Juni 2016
Do
30
Jun
2016
Noch einige Blüten, die wir erst im nächsten Jahr wieder sehen werden.
Es gibt auch neue Rhododendronzüchtungen, die bereits im April blühen. Oder erst (oder schon - je nach Sichtweise) im Spätsommer und Herbst. Nur leider, leider ist der Platz in unserem Garten begrenzt, sonst...
Mi
29
Jun
2016
Ich habe gestern die letzten vertrockneten Blütenstände meiner Rhododendren ausgebrochen. Das muss nicht unbedingt gemacht werden, aber die Samenbildung kostet die Pflanzen viel Kraft und außerdem sieht's hinterher gleich wieder hübscher aus.
Sie waren in diesem Jahr spät dran, lange war es ihnen wohl besonders nachts zu kalt, dann aber haben sie sich mächtig ins Zeug gelegt. Eine Farbexplosion in den Beeten. Bis die Unwetter mit diesen Unmengen an Regen die Blüten ertrunken und abgeschlagen haben. Schade.
In Afrika gibt es sie nicht. Auch nicht in Mittel- und Südamerika und an den Polen. Aber sonst wohl überall auf unserer Erde, selbst in Australien. Die Gattung (so die korrekte lateinische Bezeichnung) der Rhododendren ist groß. Zu ihr zählen auch die Azaleen. Manche Azaleen werfen im Winter das Laub ab, manche nicht.
Die Rhodos, also das, was wir eigentlich unter Rhododendron verstehen, behalten ihre Blätter und sind so während der meisten Zeit des Jahres große grüne Büsche mit großen grünen Blättern und etwas langweilig.
Das dachte ich, bis ich bei den Hannoverschen Pflanztagen auf den Yakushimanum-Rhododendron stieß. Seine jungen Blätter haben einen silbrig-weiß-pelzigen Belag, der sich später langsam zurückbildet. Wenn er blüht ist das einfach phantastisch. Es beginnt mit einer rosa Knospe und endet in einer cremeweißen Wolke.
Und dann gab es noch Rhododendren mit grün-gelb panaschierte Blättern und einen habe ich gleich gekauft.
Rhododendren gehören zu den Heidekrautgewächsen und möchten gern einen sauren Boden. Auf den moorig-torfigen Böden der Oldenburger und Ammerländer Heimat meiner Mutter wachsen sie wunderbar. Sie möchten Feuchtigkeit - aber keine Staunässe, Helligkeit - aber keine pralle Sonne und auch keinen absoluten Schatten. Aber sonst sind sie absolut easy zu pflegen.
So
26
Jun
2016
Was für eine Woche! Das Wetter war einfach nur anstrengend, zuerst ganz sommerlich nett wurde es dann heiß und unwahrscheinlich schwül, die Luftfeuchtigkeit ließ uns nur noch nach Luft schnappen und einer kühlen Brise sehnen. Tropische Nächte, nur leider sind wir nicht in den Tropen und auf Urlaub... Und dann kamen die Gewitter und die Wolken schütteten Wassermassen auf uns hernieder, die ... Meine innere Anspannung, die ich immer bei Gewitter habe ob auch alles gut geht, wollte so gar nicht weichen.
Mittendrin wurde unsere Garage zum Asyl für derzeit nicht benötigtes Mobiliar und es wurde gepackt und gestopft und geschoben damit auch alles hineinpasste und immer mit einem Blick zum Himmel und tropfendem Schweiß. Das war knapp. Kaum fertig kam der nächste Wolkenbruch.
Auf jeden Fall dachten wir nicht eine Sekunde an Fernsehen und Stadien und Bälle. Die EM hatte gleich zwei spielfreie Tage und halb Europa war auf Fußballentzug. Great Britain aber (wahrscheinlich heißt es dann irgendwann Little Britain) hat den spielfreien Donnerstag dazu genutzt, die Bevölkerung von den vielen Bierchen vor dem Fernseher weg und vor die Tür zu locken und zu ihrer Meinung zur EU zu befragen. Geschickt. Blöd nur, dass es auch dort so geregnet hat...Und die vorhergehende mediale Beeinflussung mit Halbwahrheiten und Unwahrheiten und Psychotricks und, wie unsere Verwandtschaft mit britischem Pass sagt, "Dingen, die man in einer zivilisierten Gemeinschaft einfach nicht sagt, tut oder denkt", war genauso platt wie geschickt. Ein Lehrstück dafür, wie etwas oder jemand zum Sündenbock für alles gemacht werden kann und das Volk glaubt es unreflektiert. Polemik und Psychologie. Diesmal hat es die EU erwischt.
Jetzt mögen die Briten "uns Europa" also nicht mehr. Sie schleppen ihre Insel weit hinaus in den Nordatlantik, vielleicht nicht räumlich, aber in den Köpfen von uns Europäern, und denken, sie lösten so alle ihre Probleme. Bauch siegt über Kopf. Ich hätte nicht gedacht, dass eine ehemalige Weltmacht so d.. sein kann. Und warum fallen mir gerade jetzt meine Fotos vom London Tower in die Hände? Früher verschwand dort so mancher englische Politiker.
Die Geschichte der Europäischen Union beginnt (ohne Großbritannien) nach dem 2. Weltkrieg mit der Gründung der "europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl" (kurz EGKS oder Montanunion) durch Frankreich, Italien, Deutschland, die Niederlande, Belgien und Luxemburg. 1957 gründeten diese Länder die "europäische Wirtschaftsgemeinschaft" EWG. 1992 wurde daraus die EU, ihr Ziel ist Frieden, Stabilität und Wohlstand für Europa.
Großbritannien gründete 1960 zusammen mit Dänemark, Norwegen, Schweden, Österreich, der Schweiz und Portugal die "European Free Trade Association" EFTA. Die EFTA setzte auf politische Souveränität der Mitglieder statt auf wirtschaftliche Integration und war in der Konkurrenz zur EWG der deutliche Verlierer. Großbritannien bekam Angst, den wirtschaftlichen Anschluss zu verlieren und beantragte (obwohl innenpolitisch umstritten - damals wie heute) 1961 die EWG-Mitgliedschaft. Und Frankreich sagte Nein. Auch beim zweiten Versuch 1967. Erst 1973 wurde Großbritannien EWG-Mitglied - und auch nur knapp, aber das lag diesmal an den Briten selbst. Schon zwei Jahre später überlegten sie wieder auszutreten und machten ein Referendum... Sie verhandelten um Subventionen und drückten Beitragszahlungen und drohten regelmäßig mit dem Austritt. Großbritannien scheint die Mitgliedschaft in der EWG/EU immer nur des handelspolitischen Vorteils wegen gesehen und den Gemeinschaftsgedanken nur dann gedacht zu haben, wenn die nationalen Interessen Englands befriedigt waren und nicht in Gefahr gerieten. Es scheint politisch "in" zu sein, gegen Europa zu sein. Nur - jetzt wird es ernst.
Mo
20
Jun
2016
So ist das mit den Kindern. Mann und Frau bauen ihnen liebevoll ein schönes Nest, bringen sie zur Welt, päppeln sie auf, lehren sie, was sie für den Überlebenskampf in dieser Welt brauchen ... und wenn sie dann groß sind und glauben, sie können schon alles, strecken sie sich und verschwinden. Nur bei Problemen rufen sie noch nach den Eltern. Und um gefüttert zu werden.
Die beiden kleinen und jetzt gar nicht mehr kleinen Amselkinder, die uns während der letzten 2 Wochen vom Nest aus beobachtet haben (und wir sie), haben ihre Flügel gestreckt, sind auf den Nestrand gehüpft, wieder zurück, wieder auf den Rand und dann fortgeschwirrt. Erst der kleine Amseljunge (links), einige Stunden später dann das kleine Schwesterchen (rechts).
Jetzt sitzen sie irgendwo in unseren Büschen und rufen quietschend nach den Eltern und Futter. Huuuunger! Wir hoffen inständig, dass sie die nächsten Wochen gut überstehen, denn hier gibt es auch Katzen und Elstern und Marder und Autos, eben all das Gefährliche für eine kleine Amsel. Deshalb waren wir heute Morgen sehr froh, als es aus Richtung Apfelbaum quietschte.
Sa
18
Jun
2016
Irgendwie scheint die große Schalttafel fürs Wetter auf dem Blauen Stern defekt zu sein und für uns in einer Endlosschleife festzuhängen. Morgens Sonne - Mittags Schwüle - Abends ein kleines oder größeres Unwetter mit jeder Menge Regen und Donner und Blitz. Und am nächsten Tag wieder. Als hätte sich etwas im Schaltpult verklemmt.
Ich kenne nur einen, der dem Ganzen etwas abgewinnen kann. Das ist Wetteronline.de, das ich benutze, um nachzusehen, ob ich für den Tag einen Regenschirm brauche oder nicht. Deren Slogan lautet "Wir lieben Wetter". Sollten sie umändern in "Wir lieben Unwetter". Sie schwelgen geradezu in Tornados und Gewitterzellen und großen Hagelkörnern und der Reporter wirft sich in jeden Regenschauer, den er finden kann. Wenn mal nichts Schreckliches zu berichten ist, dann werden die Unwetter der letzten Jahre herausgeholt bis hin zum kalten Sommer 1816 aufgrund eines gigantischen Vulkanausbruchs. Noch nie war Wetter so bedrohlich.
Ich warte darauf, dass sie auch den großen Tornado des Jahres 1830, der damals Hannover und unser Viertel heimsuchte, hervorholen.
Der viele Regen und die dauernde Feuchtigkeit haben nicht nur das Moos sprießen lassen. Bei einem Gartenspaziergang haben Hase Timmy und ich tatsächlich Pilze entdeckt. Sonst kommen die Pilze immer erst im August heraus. Ist das Sommer?
Eichhörnchen Hemmi dagegen hat sich über die Abwechslung in ihrem Speiseplan gefreut und einen ganzen Pilz aufgegessen. Eichhörnchen vertragen offenbar auch Dinge, die für uns Menschen gar nicht gut sind.
Am 17. September 1830 gegen 18.00 Uhr fegte ein Tornado durch das heutige Hannover-Linden, Herrenhausen, die List und Groß Buchholz und Bothfeld, sozusagen die Podbielskistrasse entlang (die vor 1900 noch die Celler Chaussee war), und weiter in Richtung Burgdorf. All diese Orte gehörten damals noch nicht zur Stadt, Buchholz und Bothfeld waren Bauerndörfer und wurden schwer getroffen. Scheunen und Häuser lagen in Trümmern, die Ernte war vernichtet, Bäume entwurzelt und sogar steinerne Torpfeiler zerstört. Es hagelte hühnereigroße Hagelkörner. Wie durch ein Wunder kam nur ein Mensch ums Leben, aber materiell muss es für die Betroffenen ein Desaster gewesen sein. In Herrenhausen waren die 100jährigen Linden der großen Allee entwurzelt (Gärtner versuchten, sie wieder einzupflanzen und ich wüsste gern, ob es geklappt hat), es gab große Zerstörungen im heutigen Welfengarten, Straßen waren unpassierbar und in der Eilenriede, unserem Stadtpark, waren mehr als 1000 Bäume gefällt und alles verwüstet. 6 Minuten soll der Tornado dafür gebraucht haben.
Der Hannoversche Anzeiger berichtete damals ausführlich, auch darüber, dass die Armen in Stadt und Umland das zerschlagene Holz aufsammeln durften und im folgenden Winter einmal keine Heizsorgen hatten.
Fr
17
Jun
2016
Der Juni kam.
Lind weht die Luft.
Geschoren ist der Rasen.
Eine Wonne voller Rosenduft
dringt tief in unsere Nasen.
Wilhelm Busch (1832 - 1908)
Mi
15
Jun
2016
Wenn ich auf der Terrasse chille und in unsere Rose New Dawn hochschaue, sehe ich Frau Amsel in ihrem Nest sitzen und den Garten beobachten. Und mich beobachten.
Ich finde, man sieht die Abstammung von den Dinosauriern...
Frau Amsel weiß genau, wer das Schüsselchen auf dem Rasen mit Sonnenblumenkernen füllt und wer ihr ab und zu einen weichen Apfel oder einige Weintrauben spendiert. Sie hat mich wahrscheinlich in die Kategorie "harmlos und nützlich" eingruppiert.
Und sie hat bestimmt den Nestbau in unserer Kletterrose bei ihrem Mann durchgesetzt. Er traut uns nicht so richtig und guckt jedesmal lange, lange ehe er ins Nest fliegt.
Das Nest ist ganz oben in der Rose - unter dem letzten Holzbalken der Kletterhilfe.
Jetzt haben Herr und Frau Amsel mächtig zu tun.
Als ich gesehen habe, dass Würmer und Beeren herangeschleppt wurden, habe ich einen Blick vom Balkon aus ins Nest versucht. Von oben aus ist es kaum zu sehen vor lauter Rosenblättern, aber dann tauchte dieser kleine Kopf auf.
Baby.
Nach ein paar Tagen führte Mama dann stolz den Nachwuchs vor. Einen sehr neugierigen Nachwuchs, der mich und meine Kamera genau beäugte.
Und dann tauchte noch ein zweites Schnäbelchen im Nest auf.
Großer Bruder - kleine Schwester?
Sa
11
Jun
2016
Wir spielen wieder Fußball, also nicht Dortmund oder Hamburg oder München oder Hannover... ach lassen wir lieber Hannover raus..., sondern "Wir".
"Wir" bedeutet Nationalmannschaft, "Wir" bedeutet Mission Europameisterschaft in Frankreich, "Wir" bedeutet Sport, Toleranz und Fairness, "Wir" bedeutet Autofahne, Stülperchen für den Rückspiegel, Flagge am Balkon, Tarnstreifen in deutschen Farben im Gesicht mit den dafür zu kaufenden Schminkblöckchen. Ich habe mir einen neuen schwarz-rot-goldenen Fächer für einen Euro gegönnt, Fächer kann ich immer brauchen, wenn das Wetter schwülwarm wird. "Wir" bedeutet auch, dass Gesprächsthema Nummer 1 in Hannover mal wieder entspannt Fußball ist und dass Fußballnichtinteresse besser verschwiegen wird.
"Wir" bedeutet für mich, dass unsere Mahlzeiten nach den wichtigen Spielterminen ausgerichtet werden, genau wie alle aushäusigen Aktivitäten. "Wir" bedeutet wieder einmal ein Tippspiel mit Freunden und Kollegen. Unser Ergebnis bis jetzt --- ich hoffe die deutsche Mannschaft spielt besser als wir.
Was die deutsche Mannschaft bestimmt nicht hat, ist so ein toller Geburtstagskuchen. Vollkornbiskuitböden mit Erdbeer-Sahne-Füllung. Ganz, ganz großes Mjam-Mjam. Wir haben ihn bis auf den letzten Krümel aufgegessen.
Mo
06
Jun
2016
Ein kurzer Wetterbericht: Die Unwetter machen Pause und wir hoffen, eine recht lange. Es ist so viel Regen herabgeschüttet, dass die Böden immer noch dunkel vor Nässe sind und die Feuchtigkeit in der Luft explodiert. Mit der Sonne ist die Schwüle gekommen, die den Schweiß auf die Haut treibt und das Durchatmen anstrengend macht.
Schwüle hin, Schwüle her, wir haben uns am Samstag auf den Weg in Hannovers Stadtteil List gemacht.
Zum einen stieg dort von Freitag bis Sonntag das jährliche Lister-Meile-Fest mit viel, viel Livemusik, Aktionen und Ständen für jeden Geschmack.
Zum anderen hat in der Flüggestraße 3 eines der wichtigsten Geschäfte Hannovers, ach was Niedersachsens, neueröffnet. Zumindest ist es das meiner unmaßgeblichen Einschätzung nach, denn was wären wir Bärenfreunde ohne die Bärenhöhle der Familie Mahnke.
Nach der Kündigung der alten Geschäftsräume sind die Bären, Tiere, Stoffe und Zubehör, tausend Kleinigkeiten und die geballte Kreativität nun in ihr neues Zuhause im ersten Stock des Hauses Nummer 3 eingezogen. Es geht zuerst eine Stufe hinunter und dann ganz viele nach oben, dann ist man am Ziel. (Wie bei so vielen Dingen im Leben.) Die neue Höhle ist luftig und hell und Bären und Menschen werden sich dort bestimmt sehr wohl fühlen.
Die Bärensüchtigen Hannovers atmen auf.
Wir haben uns am Samstag sehr wohl gefühlt. Bei Kuchen und Schlückchen und netter Gesellschaft entwickelten sich bärige Ideen wie von selbst. Und der passende Stoff lag auch schon bereit.
Wir wünschen Familie Mahnke alles Gute und viel Erfolg mit der "Bärenhöhle reloaded".
(Alle Fotos sind von Martin Keese.)
Do
02
Jun
2016
Wir haben es satt. Wir haben dieses Wetter satt. Wir haben die Unwetter satt. Richtig satt. Seit Sonntagnachmittag befinden wir uns in einem Wechsel von Wärme und Sonne und Schwüle und dicken schwarzen Wolken, die Wolkenbrüche und Blitz und Donner mitbringen. Das Glasdach über unserer Küchenterrasse hat so viel Wasser in die Regentonne geleitet, dass diese übergelaufen ist. Auf der Terrasse stand das Wasser und der Rasen wurde zum Teich.
Heute Morgen sahen wir in eine graue Nebelwelt. Alles ist feucht und klamm, der Rasen gleicht einem vollgesogenen Schwamm und meine schönen Rosen lassen die Köpfe hängen. Der Flieder ist nur noch braun und den Rhododendren sind die Blüten abgeschlagen.
Und dabei haben wir noch Glück gehabt, denn wir haben kein Wasser im Keller, die Kanalisation führt direkt 100 Meter weiter in den Mittellandkanal und der lässt sich regulieren und kann nicht überlaufen. Hoffe ich. Toi-Toi-Toi.
Die beiden Delphine fühlen sich wohl. Aber wir nicht. Und die Vögel nicht, der Igel nicht, das Eichhörnchen nicht.
Wenn das so weitergeht, setzen wir Moos an. Und ich sehe den Sternrußtau und andere Pilzkrankheiten förmlich explodieren.
Und das nennt sich Juni?