Rosebudbears by SyKe

Träume in die Kinderzeit

von

Sylvia Keese

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aus einem Beitrag im Heute Journal - April 2023

 

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April 2016

Sa

30

Apr

2016

Hallo

Gestern Abend war wieder Heute-Show im Fernsehen. Eins der Themen, wie sollte es anders sein: Obama. Obama und Hannover.

japanische Zierkirsche Kirschbaumblüte in Hannover
die japanischen Kirschbäume sind nun doch noch aufgeblüht

Lieber Oliver Welke, wir, meine Familie, sind Hannoveraner. Wir schätzen und lieben unsere Stadt sehr. Wir empfangen gerne Gäste und nehmen dafür einiges in Kauf und unsere Messemuttis haben die Hannover-Messe erst zu dem werden lassen, was sie heute ist. Wir möchten nicht, dass Hannover ein zweites Hamburg, Berlin oder München wird. Wir haben es gern übersichtlicher. Kleiner - feiner - für Kenner.

japanische Zierkirsche Kirschbaumblüte in Hannover
Elefantinchen freut sich über die Blütenpracht

Deshalb danken wir Ihnen dafür, dass Sie gestern Ihre Witze über Hannover gemacht und es so schlecht und provinziell dargestellt haben. Das bewahrt uns vielleicht vor zuviel Zuzug und naserümpfenden Besuchern - aus Bielefeld zum Beispiel. Obwohl - Bielefeld - das gibt es ja eigentlich gar nicht. Und dann natürlich auch keine Bielefelder oder in Bielefeld Geborene.

Oder?

 

Do

28

Apr

2016

Vergiss-es-nicht

Im Garten blühen die Vergissmeinnicht und weben einen hellblauen Teppich um die Rosenstöcke. Das kalte Aprilwetter macht ihnen erstaunlich wenig aus, aber wir und mein Vergissmeinnichtkind hätten es gerne wärmer. Und ohne die Hagelschauer. Und ohne Wintergewitter. Frühling - bitte, bitte - Frühling.

 

Wer gedacht hatte, der Staatsbesuch am Wochenende habe schlechtes Wetter in Hannover erwischt, musste sich an den letzten beiden Tagen eines Besseren belehren lassen. Für die Gäste präsentierte sich das Schloss doch noch nett im Sonnenschein.

Übrigens - wer denkt, das Schloss gehöre uns Hannoveranern, der irrt.

Uns, also der Stadt Hannover, gehören die Gärten. Und das Schlossgrundstück. Und auch das erst seit 1962, vorher hatte die Stadt es vom Welfenhaus gepachtet (samt Schlossruine) und noch vorher wohnte man dort - bis dann die Weltkriegsbomben das originale Schloss zerstörten.

Vergissmeinnichtkind im Garten und ein erster Wollschweber
Vergissmeinnichtkind im Garten und ein erster Wollschweber

Die Stadt ließ die Schlossreste abreißen und säte Rasen ein. Auf diesem Rasen haben wir jedesmal im Sommer gepicknickt, wenn wir auf den Beginn des Kleinen Festes gewartet haben.

Es gab wiederholt Pläne, auf diesem Rasen zu bauen. Nur was? Modernes dänisches Design mit dem schönen Namen "Bella Vista", das heute wahrscheinlich Kult wäre, aber hannoversche Emotionen zum Kochen brachte? Ein Schlossnachbau, früher kaum vereinbar mit städtischer Parteipolitik? Ein Hotel oder ein Museum?

Schließlich kam die VW-Stiftung (die im Laufe der Privatisierung des VW-Konzerns entstand und mit dem Unternehmen sonst nichts zu tun hat) mit der Idee eines modernen Baus in Schlossoptik. Gebaut hat eine Immobilienfirma der Stiftung, die Stadt gab dafür den Baugrund kostenlos für 99 Jahre her und mietete die Räume für Museum und Tourismus an. Der Rest des Schlosses ist verpachtet und wird als Tagungszentrum betrieben.

Und so waren Frau Merkel und Herr Obama doch irgendwie bei VW.

 

Mo

25

Apr

2016

Live

Und jetzt ist er wieder weg und es ist "nur noch" Messezeit. Wie es war?

 

Fangen wir mit dem Wetter an: April eben, wie jeder Fernseh-Liveübertragungszuschauer sehen konnte. Sonne - dunkle Wolken - Hagelschauer. Über Nacht hat es gefroren, der Morgenhimmel war blau geputzt, die Dächer weiß und unsere Kirschbaumblüten - ach du je. Für Wärme musste Frau Merkel sorgen, das hatte sie gestern ja schon ordentlich geübt und Herr Obama hat zurückgestrahlt und so viel von seiner "Freundin Angela" gesprochen, dass man automatisch fragt: Was will er?

(Ja, ja, wissen wir natürlich: TTIP-Demo-Volksfest war am Samstag bei Sonnenschein und wer zum Shoppen in die Stadt gefahren ist, war selber schuld.)

Gesehen, in echt, haben wir ihn fast, also mehr seine Autokolonne. Und er saß hinter der Panzerglasscheibe. Zu überhören war er nicht, da der Luftraum über der Fahrtroute durch Hubschrauber abgesichert wurde, die gerne auch vorbeugend über unser Viertel und Grundstück flogen. Immerhin wussten wir dadurch, wann er gleich vorbeibrausen würde. Und wann er gestern zu Hause war.

 

Das Fernsehen hat auf diversen Sendern live berichtet. Boah, hatten wir gedacht, die Gelegenheit, der Welt zu zeigen, wie schön es hier ist. Und was passierte? Statt mal einen Kameraschwenk über den Großen Garten, zeigten sie immer nur eine Perspektive auf das Schloss, die Reporterin groß im Bild. Und sie sagt: Das Wetter in Hannover ist ja nicht toll. Hallo? Der Mann kam aus London, der wollte sich doch nicht umgewöhnen?

Es gibt Kommentatoren, die waren wohl das erste Mal da und mögen Hannover offenbar nicht besonders. Der auf NTV hat es tatsächlich geschafft in die Obamaberichterstattung auch noch den Hannover96-Abstieg hineinzuziehen: Zur Abwechslung mal was Nettes in der Stadt hätten wir ja auch nötig, bei dem Fußballverein. (Selbst im Interview mit dem Ministerpräsidenten Weil brachte er diesen Running-Gag. Kam schlecht an, Herr Weil war ja auch mal Oberbürgermeister von Hannover.) Und diese Kritik von Hannoveranern an den Sicherheitsmaßnahmen --- wir könnten froh sein, es wären ja nur 2 Tage --- wem's nicht passte, der könne ja auswandern. 

Die Messeeröffnungsrede unseres jetzigen Oberbürgermeisters Schostok, die übrigens sehr gut war, wurde ausgeblendet. Wie so vieles, weil den Fernsehleuten ihre Interviews mit "Experten" für was auch immer wichtiger waren, als die Politiker auf der Schlosstreppe beim Winken zu zeigen. Und der gelbe Blazer, den Frau Merkel am Sonntag trug, war grün - sagt zumindest der NDR.

Obama Hannover
Präsident Obama auf dem Weg zum Messegelände

Heute war Besuch auf dem Messegelände. Ja, Herr Obama ist mit dem Auto gefahren. Bei uns vorbei, dann über den Messeschnellweg (der diesmal tatsächlich einer war, aber nur für den amerikanischen Präsidenten) zur Messe. Frau Merkel ist wohl geflogen. Den VW-Stand haben sie nicht besucht, VW abgestraft. Böses VW.

Hatte ich eigentlich schon erwähnt, dass der Wiederaufbau unseres Schlosses in Herrenhausen nur dank großzügiger Gelder der VW-Stiftung möglich war?

 

Mi

20

Apr

2016

Obama-Fieber

Alle hannoverschen Zeitungen schreiben über seinen Besuch. Die Radiosender berichten über seinen Besuch. Fast alle Hannoveraner sprechen über seinen Besuch. Hannover ist im Obama-Fieber.

Und wie das mit Fieber so ist - man kann es kaum erwarten, dass es wieder weg ist und alles normal läuft.

Planespotter auf dem Hausdach. Der fremde Erpel durfte schließlich doch bleiben.
Planespotter auf dem Hausdach. Der fremde Erpel durfte schließlich doch bleiben.

Gallier mit Namen Asterix und Obelix würden sagen: "Die spinnen die Römer" und damit die Besuchsplaner in Hannover meinen. Inzwischen schreiben bereits auswärtige Zeitungen süffisante Artikel über die übermotivierten Hannoveraner.

Eichelhäher Oscar
Eichelhäher Oscar

Die Sicherheitszonen vermehren sich wie Grippeviren. Jetzt hat es auch das uns nahe gelegene Isernhagen erwischt und alle sind fest davon überzeugt, dass Obama dort und nirgendwo anders übernachten wird. Noch mehr Straßen werden gesperrt, noch mehr Anwohner gegängelt, noch mehr Gullys zugeschweißt. Nicht mal der Müll darf zur Abholung herausgestellt werden. Wir rätseln: Wenn er nicht den Hubschrauber nimmt und Auto fährt... Dann muss er bei uns vorbei, entweder etwas östlich oder etwas westlich... Wir sollten mal checken, welche Gullydeckel versiegelt sind... Wenn er dagegen den Hubschrauber nimmt... Gestern hat er uns zur Probe schon mal überflogen... Die Enten aus der Nachbarschaft jedenfalls haben sich einen guten Aussichtsplatz gesichert und warten.

Überhaupt Fliegen. Das ist für alle, die kleiner sind als die Airforce One rund um Hannover auch verboten. Gut, dass Oscar, unser Eichelhäher das nicht weiß, der bei uns um Erdnüsse bettelt.

 

Mo

18

Apr

2016

Hanami

Im Hiroshima-Gedenkhain beim Kinderkrankenhaus auf der Bult war gestern am Nachmittag japanisches Kirschblütenfest.

Leider hatte sich der April dazu entschlossen, mal so richtig April zu sein: Sonne - dunkle Wolken - Windböen - Hagel - Regen wie aus Kübeln - Sonne - Wolken - Schauer - eine endlos wechselnde Abfolge. Und überhaupt ist die Luft kühl geworden.

erste zarte Kirschblüten
erste zarte Kirschblüten

Uns war es zu kalt zum Picknicken im nassen Gedenkhain, wir haben uns mit den Gartenstühlen im Garten in die Sonne gesetzt und versucht, rechtzeitig vor den Schauern wieder drinnen zu sein.

Unsere wilde Kirsche im Garten wagt sich ganz langsam ans Blühen.

Ich würde den Duft dieser kleinen Blüten am liebsten konservieren - wenn das ginge. Als stecke man die Nase in ein Glas mit feinstem Blütenhonig. Mmmmh.

 

Aber vielen Blüten ist es noch zu kalt zum Aufblühen, heute Morgen waren die Dächer weiß und die Vorhersage verspricht auch für die nächste Zeit nichts Besseres. Nur an geschützten Standorten gibt es schon rosa und weiße Blütenwolken. Hoffentlich verfrieren die Blüten nicht.

 

Und so feierte Hannover mehr ein Kirschknospenfest.

japanische Zierkirsche "Prunus serrulata kanzan"
japanische Zierkirsche "Prunus serrulata kanzan"

Hannover schloss 1983 unter Herbert Schmalstieg als Oberbürgermeister eine Städtepartnerschaft mit der japanischen Stadt Hiroshima. Hiroshima wurde am 6. August 1945 von der 1. Atombombe zerstört, 110.000 Einwohner starben, später wurde die Stadt wieder aufgebaut. 1988 schenkte uns Hiroshima ein japanisches Teehaus. Das Teehaus steht heute im Stadtpark und wird von der Deutsch-Japanischen Gesellschaft betreut. In der Ruine der nach dem letzten Weltkrieg nicht wieder aufgebauten Aegidienkirche im Zentrum Hannovers hängt die Friedensglocke, die jedes Jahr am 6. August läutet. Und im Gedenkhain wachsen symbolische 110 japanische Kirschbäume. 

Sa

16

Apr

2016

Blick von der Schlossterrasse

Um wenigstens ein kleines bisschen Obama-Feeling zu bekommen, sind wir nach Herrenhausen in den Großen Garten gefahren. Die Bäume dort beginnen grün zu werden, aber noch geben sie den Blick auf die Strukturen des Gartens frei.

Großer Garten Herrenhausen - Blick von der Freitreppe zur Großen Fontäne
Großer Garten Herrenhausen - Blick von der Freitreppe zur Großen Fontäne

Und diesen Blick wird Herr Obama haben, wenn er es denn wagt, sich auf die Freitreppe des Schlosses zu stellen. Natürlich werden bis dahin alle Tulpen und Narzissen aufblühen, es wird phantastisch aussehen und es wird keine Hannoveraner oder gar Touristen geben, die den Blick auf die Beete und die große Fontäne verstellen.

Großer Garten Herrenhausen - vom Schlosshof bis zur Fontäne
Großer Garten Herrenhausen - vom Schlosshof bis zur Fontäne

Es wird erzählt, dass die Sicherheitsleute bereits den Garten inspiziert und Büsche und Bäume gezählt hätten. Damit sich da nicht etwas künstlich vermehrt, gar mit etwas Explosivem im Stamm. Ich stelle mir vor, dass beim Obama-Merkel-Spaziergang jemand vorneweg geht und nachzählt...

Schloss Herrenhausen Großer Garten
der Schlosshof auf der Gartenseite mit weißen und rosa Tulpenbeeten

Aber vielleicht sehe ich ihn ja doch noch, bzw. beinahe. Denn sollte er tatsächlich im Seefugium Isernhagen übernachten (was nicht ausgeschlossen ist, Reporter haben dort vor der Tür 20 Telekom-Autos gesichtet, die angeblich dort waren um das Internet zu reparieren... hahaha) und von dort mit dem Hubschrauberchen zum Messegelände fliegen, muss er irgendwie unser Viertel überqueren. Vielleicht ja auch unseren Garten.

 

Do

14

Apr

2016

Amerikanische Vorfreude

Wir erwarten Besuch.

In gut einer Woche wird er kommen, nach Herrenhausen ins Schloss, um mit Frau Merkel zu parlieren, und ins Congress Center am Zoo, um die Hannover Messe zu eröffnen. Obama.

Aber wir werden ihn nicht sehen dürfen. Wir werden ihm nicht zujubeln oder mit Fähnchen zuwinken dürfen. Wir werden weggeschlossen. Überall wo er langkommt, werden wir zur Hochsicherheitszone: der Flughafen, der Große Garten, das CCH, die Messe. Nicht mal die Kinder dürfen draußen spielen und die Anwohner mussten Erklärungen unterschreiben, ja nicht am Fenster oder auf dem Balkon zu stehen und ja nicht zu winken. Wenn sie nicht wollen, dass die Sicherheitskräfte die Wohnung stürmen... Und sie müssen dankbar sein, dass sie überhaupt in den Wohnungen bleiben dürfen und nicht in irgendein Hotel evakuiert werden.

Und Obama fährt durch eine menschenleere Stadt.

Großer Garten Herrenhausen mit Schloss, Große Fontäne, Gartengründerin Kurfürstin Sophie
Großer Garten Herrenhausen mit Schloss, Große Fontäne, Gartengründerin Kurfürstin Sophie

Der Handyempfang wird gestört und die Gullys alle versiegelt, sogar im Zoo. Aber das zumindest macht nichts, dann bleiben die Ratten mal in der Kanalisation. Es soll mehr davon geben als Hannover Einwohner hat.

Großer Garten Herrenhausen
zwei der Themengärten: Niederdeutscher Rosengarten und Niederdeutscher Blumengarten

Ich ertappe mich bei dem Gedanken, ob es nötig ist, dass Obama wirklich kommt, oder ob das nicht so ähnlich sein kann wie mit den amerikanischen Mondlandungen. Da hält sich ja auch hartnäckig das Gerücht, dass das Ganze im Filmstudio gefaket wurde und nur so getan als ob.

Vielleicht kommt dazu Herr Obama in irgendeinem Filmstudio in die Blue Box, Frau Merkel wird nur eingeblendet und sie tun nur so, als besuche er Herrenhausen... Die Eröffnung im CCH macht ein Hologramm.

Ea gibt Hannoveraner, die fänden das gut.

 

So

10

Apr

2016

Nachösterliche Impressionen

Ich weiß nicht, wie Andere das machen, aber ich räume nicht sofort nach Ostermontag sämtliche Osterdekoration aus Eiern, Hasen, Küken und erzgebirgischen Erzeugnissen fort. Ich lasse mir Zeit und schaue meine Schätze noch eine Zeitlang an.

Außerdem - es dauert jedes Jahr länger die zusammengesammelten Ostereier herauszuholen und zu präsentieren. 161 Stück haben es in diesem Jahr in Schalen und an Zweige geschafft. Und etliche machen Pause und erholen sich bis 2017.

Präsentation im Schlossmuseum Herrenhausen
Präsentation im Schlossmuseum Herrenhausen

Ich liege damit im Trend, denn auch das Schlossmuseum in Herrenhausen präsentiert seine Sonderausstellung mit Ostereiern bis zum 17. April. Diese Ostereier stammen aus der Sammlung von Frau Naumann, die bis zu ihrem Tode über viele Jahre in den Wülfeler Brauereigaststätten einen wunderbaren, anspruchsvollen Ostereiermarkt organisiert hat.

Da sprach Hannovers Oberbürgermeister Schmalstieg zur Eröffnung ein Grußwort, der Saal war vollgestopft mit Ausstellern, die alles rund ums Osterei anboten und wir standen in einer langen Schlange um Einlass an. Damals haben wir Stunden in diesem Saal verbraucht und geschaut und, soweit das Portemonnaie es zuließ, gekauft. Meine Liebe galt und gilt den gekratzten Ostereiern.

einige Exemplare aus der Sonderausstellung im Schlossmuseum Herrenhausen
einige Exemplare aus der Sonderausstellung im Schlossmuseum Herrenhausen

Und, wahrscheinlich weil ich selbst beim Bemalen eines Eies kläglich scheitere, den Haseneiern der Bettina Wächter nach Motiven der Häschenschule von Fritz Koch-Gotha. Ihre Eier werden bei uns gehütet wie ein Schatz und leider, leider wissen meine Kinder noch genau, welche davon ihnen gehören und mit ihnen ausziehen werden...

 

Aber eines Tages standen wir vor dem Saal und dort war nichts. Der Ostereiermarkt war kurzfristig abgesagt worden und nur eine Handvoll Aussteller stand im dunklen Vorraum, damit die Enttäuschung nicht gar so groß sei.

der Hase geigt auf einem alten Glas von 1683, das Huhn sitzt auf einer Deckelvase von 1720, der moderne Hase gehört zur Sammlung Naumann
der Hase geigt auf einem alten Glas von 1683, das Huhn sitzt auf einer Deckelvase von 1720, der moderne Hase gehört zur Sammlung Naumann

In den Folgejahren gab es einige Male einen Ostereiermarkt in der Herrenhausener Orangerie, aber das war nicht mehr dasselbe. Deshalb wollte ich unbedingt noch schnell ins Museum und schauen. Wir haben eine schöne Zeit dort verbracht. Hasen und ein Huhn gab es auch. Nur die Eier - ein bisschen wenig, oder? Einige waren umgekippt oder zur Seite gerollt. Ich glaube, da fehlte etwas von der Liebe zur Ostereierkunst, von der Frau Naumann so viel hatte.

Di

05

Apr

2016

Gelbe Narzissen

Sie werden auch Osterglocken genannt, angeblich weil sie immer um Ostern herum blühen. Und solange das Osterfest nicht erst spät im April liegt stimmt das auch.

Osterglocken im Park
Osterglocken im Park

In diesem Jahr waren die hannoverschen Narzissen zu Ostern noch nicht ganz soweit.  Die Stadtgärtner haben in den Parks und entlang der Straßen Narzissenzwiebeln gesetzt, von Jahr zu Jahr werden es mehr. Seit jetzt am Wochenende Wärme und Sonne zu uns gekommen sind, entfalten sie ihre Pracht.

gelbe Narzissen - Osterglocken

Ein Teil der Sonne ist zwar im Saharastaub versunken, aber der Samstag war ganz fabelhaft frühsommerlich. Die Gärtner und vor allem die Rasenbesitzer, uns eingeschlossen, hielt es nicht mehr auf den Stühlen. Wir machten den Garten schön, während von den Nachbarn Grillgeruch herüberwehte. Wir haben dann zum ersten Mal auf der Terrasse zu Abend gegessen und unsere müden Knochen ausgeruht.

 

Fr

01

Apr

2016

es blüht wieder blau

Am Sonntag ist in Hannover-Linden wieder Scillablütenfest. Oder wie der Lindener sagt: das blaue Wunder. Im letzten Jahr hat es fürchterlich gestürmt und die kleinen Blüten zerzaust, da muss sich dann jemand bei Petrus beschwert haben. Für dieses Wochenende ist Sonne, Wärme und endlich Frühling angekündigt. Es sieht so aus, als würde das Versprechen gehalten. Und das ist kein Aprilscherz.

Linden Bergfriedhof Scilla
Scillablüte 2016 auf dem Lindener Bergfriedhof

Mit den Aprilscherzen ist das so eine Sache. Hannover ist ziemlich scherzfrei, allerhöchstens berichtet die Zeitung über die Aprilgeschichten aus anderen Medien.

Mir gefällt der Scherz der Neuen Zürcher Zeitung am besten. Wie im letzten Jahr übrigens schon, als sie ein Handyverbot für Fußgänger während des Gehens ankündigten. Dass das ein Scherz war, konnte der aufmerksame Leser sofort daran erkennen, dass sie das Smartphone als Handy und nicht als Natel bezeichneten. Heute nun geben sie die Überlegungen der Züricher Gastronomie weiter, auf der Rechnung einen Aufpreis auszuweisen, wenn der Gast Stoffservietten oder Blumenschmuck möchte, nach dem Salzstreuer verlangt oder das WC benutzt.

Obwohl - so ganz sicher bin ich mir nicht, ob die Schweizer das nicht doch ernst meinen.

Scillablüte 2016 auf dem Lindener Bergfriedhof
Eulen und Engel bewundern die Scillas

Zurück zu den Scillas. Wir wollten Fotos machen und waren schon vor einigen Tagen auf dem Lindener Bergfriedhof. Da war das Wunder noch nicht ganz so groß, aber auch schon hübsch blau. Und vor allem - wir waren die einzigen Besucher mit "richtigen" Fotoapparaten.

Scillablüte 2016 auf dem Lindener Bergfriedhof
auch die kleinen Anemonen blühen schon

Auf die vielen trockenen Blätter aus dem letzten Herbst hätten wir gern verzichtet, aber die ersten Bienen summten bereits und über uns in den Zweigen zwitscherte es unternehmungslustig. Und so war es ein richtig netter Vormittag.