So schnell kam der April, übrigens ganz ohne Aprilscherz, so schnell ist ein Viertel des Jahres herum. Je älter ich werde, desto mehr erschreckt mich dieses Tempe, desto mehr möchte ich festhalten an den Tagen und in mich hinein aufnehmen. Derzeit passiert auch mal wieder alles auf einmal. Die Kirschbäume blühen auf, die Osterglocken blühen auf, die Scillas blühen auf. Und der erste Löwenzahn, die kleinen Iris, die großen Magnolien. Verschwenderische Natur.
Wir aber haben unsere Balkonkästen mit den Primeln und Hornveilchen abgehängt - 'wir' meint den besten-Ehemann-forever und den fitnessgestählten Sohn - und das Geländer neu gestrichen, was heißt der beste-Ehemann-forever war tätig mit Schleifpapier, Entroster und Lack. Unsere Eichhörnchen waren not amused, wo sie doch immer die Brüstung entlangturnen und bis zum Tisch und davor in die Kästen zum schnellen Nussverstauen. Wir renovierten aber am späten Nachmittag bis es dann dunkel wurde, eine Zeit zu der die Hörnchen nicht mehr kommen, erst am nächsten Morgen. Und da war dann alles schon getrocknet.
Familie Hemmi saß im Baum und schaute interessiert: Was habt ihr Menschen gemacht? Wir hängten die Balkonkästen wieder an die Brüstung, räumten auf, ich rannte für Trinkwasser und Nüsse - und dann sah es eigentlich so aus wie vorher. Aber es roch nach Lack. Doch, Eichhörnchen können auch die Nase rümpfen. Sie schnappten schnell die Nüsse und verzogen sich in die große Zypresse. Vorwurfsvoll.