November 2013
Fr
29
Nov
2013
Wir hatten einige frostige Tage mit einem wolkenlosen blauen Himmel, der die letzten bunten Herbstblätter noch einmal zum Strahlen brachte, bevor nun auch sie hinunterfielen und fortgefegt wurden. Inzwischen ist das typische norddeutsche Novembergrau mit Nieselregen zurückgekehrt.
Es strahlte auch in der hannoverschen Altstadt rund um die Marktkirche und das Historische Museum. Der Weihnachtsmarkt hat begonnen. Für uns gab es den ersten Glühwein der Saison und die ersten Maroni.
Leider wurde es schnell dunkel und wirklich richtig kalt. Trotz des Glühweins. Und ich hatte den Fotoapparat vergessen und nur meine Kamera im Natel (das ist schweizerdeutsch für smartphone und klingt irgendwie netter) ...
Aber wir waren bestimmt nicht das letzte Mal dort.
Mi
27
Nov
2013
Und nun kommt meine neueste Mäusegeschichte aus diesem Sommer:
Ich ziehe in einem großen Tontopf eine Passiflora edulis und hatte sie in neue Blumenerde eingepflanzt und auf unsere Küchenterrasse gestellt. Nach ein paar Wochen fiel uns auf, dass Blätter herunterhingen und da die Erde sehr trocken war, habe ich gegossen. Viel gegossen. Auf einmal sauste eine Maus aus einem kleinen Erd- bzw. Wasserloch auf der Rückseite der Pflanze heraus. Sie hatte ein klitzekleines nacktes neugeborenes Mäusebaby im Maul. Als ich den Passiflora-Wurzelballen hochhob, sah ich darunter ein richtig fein ausgepolstertes Mäusenest mit 5 kleinen Babys. Wahrscheinlich war bei normalem Gießen die Feuchtigkeit nie soweit hinunter gesickert und Mama-Maus hatte sorgfältig Erde hinausgetragen, die Wurzeln zurückgebissen und sich wohlgefühlt. Bis die Sintflut kam.
Und was haben wir getan? Wir haben 5 kleine Babymäuse aus dem Wasser gerettet und auf ein Tuch gelegt und die Mäuse-Mama hat sie dann fortgetragen.
Meine bäuerlichen Vorfahren hätten dafür kein Verständnis gehabt, unsere Tante übrigens auch nicht, aber so von Mutter zu Mutter - Was blieb mir anderes übrig?
Außerdem lese ich Blogs wie MousesHouses.blogspot.de, wer dort einmal hineingeschaut hat, versteht mich.
Es muss eine von diesen kleinen Mäusen sein, die jetzt in unserem Garten wohnt. Ab und zu flitzt sie über unsere Terrasse, ob wir dort sitzen, ist ihr egal. Sie liebt die Krümel, die vom Tisch fallen und sammelt alles auf sobald wir gegangen sind. Und wenn wir im Sommer dort frühstücken und Brot toasten, sehe ich sie manchmal um die Hausecke spähen, weil der Geruch für eine Maus einfach unwiderstehlich sein muss.
Es ist eine kleine Waldmaus mit großen Augen und großen Ohren. Und bisher haben wir kein Problem mit zu vielen ihrer Art, weil es auch Falken, Marder und Katzen gibt.
Abends sehen wir zu, wie sie an den Sonnenblumenkernen des Igels nascht.
Und heute saß sie tatsächlich in unserer Winter-Futterschale für die Vögel, in die ich ein paar Kerne getan hatte, weil Familie Dompfaff so gebettelt hat. Diese Schale ist aus Metall, an einem Stab befestigt, darüber ein kleiner Metallregenschirm, und der Stab steckt in einer Buchskugel vor dem Wohnzimmerfenster. In Seelenruhe und sehr genüsslich hat Frau Maus einige Kerne zu sich genommen und sich mit großen Augen die komische Frau angesehen, die nur 1 Meter von ihr entfernt stand und das Ganze süß fand.
So
24
Nov
2013
Wir waren abends zum Bummeln in der Altstadt. Hannoverscher Herbst. Es war feucht und kalt, es war dunkel. Die ersten Weihnachtsmarktstände wurden schon aufgebaut. Inzwischen stehen alle, denn Morgen geht es los.
Am historischen Museum roch es intensiv nach Tannenwald und Weihnachten.
Der Wunschbrunnenwald aus 50 großen Tannen stand schon rund um den Brunnen auf dem Holzmarkt.
Drinnen gibt es kein Hexenhaus, das ist dem Opernhaus mit "Hänsel und Gretel" ab dem 3. Dezember vorbehalten, aber es gibt Glühwein. Und viele andere trink- und essbare Dinge.
Am Brunnen ist ein Ring, der angeblich Wünsche erfüllt, wenn man ihn dreht. Sollte man den Leuten am Glühweinstand vielleicht einmal sagen...
Dann hörten wir schwere Schritte hinter uns, ein Umhang wehte, der Nachtwächter mit Laterne und (nachgemachter) Hellebarde wünschte uns im Vorbeigehen eine "sichere Nacht".
"Hört ihr Leut und lasst Euch sagen,
unsre Glock hat 11 geschlagen."
Wir folgten ihm zum Landtag. In den Bäumen über uns raschelte es.
Aber es waren wohl Tauben...
Fledermäuse halten Winterschlaf. Im Sommer sehen wir sie manchmal als Schatten auf der Jagd nach Nachtfaltern durch den dunklen Garten fliegen, wenn wir noch sehr, sehr spät auf der Terrasse sitzengeblieben sind.
Nur ein kleiner Vampir hat sich zu uns nach Haus verirrt und sitzt verloren im Buchsbaum vor der Haustür.
Seine Zähne zeigt er nicht. Findet er doof.
Fr
22
Nov
2013
Gestern Morgen lag Raureif auf den Dächern und Gärten.
Bei uns hat es der Nachtfrost nur auf die freie Rasenfläche geschafft. Die Beete drumherum freuen sich über den Schutz der hohen Bäume, Hecken und Gartenmauern, dort friert es nicht so schnell.
Es wäre auch schade um die letzten Blüten. Mein Weidenröschen zum Beispiel gibt noch nicht auf. Die Rosatöne kommen jetzt groß raus, denn mit der Kälte haben sich die Farben verändert. Das Gelb verliert das orange Strahlen, selbst das Rot des Ahorns wird brauner und blasser.
Der kleine Dompfaff hat einige Sonnenblumenkerne zu sich genommen und sich dann dicht an die Hauswand gesetzt. Er sieht nicht so aus, als würde ihm der Frost gefallen...
Di
19
Nov
2013
Ich habe keine Angst vor Mäusen. Aber mir geht es mit ihnen wie mit vielen Dingen: Es ist eine Frage der Menge.
Zu Mäusen fallen mir viele Geschichten ein.
Eine spielt in dem Göttinger Büro, in dem ich einmal gearbeitet habe.
Wir hatten Keksdosen geschenkt bekommen und in jedem Raum stand eine auf dem Tisch. Mit dem Zumachen der Deckel haben wir es nicht so genau genommen, bis wir dann Fraßspuren an den Keksen entdeckten. Mäuse? Im 2. Stock? Detektivischer Spürsinn war gefragt.
Schließlich wurde eine Lebendfalle aufgestellt und der Täter gestellt. Es war tatsächlich eine - gut genährte - kleine Maus. Die beiden Chefs gaben sich männlich-cool, wir Frauen waren etwas emotioneller... Wir haben die kleine Maus dann im Göttinger Botanischen Garten freigelassen. Der übrigens sehr schön ist und keinen Schaden genommen hat.
Eine andere hat unsere Tante erzählt, sie spielt um 1930 in dem Forsthaus mitten in pommerschen Wäldern, in dem sie aufgewachsen ist. Sie war damals noch ein kleines Mädchen und hörte Geräusche aus der Speisekammer. Die kamen aus einer großen Blechdose mit Deckel, in der einstmals Kaffee gewesen war.
In der Dose lief eine Maus, immer im Kreis herum. Und ohne nachzudenken griff Tantchen nach der Maus, um sie ihrer Mutter zu zeigen. Die Maus biß ihr in Panik in den Finger und ließ nicht mehr los und Tantchen schrie und schleuderte sie immer im Kreis herum und rannte hinaus. Erst einmal draußen rannte die Maus dann auch weg. Und unsere Tante musste sich den Finger verbinden lassen. Seitdem mag sie Mäuse nicht mehr.
Dosen scheinen für Mäuse unwiderstehlich zu sein.
Sa
16
Nov
2013
Die erste richtig kalte Nacht liegt hinter uns. Gestern und heute hat die Novembersonne so schön geschienen, die Vögel haben gezwitschert und einige Blumen blühen noch immer, sodass die Kälte so gar nicht dazu passen mag.
Mein Winterjasmin an der hinteren Garagentür hat sonst immer erst im Februar geblüht. Vielleicht hat er diesmal gedacht, er müsse den gelben Gingko-Blättern und der Aster Konkurrenz machen.
Direkt an der Hauswand neben dem Wohnzimmerfenster ist die kalte Luft halb so schlimm. Deshalb hat sich die kleine Blaumeise zum Sonnenbaden in unsere Kletterrose "New Dawn" gesetzt.
Sieht sie nicht aus, als hätte sie sich ein Windelhöschen angezogen?
Do
14
Nov
2013
"Le dessin animé"- Die Zeichentrickfiguren mit den großen Augen, dem eigentlich zu großen Kopf und den zu kurzen Armen und Beinen haben schon etwas Besonderes. Wenn man das Prinzip auf Bären anwendet, kommt dabei etwas heraus, was meine Familie gar nicht mag, das ich aber ganz reizend finde.
Es blieb nicht aus, dass ich es auch einmal versucht habe. Und ich dachte, ein Kürbiskind wäre nicht unpassend.
Es gibt tatsächlich einen Kürbis der "Baby Bear" heißt... Lil hat darüber nur den Kopf geschüttelt und versucht, ihr Kürbisblatt festzuhalten. Ach ja, wenn doch nur die Arme etwas länger wären.
Und das kommt dabei heraus, wenn Bärchen zu neugierig in die Linse schauen.
Wir hatten einige farbenfrohe November-Sonnenaufgänge. Der frühe Vogel fängt den Wurm - ich bin schnell mit dem Fotoapparat hinaus gerannt. So fängt der Tag doch nett an. Und farblich passend.
Mo
11
Nov
2013
"Matten, Mattenherrn,
de Äppel un de Beern,
de hebbt wi ja so geern,
maak op de Dör, maak op de Dör,
staan paar lüttje Kinner vöör,
giff se watt, giff se watt,
laat se nich so lange staan,
wi wull'n noch bis Bremen gahn.
Bremen is ne groote Stadt,
da gev'n uns alle Lüüe watt."
Martinssingen.
Tradition, ganz besonders in Hannover und Umgebung.
Kinder ziehen in Gruppen, teilweise mit aufpassenden Eltern im Hintergrund, singend von Haus zu Haus und bekommen als Dank für den Liedgenuß - na ja, manchmal auch, damit sie aufhören - Süßes und ab und zu Obst in ihren Beutel gesteckt.
Das habe ich als Kind so gemacht, das haben meine Kinder so gemacht und das werden hoffentlich auch deren Kinder so machen. Und irgendwie ist man als Erwachsener enttäuscht, wenn niemand singend vor der Haustür steht.
Hier im Hannöverschen findet das gleich an 2 Tagen statt. Sankt Martin ist ein katholischer Heiliger, der der Sage nach seinen Mantel mit einem Bettler geteilt hat und darum gehen die katholischen Kinder am 11.11., seinem Namenstag, los. Die Evangelischen nehmen den Geburtstag von Martin Luther, den 10.11., - man muss da einfach praktisch denken - und sind schon einen Tag früher unterwegs. Oder an Beiden. Peinlich kann es werden, wenn man zweimal bei demselben Haus singt...
Bei uns auf dem Dorf wusste damals jeder genau, wer katholisch und wer evangelisch war und wann derjenige losgehen durfte. Wir Kinder konnten da sehr streng miteinander sein. Aber das war vor vielen Jahren.
Meine Kinder sind einfach mit allen aus der Nachbarschaft losgezogen und keiner hat nach der wie-auch-immer Konfession gefragt. Die entscheidende Frage war dafür: Wer traut sich, vor wildfremden Menschen zu singen?
Ich hoffe, dass sich heute viele, viele Kinder trauen.
"Als Martin noch ein Knabe war,
da hat er gesungen so manches Jahr
vor fremder Leute Türen.
Er sang so schön, er sang so zart,
so recht nach frommer Kinder Art,
das mag ein Herz wohl rühren."
So
10
Nov
2013
Orange gilt in der Farbtherapie als Kraftspender und symbolisiert Optimismus, Jugendlichkeit, Kreativität und Lebensfreude und stärkt angeblich das Immunsystem.
Also her damit. Je mehr desto besser.
Wenn man so einen Blumenstrauß geschenkt bekommt, macht das den Tag doch gleich viel fröhlicher.
Oder ein Teddy in den warmen Herbstfarben. Mein Teddyclown Tonio hat sie sich angezogen und fühlt sich unter den Ebereschenfrüchten ganz wohl.
In den Gärten um uns herum stehen einige Ebereschen. Unsere eigene ist leider vor einigen Jahren abgestorben. Auch die Vögel haben das sehr bedauert, denn es gibt Ebereschen mit sauren Früchten und, so wie unsere, Ebereschen mit süßen Früchten. Vögel kennen den Unterschied sehr genau und Vögel sind nicht soviel anders als wir. Sie lieben Süßes. Unsere Eberesche war jedes Mal sehr schnell abgeerntet.
Sa
09
Nov
2013
Wenn die Tage kürzer und dunkler werden und der Wetterbericht etwas von "stellenweise andauerndem Dauerregen" verkündet, so, als gäbe es noch eine Steigerung von Dauerregen, liebe ich die Orange-Gold-Rot-Töne des Herbstes umso mehr.
Diese Fuchsie heißt passend zu ihrer Farbe "Koralle". Sie blüht seit dem Frühsommer unerschütterlich, egal wieviel es regnet.
Heute ist sie in mein kleines Gewächshaus gezogen, um dort zu überwintern. Und blüht dort noch immer.
Ihre Blüten leuchten so schön im Dunkeln.
Di
05
Nov
2013
Dreimal auf dem Absatz gedreht, das Zauberwort gerufen - und schon ist der November da. Wie schnell das wieder ging.
Gleich am Beginn stand für mich am Samstag das Hermann-Club-Treffen in der Bärenhöhle. Bei Gesprächen mit Frau Mischner-Hermann, Sekt, leckerem Kuchen und vielen, vielen Bären und Tieren hatte düstergrauer Novemberblues erst gar keine Chance, sich einzuschleichen.
Es gab wieder viel zum Anschauen und liebevoll dekorierte Schaufenster. Und schon eine kleine Einstimmung auf die gar nicht mehr so ferne Weihnachtszeit.
Die Schaufensterfotos haben etwas unter dem Nieselregen gelitten. Darum schnell wieder hinein.
Es war voll mit vielen Hermann-Teddyfans
Und wie das dann eben so kommt, hat meine Jungbären-Zotty-Familie bei dieser Gelegenheit Zuwachs bekommen. Der kleine in der Mitte...