig froh darüber. Wie sich die Zeiten doch ändern. Ich sollte Englisch lernen, das hat dann auch geklappt. Aber das englische Frühstück war so gar nicht meins. Deshalb gab es Lemoncurd.
Lemoncurd kannte ich vorher nicht. Lemoncurd ist ein Brotaufstrich, eine Zitronencreme mit Eiern, Butter und Zucker. Man kann sie recht einfach selber machen, man kann sie auch kaufen. Sehr zitronig. In Keksen sehr lecker, allerdings sind diese ausnahmsweise nicht vollkörnig und nach einem Rezept der Zeitschrift Brigitte.
Für die Kekse braucht Ihr
ca. 200 Gramm Lemoncurd
300 Gramm Waffelröllchen ohne Schokolade, die ich bei unserer hannoverschen Großbäckerei besorge
150 Gramm Butter und etwas für die Form
25 Gramm Honig (alternativ Rohrohrzucker)
60 Gramm Ahornsirup und
Puderzucker
Die Butter wird in einem Töpfchen langsam geschmolzen und mit dem Ahornsirup vermischt.
Die Waffelröllchen werden fein zerdrückt. Am besten geht das in einem Gefrierbeutel und mit einem Nudelholz. Die Butter-Ahornsirupmischung und den Honig dazugeben und alles gut verrühren, bis die Brösel vollgesogen sind.
Eine rechteckige Form aus Glas oder eine rechteckige Backform (28 cm x 18 cm) fetten und etwa 60 % der Bröselmischung hinein geben und gut festdrücken. Die Form wird etwa eine Stunde lang kalt gestellt. In dieser Zeit den Backofen auf 180 Grad Celsius Ober-/Unterhitze heizen. Dann wird das Lemon Curd auf die Bröselmischung gestrichen.
Die übrig gebliebenen Brösel werden darauf gestreut und leicht festgedrückt.
Für 12 bis 15 Minuten auf mittlerem Einschub backen. Danach in der Form komplett auskühlen lassen, dann in Würfel schneiden (Vorsicht, die Kekse sind noch klebrig) und diese auf ein Pralinengitter setzen. Großzügig mit Puderzucker (durch ein Sieb gestrichen) bestäuben.
So
13
Dez
2020
Das Wetter ist immer noch trüb-trüb-grau-grau. Ich wünsche mir Helligkeit, Wintersonne, Schnee, aber ... Ach ja.
Wenn wir Hannoveraner Wünsche haben, also solche, die sich nicht mit einem Gang durch Geschäfte oder online-Shopping erfüllen lassen, also mehr die Kategorie 'ich wünsche mir, dass der Virus verschwindet', 'ich wünsche mir, dass alles wieder gut wird', 'ich wünsche mir schöne Weihnachtstage', 'ich wünsche mir den Engel, der sagt, er kümmere sich und ich solle mir keine Sorgen machen', also diese Art Wünsche ... dann gehen wir in die Altstadt in Hannovers Mitte, dahin, wo das Historische Museum ist und der Niedersächsische Landtag und wo die nach dem Krieg aus ganz Hannover zusammengesuchten übrig gebliebenen Fachwerkhäuser ihren Platz gefunden haben. Denn dort steht auf dem Holzmarkt der Wunschbrunnen.
Normalerweise ist er vor Weihnachten von den Tannen des Glühwein-Punsch-Tannenwaldes umgeben und man muss ihn suchen. Aber wir haben ja keinen Weihnachtsmarkt im Sch...virusjahr. Glühwein-to-go ist uns verboten worden. Und darum steht der Wunschbrunnen in diesem Jahr unübersehbar auf dem Markt.
Wir trinken unseren Glühwein zu Hause, aber vor allem trinken wir Grünen Tee und seit kurzem Aronia-Muttersaft aus dem Naturkostladen. Sch...virus-Prophylaxe. Grünen Tee trinke ich sowieso schon seit ewig-und-drei-Tagen. Nun gibt es eine Studie von Forschern der Universität Ulm, in der steht, dass Aroniasaft (und Granatapfelsaft und Grüner Tee) im Reagenzglas die Viren angegriffen habe und dass man deshalb damit den Mund spülen und gurgeln solle. Das dabei entstehende pelzige Gerbsäure-Gefühl und die rot-blaue Verfärbung der Zunge zeigen einem dann, dass man es richtig gemacht hat. Aroniasaft ist eigentlich wegen des Vitamin C-Gehalts sowieso in unserer Saftbar, denn eine Extraportion Vitamin C ist in der Grippezeit des Winters ja wirklich nicht zu verachten. Und jetzt ist er auch noch eine Geheimwaffe? Aber wisst Ihr was ... allein das Gefühl, etwas aktiv tun zu können, tut gut ... nimm das, du Sch...virus.
Der Brunnen steht seit dem Juni 1896 auf dem Holzmarkt, er hatte aber mindestens einen älteren Vorgänger. Eine Metallplatte im Boden zeigt den Ort des alten Brunnenschachtes. Genau genommen heißt der Brunnen auch gar nicht 'Wunschbrunnen', sondern 'Oscar-Winter-Brunnen'. Denn er war Werbung. Werbung für das Eisenwarengeschäft Oscar Winters und seines Geschäftspartners zum 100sten Firmenjubiläum. Darum auch das viele geschmiedete Eisen unten rum und oben drauf.
Die Figur in der Mitte ist natürlich ein Schmied. Was sonst? Nur leider nicht mehr das Original. Der hannoversche Bildhauer Gundelach hatte den älteren Herrn Winter mit Bart und dem Hermesstab (DAS Symbol für Handel und Wirtschaft und deshalb ist der Hermeskopf Bewacher unseres Messegeländes) als Modell genommen. Leider wurde die Figur im zweiten Weltkrieg für die Rüstungsindustrie eingeschmolzen. Zum Glück gab es in der Familie Winter noch ein kleines Modell und danach wurde 1954 eine neue Figur gefertigt. Mit künstlerischer Freiheit ohne Bart und jünger - eben etwas anders. Egal. Der Brunnen hatte seinen Schmied zurück.
Ursprünglich gab es auch keinen Sockel mit Stufen, die Brunnenschale stand ebenerdig. Dann kollidierte 1899 ein Pferdefuhrwerk mit ihr und dann kam der den Sockel. Was muss Herr Winter sauer gewesen sein. 1914 kam das große kunstvolle Gitter auf den Sockel. Wer weiß, was das ausgelöst hat.
Das Besondere am Gitter ist ein goldener Ring, ein drehbarer goldener Ring. Einmal gedreht und dabei leise den Wunsch gemurmelt ... wie in alten Sagen.
Ich wüsste schon einen.
Do
10
Dez
2020
Die online-Wetterfrösche sagen uns seit einigen Tagen immer wieder aufs Neue, dass es Schnee gäbe. Nachts - in den Morgenstunden - spät abends. Und unser Blick geht dann am Morgen sofort nach draußen - und - nichts. Allenfalls Regen. Gestern blieb es sogar ganz trocken. Für uns war das das Aufbruchssignal zur Jagd nach der Weihnachtstanne. Denn wer mag schon eine nasse Tanne nach Hause schleppen ...
Wir schnappten unsere MuNaSchus und fuhren wie in jedem Jahr aus Hannover heraus und aufs Dorf zum Weihnachtsbaumverkäufer unseres Vertrauens. Ein großer Lkw stand auf dem Gelände und an seiner Seite stand in großen Buchstaben "China". Ich sagte "Will ich eine Tanne aus China? Importieren wir jetzt auch schon Tannen von dort?" Aber nein, das sei nur Werbung für 'Irgendwas', die Tannen, die er brächte kämen von der eigenen Plantage 'umme Eck' und seien ganz frisch, gerade vor wenigen Stunden geschlagen. Das Beste vom Besten.
Also gingen wir schauen. Außer uns war nur noch ein Ehepaar da. Wie wir mit MuNaSchu. Bei so viel frischer Luft, so viel Abstand, aber Vorschrift.
Wir umkurvten die Bäume. Das seien alles Nordmanntannen, erklärte der Verkäufer. Die unterschiedlichen Nadeln, manche weich und soft, manche hart und pieksig und manche Äste weich und nachgiebig, manche stark und stramm, ja das käme von den Böden, auf denen sie gewachsen wären. Und diesen Baum da, den hätte er morgens persönlich vom Wagen geholt und ausgepackt, den Stamm vorbereitet für den Tannenbaumständer und ihn dann ausgestellt, so ein schöner Baum. Mit dem wäre er fast schon per Du. Und tatsächlich, es wurde die Tanne unserer Wahl und sie kam mit uns. So schnell habe ich selten einen Tannenbaum ausgesucht.
'Was habt Ihr da?' Hemmi Hamilton Eichhorn guckte prompt um die Ecke, als wir den Baum in die Terrassenecke hievten. Neugierig. Soo neugierig. Wie bringt man einem Eichhörnchen bei, dass es nicht in die Tanne klettern darf?
So
06
Dez
2020
Immer, wenn ich denke, ich hätte doch noch so viel Zeit ... Dann scheinen die Stunden zu fliegen. Und auf einmal ist schon Nikolotag, also Nikolaustag, oder Samichlaustag, wie die Schweizer ihn nennen.
Was er brachte?
Natürlich Apfel, Nuss und Mandelkern - für Eichhörnchen und Vögel.
Und für uns Schoggi. Und einen guten Tee.
Schließlich haben gerade Wissenschaftler festgestellt, dass Grüner Tee und Zartbitterschokolade die Ausbreitung der Coronaviren im Körper hemmen würden. Kein Scheiß, das haben sie wirklich auf ntv geschrieben. Es gäbe noch keine Studie bei Menschen, aber im Reagenzglas habe es funktioniert. Ja, das mit der Studie bekommen wir schon hin ...
Gerade ist mein Teepaket von der Teekampagne aus Berlin angekommen. (Von der einzigen und originalen Teekampagne, denn alles Gute wird ruck-zuck kopiert.) Mit wunderbarem grünen Darjeeling. Und ja, ich mach jetzt mal Werbung, aber ich bestelle bei der Teekampagne seit der Stunde Null 1985 und der Tee ist einfach gut-gut-gut.
Die Zartbitterschokolode kommt in die Kekse ... Let's begin ...
Do
03
Dez
2020
Hallo, ich bin der Dezember. Wo seid ihr hin, ihr übrigen Monate? Ach, schon mal vorgelaufen ins nächste Jahr? Wo alles besser wird als in 2020? Und ich muss es jetzt ausbaden, einen einigermaßen anständigen 2020er-Abgang schaffen?
Uff. Ich weiß nicht, ob ich das kann. Sonst habe ich mit netten Jahresendtagen (meistens) keine Probleme, bin ein Selbstläufer - sozusagen. Advent, ein netter Geburtstag, Weihnachten, Silvester - anstrengend, aber schön.
Aber dieses Mal, schon der Beginn meines Monats, Trier, das viele Leid, was tut ihr euch gegenseitig an, da hilft auch Weihnachten nicht. Als wäre der Sch...virus nicht genug mit all den Toten, der Angst, dem Leid.
OK, ich versuch's. Was braucht ihr für Vorweihnachtsstimmung? Schnee. Ein wenig und nicht überall, aber etwas hier und etwas da.
Was braucht ihr noch? Hoffnung. Hoffnung auf wirksame Impfungen, die den Menschen ihr altes Leben zurückbringen, also zumindest denen, die das wollen, oder vielleicht das Leben doch ein wenig anders? Hoffnung. Und Mitmenschlichkeit. Mitfühlen. Liebe. Und der Glauben, dass ihr das alles schafft.
Hallo, ich bin der Dezember und habe viel Erfahrung mit weihnachtlichem Hoffen und Empathie und zuletzt wird Licht die Dunkelheit erhellen. Und die Gehirne der Demonstrierenden, die denken, vier Wochen lang Grundrechte ausleben sei wertvoller als das Leben.
Ich bin der Dezember, ich schaff das. Und ihr ... wie wäre es, wenn ihr jetzt mit dem Keksebacken beginnen würdet ...