Mai 2014
Fr
30
Mai
2014
Das Erstaunliche am Wetterbericht ist, dass er immer dann stimmt und dass das Vorhergesagte dann wirklich eintrifft, wenn es sich um "schlechtes" Wetter handelt.
Wobei Regen an sich natürlich nicht schlecht ist, wenn man einen Garten hat, Landwirtschaft betreibt oder seine Talsperren füllen muss... Aber es müssen ja nicht 36 Stunden Dauerregen sein. Und Kälte.
Da werden sogar unsere Vögel im Garten trübsinnig und suchen sich einen Regenschirm.
An solchen Tagen bin ich über den Sandboden bei uns froh, der unser Grundstück vor Überflutungen schützt. Denn unser Stadtteil am nordöstlichen Rand Hannovers liegt auf einer eiszeitlichen Endmoräne, also eigentlich auf dem Kies- und Sandmüllhaufen des damaligen Gletschers, und deshalb auch 3 Meter höher als die übrige, etwas sumpfige Gegend drumherum. Was 3 Meter doch ausmachen können. Der höchste Punkt ist 2 Straßenecken von uns entfernt. (Und der Müllberg der hannoverschen Mülldeponie liegt noch stadtrandiger 15 Autominuten von uns entfernt und ist noch um einiges höher. Allerdings würde niemand auf die Idee kommen, auf diesem Müll Dörfer zu gründen und Ackerbau zu betreiben, nur weil bei Regen das Getreide nicht absäuft.)
Inzwischen hat der Regen aufgehört und die Rosenblüten und unsere Schuhe trocknen langsam wieder.
Aber für alle Väter, die an Himmelfahrt unterwegs waren, war es ungemütlich feucht und kalt.
Dann doch lieber zu Hause im Warmen und Trockenen mit der Familie eine selbstgebackene Torte der Tochter genießen. Biskuit mit Erdbeerfüllung. Mjam, mjam.
Di
27
Mai
2014
In diesem Jahr haben die Eisheiligen Mammertus, Pankratius, Servatius und Bonifatius ihrem Namen alle Ehre gemacht. Nach ihnen kam die "Kalte Sophie", die es wohl nur in Norddeutschland gibt - wir Niedersachsen sind vorsichtige Menschen - und ging wieder.
Und es wurde sommerlich warm. 28 Grad Celsius. Blauer Himmel. Badewetter.
Im Garten machte es Plopp. Überall Triebe, Knospen, Blüten. Als hätten sich alle gesagt: "Jetzt oder nie." Und ich mittendrin wusste gar nicht, wo mit Gartenarbeit anzufangen. Keine gute Zeit fürs Bärennähen.
Wie es sich für den Mai gehört, blühen die Maiglöckchen, die ich vor vielen Jahren aus dem Garten meiner Eltern umgesiedelt habe. Und die Deutzie, die auch Maiblumenstrauch genannt wird. Ihre Blüten erinnern mich an alte Spitzentaschentücher und Tüllröcke.
So
25
Mai
2014
Wenn man von Hannover aus lange genug Richtung Süden fährt und einen kleinen westlichen Schlenker Richtung Weser macht, landet man in den Ausläufern des Solling bei dem Städtchen Höxter und einem altem Benediktinerkloster, das sich jetzt Schloss Corvey nennt. Von Höxter aus führt eine schöne Baumallee nach Corvey.
Zum Schloss gehören eine alte Kirche samt Friedhof, Wirtschaftsgebäude und die Klosteranlage und natürlich viel Garten. Und ein eigener Schiffsanleger auf der Weser. Die vier Ecken der Gesamtanlage werden von Türmen markiert. Der Eintritt in die Anlage ist frei, aber Schlossmuseum und Kirche kosten Eintritt und das Fotografieren dort 1 Euro.
Als wir vor einigen Wochen in Corvey waren, blühten die Magnolienbüsche vor dem Schloss in voller Pracht und ich habe den Fotoapparat herausgeholt.
Das Gebäude unten rechts auf der Collage ist das Schlossrestaurant mit einer schönen Terrasse unter den Bäumen, wo man nach langem Fotografieren in der Sonne etwas Kühles zu trinken bekommt.
So
18
Mai
2014
Wenn unsere Kinder, als sie noch richtige Kinder waren, abends im Bett lagen, war Vorlesezeit. Dann wurden Bilderbücher herausgeholt und via Bettkante vorgelesen und betrachtet. Ohne das war Einschlafen nicht möglich. Dieses Ritual hat sich lange, lange in die Schulzeit gehalten und die Bilderbücher wurden durch immer dickere Wälzer ersetzt. Irgendwann kamen dann die Taschenlampen unter der Bettdecke und Selberlesen.
Eins der geliebten Bilderbücher mit Zeichnungen der Künstlerin Bernadette handelt von 3 kleinen Schweinchen. In Amerika ist dieses Märchen sehr populär. In Deutschland weniger. Und obwohl es zur Grimmschen Märchensammlung gehört, ist es in meinen "Grimms Märchen" nicht enthalten.
Glücksschweinchen kann man immer brauchen. Also habe ich Mohair in rosa gekauft und mich ans Nähen gemacht. Der Stoff hat für drei Schweinchen gereicht. Jedes sieht etwas anders aus, weil ich Schnitt und Material variiert habe, aber ich glaube, man sieht deutlich, dass sie Geschwister sind.
Und weil die Gänseblümchen so ausdauernd schön blühen, haben die Drei es nicht im Haus ausgehalten, sondern sind zu ihnen auf Wanderschaft gegangen.
Di
13
Mai
2014
Auch sie tauchen mittlerweile im gesamten Garten auf. Sie passen perfekt in den Frühling und zu Ostern, nicht nur der zarten Farben wegen. Auch wegen ihres deutschen Namens: Hasenglöckchen.
Genauer "englische Hasenglöckchen".
Lateinisch heißen sie "Hyacinthoides" und die Ähnlichkeit mit unseren Gartenhyacinthen ist zu sehen. Bei mir wachsen sie in rose und bleu, perfekt zu den Vergissmeinnicht. Es gibt aber auch weiße Hasenglöckchen.
Sie sind leicht giftig, sie gehören aber trotzdem zur Familie der Spargel(mjam-mjam)gewächse.
Ich habe im Garten ein Spargel-Asylprojekt. Die Jungpflanzen sollten eigentlich fortgeworfen werden und wurden von meiner Tochter gerettet. Meine drei Spargelpflanzen müssen erst älter und die Triebe dicker werden, bevor wir etwas ernten können. Als grünen Spargel, denn für Anhäufeln und Stechen von weißen Trieben fehlt mir die Geduld. Vielleicht reicht die Menge dann ja für eine Vorspeise.
So
11
Mai
2014
Das war ein Wochenende. Kühl und nass und windig. Und dabei hätten wir uns doch so etwas warmen Sonnenschein gewünscht...
Hamburg feierte Hafengeburtstag im Regen und wir, obwohl Ex-Zeit-Hamburger, waren nicht da. Aus gutem Grund.
Es war Muttertag und praktischerweise auch Hannoversche Pflanztage im Stadtpark. Meine Lieben wissen genau, womit sie mir eine Freude machen können und waren zu diversen Käufen entschlossen. Am Samstagvormittag war es noch trocken, sogar etwas Sonne gab es, während wir beim Queueing auf den Einlass warteten. Es waren wieder viele, viele Stände mit wunderbaren Pflanzen aufgebaut, ein Paradies für alle Gärtner und Pflanzensammler.
Ich hatte die Kamera zu Hause gelassen, in der Erwartung, dass es einfach zu voll für ungestörte Fotos würde und so war es dann auch. Außerdem hatten wir nach kurzer Zeit schon die Hände voller Tüten mit Tomatenpflanzen, speziellen Basilikumsorten, Minzen... Ach ja, wenn man nur so könnte, wie man möchte.
Aber als ich vor dem Tibet-Scheinmohn stand, konnte ich doch nicht widerstehen und habe dann mein Natel (schwz.dt. Handy) herausgeholt.
Ist das nicht eine tolle Farbe?
Zu Hause hätte ich gerne gepflanzt, aber es regnete. Und dann - pünktlich zum Muttertag ist die erste Rose im Südbeet aufgeblüht.
Meine Mutter liebte Rosen.
Mi
07
Mai
2014
Der Mai, so wie er bisher war, würde dem April alle Ehre machen. Sonne und Regen und Wind, Wärme und Kälte wechseln sich stündlich ab. Die letzte Nacht hat viel Regen gebracht und heute sieht der Garten wie frisch geduscht aus.
Den Pflanzen tut das Wasser gut.
Seit einigen Jahren dürfen sich die Vergissmeinnichte in meinen Beeten nach Lust und Laune aussäen. Von Jahr zu Jahr werden es mehr. Überall, selbst im Rasen, tauchen sie auf.
Blaue Blüten mit zartem Gelb. Diese Farben habe ich auch für meinen Bären Nemo ausgesucht und ihm aus Märchenwolle seine eigenen Blüten mitgegeben. Er trägt sie als Haarschmuck und als Knopfersatz. Der Kragen ist aus alter Baseler Spitze und kann auch abgenommen werden.
Das Gelb der Blüten des Ranunkelstrauches (der eigentlich Kerrie heißt) ist sehr viel intensiver. Vor dem blauen Himmel sehen sie einfach toll aus.
Sa
03
Mai
2014
Wir und die grünende und blühende Natur um uns herum hatten schon fast vergessen, dass bis zu den Eisheiligen Mitte Mai Nachtfröste ganz normal sind. In normalen Jahren.
Die letzte Nacht hat uns wieder erinnert. Dabei hatten wir uns doch gerade so schön an 20 Grad Celsius gewöhnt...
Die wilden Kirschbaumtriebe aus der Veredelungsgrundlage haben wieder geblüht, nicht so groß, nicht so spektakulär wie die eigentliche Kirsche, aber wieder intensiv nach Honig duftend. Nicht nur ich liebe den Duft. Es wurden durch ihn viele Insekten angelockt, die ihrer Bestäubungsarbeit nachgegangen sind.
Und deshalb werde ich diese Triebe nicht abschneiden, auch wenn mir jeder Gärtner das Gegenteil sagt und obwohl sie keine essbaren Kirschen tragen.
Gestern Abend war Töpfe-Rücken ins Gewächshaus und in die geschützten Terrassenbereiche angesagt. Die Luft war wirklich kalt. Etwas bange habe ich heute am Morgen die Gardinen zur Seite gezogen und in den Garten geschaut. Einige Dächer glitzerten weiß, aber die Pflanzen haben die Nacht gut überstanden.
Und mein Kirschbaum ist sowieso schon verblüht. Viel zu früh. Schade.