Februar 2015
Mo
23
Feb
2015
Meine Omi, also die Mutter meiner Mutter, war Handarbeitslehrerin. Sie wohnte fast 200 km von uns entfernt. Wenn sie uns besuchte, dann war das nicht nur für einen Tag. Nach spätestens 2 Tagen aber wurde sie unruhig, einfach "Nichtstun" oder, wie meine Kinder sagen würden, "Chillen" lag ihr nicht. Dann räumte sie zum Entsetzen meiner Mutter die Küchenschränke auf. Oder sie saß in unserem alten Lehnstuhl und handarbeitete.
Topflappen. Davon könne man nie genug haben, war ihre Meinung. Wir hatten, d. h. ich habe ganze Stapel ihrer Topflappen. Sie kamen immer paarweise und waren weiß-rot, weiß-rosa, weiß-blau,
weiß-hellblau ..... und unverwüstlich. Wenn man nicht aufpasste und in die Löcher des Stäbchenmusters kam, verbrannte man sich die Finger.
Vor einigen Jahren war ich der Meinung, meine neue Küche bräuchte auch neue Topflappen. In sonnigen Farben, ohne Verbrennungsgefahr. Hat jemand von Euch schon einmal versucht vernünftige
Topflappen zu kaufen?
So etwas gibt es im Geschäft nicht.
So etwas muss man tatsächlich selber machen.
Das Rezept für meine Topflappen: eine 20 Jahre alte Anleitung aus dem Burda-Verlag, dickes Baumwollgarn, eine nicht zu dicke Nadel, mindestens 2 nette Farben, feste Maschen straff in Runden
gehäkelt, die zweite Farbe läuft innerhalb der Masche mit. Das ergibt nach 3 Abenden Häkelei und 150 Gramm Garn schmerzende Hände und zwei feste, biegsame Topflappen, die keine Hitze durchlassen
und ewig halten. Genial.
Und dann bekommt man Auftragsarbeiten wie diese: farblich passend zu Lavendel.
Fr
20
Feb
2015
Im Kindergarten unserer Kinder wurde immer zum Ende des Winters dieses Lied gesungen:
Singt ein Vogel, singt ein Vogel, singt im Märzenwald;
kommt der helle, der helle Frühling, kommt der Frühling bald.
Komm doch, lieber Frühling, lieber Frühling, komm doch bald herbei.
Jag den Winter, jag den Winter fort und mach das Leben frei!
(Ich dachte immer, das sei ein ganz altes Volkslied, aber tatsächlich stammt es von Heinz Lau, der 1925 bis 1975 gelebt hat, und ist 1950 entstanden, ist also für ein Kinderlied noch recht jung.)
Daran musste ich in den letzten Tagen denken, als ich im Garten die Überreste der trockenen Samenstände des Herbstes und all das über den Winter Herangewehte entfernte. Beeilung, die ersten
Blumen des Jahres sollen einen schönen Auftritt haben.
Blüht ein Blümlein, blüht ein Blümlein, blüht im Märzenwald;
kommt der helle, der helle Frühling, kommt der Frühling bald.
Gartenfeeling. Wir saßen einmal nicht im Hochnebel, die Sonne schien vom blauen Himmel, die Vögel waren in Zwitscherlaune und in den Beeten steckten die ersten Frühlingsblüher schon die Köpfe
heraus. Schneeglöckchen und Winterlinge, aber auch Märzenbecher - im Februar. Und die ersten Elfenkrokusse. Die Luft allerdings
war kalt, aber egal, ich fühlte mich schon fast wie an Ostern. Und soo lange ist es bis zum März ja nun auch nicht mehr.
Scheint die Sonne, scheint die Sonne, scheint im Märzenwald;
kommt der helle, der helle Frühling, kommt der Frühling bald.
Sa
14
Feb
2015
Benjamin und alle
übrigen Rosebudbears wünschen Euch einen schönen Valentinstag
mit viel Liebe. Mal sehen, wem Benjamin sein Herz zum Kuscheln schenkt.
Fr
13
Feb
2015
Ich weiß, Tränende Herzen blühen erst im Mai, aber ich finde sie wunderschön und so passend zum Valentinstag. Welche Verliebte hatte noch nie das Herz schwer und voller Tränen?
Es gibt diese Stauden in weiß, in rosa und in verschiedenen roten Tönen. Der lateinische Name ist nicht so romantisch: Lamprocapnos spectabilis. Sie sind mit dem Mohn verwandt und stammen aus
China und Korea. Leider werden die Blätter bereits im August gelb und welk und die Pflanze begibt sich in Ruhe und treibt erst im nächsten Frühjahr wieder aus. Wenn man Glück hat und der Winter
nicht zu kalt und trocken war. Darum habe ich mein Tränendes Herz in Kübel gepflanzt und in Terrassennähe, sozusagen unter Aufsicht, aufgestellt.
Ich habe gelesen, dass die Pflanze auch "Männchen in der Badewanne" genannt wird, weil... wenn man eine Blüte nimmt, auf den Kopf stellt und auseinanderzieht, sieht es aus, als würde ein Männchen
aus der Badewanne aufstehen. Na ja...
Aber die Tränenmenge von Verliebten, bei denen die romantische Verklärtheit Risse bekommt, würde schon eine Badewanne füllen. Oh ja. Mütter wissen das.
Di
10
Feb
2015
Am Wohnzimmerfenster meiner Eltern standen immer Blumentöpfe mit Amaryllis, die meine Mutter hegte und pflegte.
Als Kind hatte ich dafür nur wenig Verständnis. Die meiste Zeit des Jahres standen da nur Knollen mit langen grünen Blättern - langweiligen langen grünen Blättern.
Im August verwelkten die Blätter, bis nur noch die große Amarylliszwiebel übrig blieb. In Torfmull gelegt kam sie in den kalten Keller und wurde erst im November wieder mit Blumenerde in den Topf
gepflanzt.
Am 1. Dezember holte meine Mutter die Töpfe wieder ins warme Wohnzimmer, ab da durfte etwas gegossen werden und dann erschienen langsam, ganz langsam die dicken Blütenstiele.
Meiner Mutter sind nie die Zwiebeln während der Ruhephase zu Staub zerfallen oder im Topf durch zuviel Gießen einfach weggefault. Während ich ... anfangs ... bei uns zu Haus hießen sie übrigens
Rittersterne.
Mittlerweile sind sie regelrecht in Mode gekommen und es gibt ab Dezember in den Geschäften für wenig Geld angetriebene Pflanzen zu kaufen. Ich werde regelmäßig schwach und trage einige nach
Hause. Es sammelt sich ... Es gibt eben so viele verschiedene Sorten...
Meine Amaryllis haben den ganzen Januar hindurch wunderbar geblüht.
Wie so Vieles so schöne: Sie sind giftig, durch und durch, deshalb fressen die Tiere sie auch nicht an, wenn ich sie im Sommer in den Garten hinaus stelle.
Sa
07
Feb
2015
Wenn unsere Tochter im Winter von hartnäckigen Hustenanfällen geplagt wird, wissen wir, dass es schneien wird. Diese Vorhersage hat eine Zuverlässigkeit von 99,9 %, der Traum eines jeden Meteorologen. So waren wir in der letzten Woche nicht überrascht, als es dann tatsächlich in Hannover schneite.
Und ein kleiner Teil des Schnees blieb sogar für einige Tage liegen. Aber wer auf Rodeln, Schneemannbau und Schneeballschlachten hoffte, wurde enttäuscht. Die Schneedecke reichte nur gerade
soweit, dass die kleinen Dinosaurierspuren zu sehen waren. Die Verursacher der Spuren saßen im Apfelbaum und schauten missmutig auf den Schnee.
Ansonsten fühlen wir uns hier wie auf einer grünen Insel inmitten eines weißen, von Schneeverwehungen geplagten Deutschlands.
Do
05
Feb
2015
Der Verband ist fort und ein dezentes Pflaster klebt nun auf meinem Daumen. Was nicht nur Duschen und Kochen ohne Gummihandschuh über der rechten Hand bedeutet, sondern auch wieder Sticheln und Nähen.
Endlich, hat Keela sich gedacht. Endlich eine gestickte Nase und einen Schal und einen Muff gegen die Kälte.
Denn es ist kalt geworden, das Wasser in der Vogeltränke ist gefroren und auf dem Rasen liegt eine Schneedecke.
Wir hatten ein grandioses Schneetreiben, dicke Flocken schwebten herab, legten sich auf Strassen, Häuser und Gärten und es sah für einige Stunden zauberhaft aus. Keela stand am Fenster neben meiner Amaryllis "Apple Blossom" und schaute hinaus.
Keela hat Pappeinlagen in den Füßen, um besser und sicherer Stehen zu können, und die Beine sind etwas stämmiger und kürzer geworden, als ich das sonst mache. Dafür kann ihr ein Schneesturm aber auch nicht so schnell etwas anhaben - o. k. - ein Stürmchen.
Schal und Muff habe ich aus schöner warmer Angorawolle gestrickt, das Richtige gegen kalte Hände.
Mo
02
Feb
2015
In dem kleinen Städtchen Punxsutawney in Pennsylvania durfte Phil heute nicht ausschlafen.
Ich durfte das auch nicht, obwohl die Nacht aufgrund der Superbowl-Übertragung im Fernsehen kurz war. Ob ich heute einen Schatten werfe oder nicht ist aber egal und sagt nichts über unseren
Winter aus. (Winter heute = trüb und dichte Wolken, Schneeregen, knapp über 0 Grad, zwischendurch mal 10 Minuten Sonne, aber sonst kein Schattenwurf. Was für eine Prognose ist das?)
Bei Phil ist das anders. Phil ist der wichtigste Einwohner Punxsutawneys. Phil ist ein Murmeltier, mit einem eigenen Club, eigenem Auto und eigenem Tag im Jahr. Wer kann das schon von sich sagen?
Phil beherrscht die Kunst der Wintervorhersage, muss dafür aber schon morgens um 7.00 Uhr raus.
Punxsutawney feiert ihn ein ganzes Wochenende lang, krönt ein Kinderpaar zu Mr. und Mrs. Groundhog und hat ein "Weather Discovery Center" gebaut. Im Städtchen verteilt stehen überlebensgroße
Phils aus Fiberglas.
Was sie in Punxsutawney noch nicht so gut beherrschen ist die Murmeltiersprache. Angeblich sind es Übersetzungsfehler, die zu den unzuverlässigen Vorhersagen der letzten Jahre führten.
Für 2015 hat Phil heute weitere 6 Wochen Winter angekündigt...
Unsere europäischen Murmeltiere wurden heute nicht geweckt. Warum eigentlich nicht?
Ich habe im letzten Herbst in den Alpen einige vielversprechende Anwärter auf den Wettervorhersageposten gesehen. Und Nachwuchs wurde auch schon ausgebildet.