November 2015
So
29
Nov
2015
Jetzt lässt es sich nicht mehr leugnen. Die Weihnachtszeit hat begonnen. Heute ist der erste Adventssonntag und, nein, ich habe die Deko noch nicht ganz fertig. Aber das macht nichts. Bis
Weihnachten kommt jeden Tag ein Stückchen dazu.
Die Rosebudbears wünschen allen Bloglesern eine schöne, friedliche und besinnliche Adventszeit.
Di
24
Nov
2015
Am liebsten hätten wir unser Leben doch schön aufgeräumt, alles an seinem Platz, alles funktionierend nach unseren Idealen, nach unseren Plänen - unsere Dinge und auch unsere Lieben, keine
Risiken, keine Gefahren. Ein Leben in dem wir selbst das Drehbuch schreiben.
Aber es funktioniert nicht. Denn wir sind nicht allein. Denn Dinge passieren, auf die wir direkt oder indirekt keinen Einfluss haben. Zufall, Schicksal oder Glück entscheiden für uns. Und wir
müssen dann sehen, wie wir damit umgehen.
Ich fand das "damit-umgehen" in letzter Zeit so gar nicht einfach.
Bären haben es da doch gut. Zurück in die Höhle und Winterschlaf halten und beim Aufwachen im Frühling haben sich die Aufreger von selbst erledigt. Schade, bei Menschen funktioniert das einfach nicht.
Bei uns hat sich jetzt wenigstens das Wasserrohrbruchthema soweit erledigt, dass die restlichen Dinge im warmen Frühjahr geschehen werden. Die Küche ist wieder funktionstüchtig und wartet auf die
weihnachtliche Plätzchenbackerei. In einem Monat ist Weihnachten.
So
22
Nov
2015
Ja, das sind Schneeflocken.
Nicht einige wenige, sondern gleich ganz viele, dicke und fett aufgeplusterte Schneeflocken, die in den Garten hineinwirbelten, um unseren Brunnen tanzten und durch die blattlosen Zweige der
Obstbäume hindurch fegten.
Novemberschneeflockensturm.
Die Meisen und Spatzen und Finken schauten erschrocken auf das Weiß und Frau Amsel verkroch sich tief in die Eibe mit den schönen roten Beeren. Der Garten zog sich schon mal seinen Wintermantel über.
Eine winterliche Generalprobe, die heute Nacht wohl weitergehen wird. Wir sind gespannt. Wie wird es Morgen aussehen? Und wie wird wohl der Dezember werden?
Wie üblich mit warmen 15 Grad Celsius zum Weihnachtsmarkt-Glühwein?
Wir haben beim Blick in den verschneiten Garten beschlossen, dass November auf keinen Fall zu früh für den ersten Christstollen ist.
Und den Vögeln eine große Portion Sonnenblumen- und Erdnusskerne spendiert.
Do
12
Nov
2015
Warum eigentlich fangen Handwerker so früh am Morgen mit dem Arbeiten an, viel früher als jeder, der im Büro sitzt?
Warum sind verabredete Uhrzeiten nur eine grobe Richtschnur und 7.00 Uhr kann durchaus 7.30 Uhr oder später bedeuten, es kann aber auch sein, dass es bereits um 6.30 Uhr an der Tür
klingelt?
Mir wird gerade wieder einmal sehr eindringlich bewusst, dass frühe Morgenstunden nicht mein Ding sind. Ich bin Abendmensch, muss in diesen Wochen aber sehr früh, sozusagen zusammen mit der
Sonne, aufstehen. Schließlich möchte ich endlich wieder eine schöne Küche haben und das Wort "Wasserrohrbruch" nie wieder hören.
Vielleicht wäre Verreisen nicht schlecht gewesen, die Familie alles machen lassen und bei meiner Rückkehr wäre es fertig gewesen... Ab in den Süden, so wie die Zugvögel.
Ich bin etwas neidisch.
Während ich das Laub unserer Bäume zusammen harkte, zogen über mir die Vogelschwärme nach Westen. Hauptsächlich Kraniche, die mit lauten Rufen über unseren Garten flogen, aber auch Wildgänse. Gänse fliegen auch noch in der Dämmerung und schnattern dabei. Wenn viele Gänse schnattern ist das nicht gerade leise.
Es klingt wie große Pause auf dem Schulhof. Oder wie ein gewisses gallisches Dorf auf dem Weg zu den Römern.
Di
10
Nov
2015
Doch ehe der Herbst uns ganz verlässt,
So bringt er uns noch ein Kinderfest:
Sobald es Abend, zieh’n wir aus
Und wandern singend von Haus zu Haus,
Und bitten dem heiligen Martin zu Ehren
Uns kleinen Kindern was zu bescheren.
Da reicht man uns Äpfel und Nüsse dar,
Zuweilen auch Honigkuchen sogar.
Wir sprechen unsern Dank dafür aus
Und wandern dann in ein anderes Haus.
Nun lasst uns heute singen auch
Wie’s ist am Martinstag der Brauch!
August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874)
Ein schönes Gedicht. Allerdings sind statt Äpfeln und Nüssen eher Bonbons und Schoggi begehrt.
Hoffmann von Fallerslebens Sohn Franz Friedrich durfte am Martinstag bestimmt von Tür zu Tür ziehen und eine Gabe erbitten,
denn Frau von Fallersleben war die Tochter unseres Bothfelder Pastors - also des Pastoren, der hier vor etwa 200 Jahren lebte und an unserer schönen Nicolaikirche wirkte.
Nicht zufällig wurde unsere Grundschule, von uns aus auf dem halben Weg zur Kirche, nach diesem Dichter vieler, vieler Kinderlieder Hoffmann-Von-Fallersleben-Schule getauft.
So
08
Nov
2015
Kalte Herbsttage liegen hinter uns. Morgens glitzerten die Dächer frostig und die feinen Spinnweben in meiner Heide hatten sich weiß gefärbt.
Und nun zeigt das Thermometer auf einmal 19 Grad Celsius - und wäre nicht der erste Herbststurm da, käme uns das fast sommerlich warm vor. T-Shirt-Wetter.
Do
05
Nov
2015
Drei Viertelstündchen von uns entfernt liegt das Springer Wisentgehege, ein herrlicher Wildpark am nördlichen Waldrand des Springer Sauparks. Dort leben auf inzwischen 90 Hektar Waldfläche besagte Wisente - und Elche, Biber, Greifvögel, Rot- und Muffelwild, ein Bär, viele Wildschweine, Wölfe und noch so Einiges.
Das Gehege entstand 1928, weil Biologen den Wisent vor dem Aussterben bewahren wollten. Ein Jahr zuvor war der letzte frei lebende Wisent erschossen worden und es gab noch gut 50 Tiere in Europas
Zoos und Tierparks. (Wisente sind die europäischen Brüder des nordamerikanischen Büffels, der ebenfalls knapp vor dem Aussterben gerettet werden musste.) Seit damals hat sich der
Wisentbestand, auch dank Springe, auf über 3000 Tiere erhöht und Herden konnten in die Freiheit ausgewildert werden. Auch in Deutschland.
Was ich am Wald so liebe, ist seine Stille. Man hört die Vögel zwitschern, Herbstlaub raschelt unter den Füßen und rauscht in den Baumwipfeln. Wenn es laut wird, dann von den kämpfenden Hirschen oder den grunzenden Wildschweinen.
Wenn Ende Oktober im Wisentgehege das jährliche Hubertusfest steigt, ist es mit der Stille so eine Sache. Mehr als 80 Verkaufs- und Informationsstände verteilen sich dann im Park, die Straßen
rundherum werden zu Parkflächen, Shuttlebusse eingesetzt und zusätzliche Eingänge geöffnet, um der strömenden Besucher Herr zu werden. Kinder toben durchs Laub und die Tiere verziehen sich in die
entferntesten Ecken.
Das ist dann für zwei Tage ein ganz anderer Wildpark.
Es gab viel zum Schauen, Kaufen und zum Probieren. Uns hat besonders das ofenwarme Brot der Mittelalterlichen Baeckerey gefallen. Und gewärmt, denn es war am Morgen wirklich sehr, sehr kalt,
bevor die Sonne sich gegen den Hochnebel durchsetzen konnte.
So
01
Nov
2015
Hallo November. Jetzt schon da? Du hattest es aber eilig in diesem Jahr. Hättest dir ruhig mehr Zeit lassen können. Und dem Oktober.
November bedeutet, dass das Jahr nicht mehr lange dauert, dass die Adventszeit bald kommen, dass Weihnachten kommen und Silvester und ein neues Jahr beginnen wird. Soweit bin ich noch nicht, November... Du bringst Nebel und fallende Blätter, aber beides hatten wir schon im Oktober, deine Ankunft ist also nicht notwendig. Und kalte Nächte brauchen wir auch nicht. Hallo November, wie wär's mit einem kleinen Urlaub?
Man müsste hexen können. Vieleicht ein Zaubertrank...
In einen ordentlichen Zaubertrank gehören natürlich Pilze. Bei unserem letzten Besuch im Springer Wisentgehege war dort ein wunderbarer Pilzlehrpfad aus echten Pilzen aufgebaut. Essbare und
nicht-essbare Pilze in Fülle, sogar eine Krause Glucke war dabei, der Lieblingspilz meiner Mutter. Es gab auch Fliegenpilze, Knollenblätterpilze und einen Tintenfischpilz, der widerlich nach Aas
riecht. Er stammt aus Australien und Neuseeland und sollte in unseren Wäldern eigentlich gar nicht wachsen. Aber für einen Hexenkessel wäre er bestimmt klasse.