Am letzten Wochenende ... Es war der Dauerregen in der Nacht, der viele Pfützen auf die Straßen Hannovers gebracht hatte. Der Morgen war dunkel von der Nässe, der Himmel wolkenverhangen. Tiefe Wolken und etwas Nebel, Feuchtigkeit überall. Herbst. Warmer Herbst. Die Blätter sind noch nicht alle verfärbt, aber die, die es sind, fallen nun.
Trotzig luden wir Heidepflanzen und Chrysanthemen, Schäufelchen und Harke und Dünger ins kleine Autochen und fuhren zum Friedhof. Eigentlich wollten wir das schon vor Tagen, aber wie das mit Plänen so ist, manchmal kommt der Alltag schon sehr dazwischen. (Auch beim Schreiben von Blogartikeln.) Deshalb nun. Auf den Trottoirs der City sahen wir Hannover-96-Schals, um Fans gebunden, in Richtung Stadion streben und der beste-Ehemann-forever sagte: "Schalke kommt um 13.30 Uhr." Da war es gerade 11 Uhr und wir überlegten, was die Fußball-Anhänger, denn wir sahen nur männliche Anhänger, wohl so lange tun würden. Die gute Nachricht des Tages: Hannover gewann - und soll gut gespielt haben.
Wir dagegen fuhren zum menschenleeren Friedhof, einmal durch die City, denn Engesohde liegt neben Gildebrauerei und Maschsee und Südschnellweg, da, wo gerade eine neue Brücke gebaut wird und wo man den Bereich tunlichst umfahren sollte, will man nicht im Stau stecken. Deshalb von vornherein durch die City.
Es war so leer wie selten. Nebel zwischen den Gräberreihen. Die fallenden Blätter türmten sich. Es raschelte leise. Wir schauten erschrocken hoch. Ein eiliges Eichhörnchen huschte durch. Ja, etwas spooky war das schon. Dann wühlte ich in meiner Tasche, Eichhörnchenmenschen haben immer etwas dabei, und legte ihm 2 Walnüsse und 2 Haselnüsse auf unseren Grabstein.
Nach dem Pflanzen liefen wir noch etwas durch die schönen Alleen. Herbstatmosphäre einfangen. Wir bewunderten das fast fertig renovierte Mausoleum der Familie Woltmann, das am Kopfende 'unseres' Weges liegt. Nur am Sockel wird noch gearbeitet, der Rest ist fertig und mit einer dicken wetterfesten Tür verschlossen. Wir wissen, dass dahinter schöne Fresken verborgen sind, die es zu bewahren gilt. Leider nun unsichtbar.
Der Herbst ist eine besondere Jahreszeit auf Engesohde.