Rosebudbears by SyKe

Träume in die Kinderzeit

von

Sylvia Keese

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aus einem Beitrag im Heute Journal - April 2023

 

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Oktober 2015

Sa

31

Okt

2015

Fledermäuse und Dämonen

Kerzen oder Geister?
Kerzen oder Geister?

Krötenfuß und Spinnenbein,

Katzenauge, Eulenschrei,

Halloween kommt heut vorbei.


Ich wünsche Euch Allen einen vergnügten spooky gruseligen Tag mit vielen Geistern, Hexen und Gespenstern.

 

Außerdem feiern wir natürlich auch den Reformationstag unserer evangelischen Kirche. 1517 schlug Luther am Tag vor Allerheiligen seine Thesen an die katholische Kirchentür und hätten die Katholiken damals gewusst, was danach kam, hätten sie das auch spooky und gruselig gefunden.

Bei unserem letzten Besuch im Herrenhäuser Berggarten habe ich die perfekte Halloweenblume gefunden. Man nennt sie Teufelsblume oder Dämonenblüte, am bekanntesten ist sie aber als Fledermausblume. Ihr lateinischer Name ist Tacca chantrieri, sie kommt aus dem tropischen Südostasien und braucht leider viel Wärme (konstante 25 Grad Celsius bitte) und hohe Luftfeuchtigkeit um die 80 %. Nichts für die heimische Fensterbank.

Schade, denn die Blüte hält für Monate an und gefällt mir wirklich sehr. Und allen Halloweenanhängern, Gothics und heimlichen Hexen bestimmt auch.

Und für den Hexenkessel taugt sie auch noch, dafür eignet sich die Knolle, bzw. das Rhizom.

Die Fledermausblume gehört zur Familie der Yamsgewächse, Yamswurzeln sind wie Süßkartoffeln grundsätzlich essbar. Sie sollen bei Menstruations- und Wechseljahresbeschwerden und noch einigem mehr helfen. Behaupten zumindest die Hexenmeister, die Kapseln mit Yamswurzelpulver teuer verkaufen.


Wenn Hexen um die Häuser ziehn, dann ist wieder Halloween.


So

25

Okt

2015

Uhrenwinter

Von wegen Winterzeit... Der Sonne und dem Wetter ist diese Uhrenumstellerei wurscht. Nach dem nassen Trübsinn der letzten Zeit wurde es endlich wieder trockener, wärmer und die Sonne schubste den Hochnebel fort.

Aber seit dem 29. März bin ich wegen der Sommerzeit jeden Tag eine Stunde zu früh aufgestanden.

Das sind 210 Tage - 210 Stunden, die ich länger hätte schlafen können...

Heute haben sie mir eine Stunde davon zurück gegeben.

Ab heute ticken die Uhren in Deutschland für 154 Tage in Normal-Winterzeit, bis am 27.03.2016 wieder alle eine Stunde vorgestellt werden müssen. 154 Tage Aufsteh-Normalität gegen 210 zu-frühes-Aufstehen - gerecht ist anders.


Mo

19

Okt

2015

Herrenhausen zum Zweiten

Ich bin etwas traurig, dass sich das warme, sonnige Wetter in diesem Jahr so schnell verabschiedet hat.

 

2014 hatten wir im Oktober noch 20 Grad Celsius und Kaffeetrinken im Garten. 2015 sitzen wir seit Tagen bei der halben Gradzahl und Dauerregen im Haus und die Heizung läuft.

 

Der größte Teil unserer Kübelpflanzen steht nun bis zum Mai in meinem kleinen Gewächshaus. Mein Problem mit Kübelpflanzen ist, dass sie jedes Jahr grösser und mehr werden... während Gewächshäuser zu schrumpfen scheinen...

Agapanthus - Bleiwurz - Trompetenstrauch
Agapanthus - Bleiwurz - Trompetenstrauch

Wie machen das nur die Gärtner in den Herrenhäuser Gärten? Dort gibt es viele, viele Kübelpflanzen und sie haben erheblich mehr zu tun als ich. Ihre Prachtexemplare würden noch nicht einmal durch meine Gewächshaustür passen.

"Der" Granatapfelbaum im Innenhof zwischen Orangerie und Galerie
"Der" Granatapfelbaum im Innenhof zwischen Orangerie und Galerie

Kübelpflanzen haben in Herrenhausen Tradition. Kurfürstin Sophie war (wie so viele von uns) vom Sammelvirus befallen und aus ihrer Zeit stammt der Granatapfelbaum. Er kam 1653 aus Venedig nach Herrenhausen und ist die älteste Kübelpflanze der Welt. Er blieb nicht allein und damit begannen die Probleme.

Engelstrompeten vor der Galerie
Engelstrompeten vor der Galerie

Zunächst wurde im Galeriegebäude (fertiggestellt 1698) überwintert. Als die Sammlung wuchs (an Anzahl) und wuchs (an Größe), wurde 1723 für die Überwinterung die Orangerie gebaut. Wahrscheinlich hat der Kurfürst damals dem Bau mit einem ähnlichen Seufzer zugestimmt, wie mein Mann dem Kauf unseres Gewächshauses. Inzwischen wird die Orangerie für Festlichkeiten genutzt und die Pflanzen ziehen schon seit langem in die Berggarten-Gewächshäuser.

Galerie mit Orangenparterre, Neptunbrunnen und goldenem Tor
Galerie mit Orangenparterre, Neptunbrunnen und goldenem Tor

Zwischen der Orangerie und der Galerie stehen im Innenhof riesige Kübel mit prächtigen Pflanzen, hier gehen Besucher Richtung Garteneingang hindurch. Auf der Gartenseite der Galerie liegt das Orangenparterre. Dort wurden und werden die Orangenbäumchen präsentiert und mit dem schönen Agapanthus fühlt man sich fast wie in der Provence. Und wenn man dann durchs Goldene Tor geht, steht man im Großen Garten.


Fr

16

Okt

2015

Oktober-Wochenende

Am letzten Wochenende fand der diesjährige "Goldene Oktober" statt.

Der Himmel war klar, die Luft trocken und in der Sonne war es schön warm. Im Schatten dagegen war es brrrr. Und Nachts fror es.


Bei uns brach Hektik aus, denn angesichts unseres Wasserrohrbruchs hatten wir die Gärtnerpflichten vernachlässigt und mussten nun ganz schnell die Kübelpflanzen in Sicherheit bringen, Brunnen abdecken und letzte Tomaten ernten.

Und dann war da auch noch der Messebesuch. Die jährliche Infa begann mit Cake World und Kreativmesse und wir wollten sehen, ob die Macher nach dem Fiasko des letzten Jahres mit einer völlig überfüllten Halle dazu gelernt hatten. Dieses Mal waren die beiden Themen in getrennten Hallen gaaaanz hinten auf dem Gelände, die Babymesse erst am zweiten Wochenende und zumindest in den ersten Stunden kamen wir noch ganz gut zum Schauen. Bären gab es auch.

Fondantkunst in der Cake World
Fondantkunst in der Cake World

Ob meiner Großmutter die Cake World gefallen hätte? Sie hatte ein Damenkränzchen, d. h. einmal in der Woche trafen sich die Freundinnen (unter denen es eine feste Hackordnung gab) bei Kaffee und Kuchen zum Tratschen. Bevorzugt über Kinder und Enkel...

Für die Gastgeberin war das immer eine große Anspannung, die Qualität des Kaffees war entscheidend für ihr Ansehen und der Kuchen musste natürlich selbstgebacken sein. Und schmecken..

Halloweenstimmung auf der Cake World
Halloweenstimmung auf der Cake World

Darum ging es auf der Cake World so ganz und gar nicht. Für das Innenleben der Kuchen und Torten gab es Backmischungen und Fertigfüllungen, die ich wegen der Zutatenlisten nie anrühren würde. Die aber schnell gerührt sind.

Denn alles drehte sich ums Outfit des Gebackenen und da konnte man erstaunlich viel Geld investieren in spezielle Backförmchen, Fondantroller und Modellierbestecke, die mich fatal an Zahnarztbesuche erinnerten. 

 

Ich habe die kunstvollen Torten und die viele Zeit, die in ihnen steckt, bewundert. Da ich Fondant aber überhaupt nicht mag, waren nur einige Halloweenplätzchen-Ausstecher in meiner Tasche als wir wieder gingen und mein Geld blieb dafür in der Christmas-Halle und bei einer gewissen Schweizer Schoggifirma.

 

So

11

Okt

2015

Herrenhausen zum Ersten

Gerade war noch Sommer. Und während ich darauf warte, dass Wände trocknen und Handwerker erscheinen, habe ich endlich die Zeit, unsere Sommerfotos zu sichten.

An einem der letzten sonnigwarmen Sommertage Ende August sind wir frühmorgens nach Herrenhausen hinaus gefahren und durch den Großen Garten gebummelt. Wenn dort im Juni-Juli das wunderbare "Kleine Fest" steigt, ist es immer sehr voll. Diesmal war es leer und wir konnten entspannt genießen und uns ein bisschen wie die Hanoverians fühlen.

großes Parterre mit Glockenfontäne - große Fontäne im hinteren Gartenbereich
großes Parterre mit Glockenfontäne - große Fontäne im hinteren Gartenbereich

Ich bin vor vielen Jahren ein Jahr lang in Herrenhausen zur Schule gegangen und habe in den Freistunden oft an der großen Fontäne gesessen. Damals kam man noch ohne Eintritt zahlen zu müssen in den Garten! Die erste Parkordnung stammt übrigens aus dem Jahr 1777, als man allen Bürgern, egal welchen Standes, erlaubte, sich im Großen Garten zu erholen.

Blumen im großen Parterre
Blumen im großen Parterre

Wasser spielt eine große Rolle im Garten. Die große Fontäne wurde schon 1700 gebaut und schafft bei Windstille eine Höhe von 72 Metern. Dabei ist sie auch noch wassersparend, denn sie funktioniert nach dem Prinzip der modernen Bad- und Küchensprudelarmaturen.

Die Glockenfontäne in der Mitte des großen Parterres ist dagegen ein Teenie, sie wurde erst 1937 gebaut. Im Dunkeln angestrahlt schmückt sie ungemein.

Palmen am Tor zwischen Schloss und Garten und große Kaskade rechts neben dem Tor
Palmen am Tor zwischen Schloss und Garten und große Kaskade rechts neben dem Tor

Herrenhausen war früher ein Dorf, wurde vom hannoverschen Adel zuerst für Obst- und Gemüseanbau und dann zum Schlossbau entdeckt und erst 1861 ein Teil Hannovers. Kurfürstin Sophie ließ bis 1714 den Großen Garten in seiner heutigen Form anlegen. Danach fiel er mehr oder weniger in einen Dornröschenschlaf. Bis 1936 die Stadt unter Bürgermeister Menge (das ist der mit dem Maschsee) den angestaubten Garten zur Naherholung der Hannoveraner aufkaufte und renovierte.

Nach dem 2. Weltkrieg mit einem zerstörten Schloss und Bombentrichtern begann die Restauration des ursprünglichen Barockgartens. 1966 wurde der 300. Geburtstag des Gartens dann groß gefeiert.

Die Herrenhäuser Gärten bestehen noch aus einigem mehr: Welfen- und Georgengarten (von der Stadt gekauft 1921), Berggarten und Allee (gekauft 1936) und die Orangerie- und Galeriegebäude und das Schlossgrundstück (gekauft 1962).

das neue Schloss
das neue Schloss

Aber ein Garten wie ja nie richtig fertig. Ein Schloss, pardon - ein Tagungszentrum mit Schlossfassade, gibt es erst seit 2 1/2 Jahren wieder.

Auch das scheint nie ganz fertig zu werden, denn schon gibt es Renovierungsbedarf und wir müssen unseren Museumsbesuch noch einmal wiederholen, wenn die Handwerker fort sind. Hoffentlich hat die VW-Stiftung, die großzügig gebaut hat, noch genug Geld zum Bezahlen der Rechnungen.

 

Mo

05

Okt

2015

Pläne

Es ist schon erstaunlich, wie egal uns auf einmal die Weltpolitik und all das, was so in Deutschland derzeit passiert, geworden ist. Dass Hannover 96 endlich mal gewonnen hat, haben wir froh zur Kenntnis genommen - und den Keller weiter ausgeräumt.

So hatte ich mir diesen Herbst nicht vorgestellt.


Nicht mit einer kaputten Wasserleitung, nicht mit einer aufgestemmten Wand im Gäste-Klo, nicht mit Fliesenleger, Klempner und Trocknungsgeräten im Keller. Vor allem nicht mit einem Küchenabbau und dem Verlegen eines neuen Küchenfußbodens. Dabei hatte ich doch ganz andere Dinge vor...


Apfelernte zum Beispiel.

Im Garten verblühen währenddessen die letzten Sommerblumen, denn die Nächte waren sternenklar und empfindlich kalt. Am Tag kommt dann die Sonne und mit ihr noch einmal einige Schmetterlinge.


Die finden unsere Äpfel sehr lecker. Besonders die fauligen, die wir nicht mehr essen mögen.


Was ich auch nicht essen mag, sind die Pilze, die sich in unseren Beeten und im Rasen breit machen. Obwohl ich als Kind mit meinem Vater jeden Herbst "in die Pilze" gegangen bin, traue ich der Sache einfach nicht. Unser Klempner aber ist ein großer Pilzfreund und geht auch im Wald sammeln.


Er war ganz angetan von dem, was da bei uns wächst, stand vor einem Pilz im Rasen und sagte etwas von Wiesenchampignons.... zog dann ein rotgestieltes Pilzchen mit braunem Hut aus dem Beet und murmelte etwas von "Rotfußröhrling".


Wenn alles fertig ist, werde ich wohl meine Pilzkenntnisse auf Stand gebracht haben.