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Träume in die Kinderzeit

von

Sylvia Keese

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 letztes Update am 21.12.2024

 

 

das Un-Wort des Tages:

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aus einem Beitrag im Heute Journal - April 2023

 

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Ist das Kunst oder kann das weg - Version 2024

Wir waren nun schon zweimal da und es war schön, die Blumen, die Pflanzen, die Herbststimmung, das alles war schön. Im Berggarten Hannovers.

Ja und dann gab es auch noch eine Kunstausstellung: "Preziosen". Wir erinnerten uns an die "Florale" aus 2018, die hatte gefallen und Spaß gemacht. Wir waren neugierig.

Hannover Herrenhausen Berggarten
oben: Tom Otto "Doch dein Versteck kommt nicht näher"; unten: Constanze Prelle "Reigen der Maulwürfe" mit ergänzenden Hügeln durch ebendiese

Am 18ten September war Ausstellungseröffnung, wir standen am 22sten an der Berggarten-Kasse. Ich fragte nach einer Info, einem Übersichtsplan, Erläuterungen zu den Exponaten, wenigstens ein Übersichtsplan ... Nein, den gäbe es nicht, Erläuterungen stünden 'dran'. Ich sagte: "Das ist aber Scheiße!" und der Berggarten-Kassierer zuckte die Achseln.

Hannover Herrenhausen Berggarten
die schönste Kunst sind die Blüten; links ein Teil von Inge Marion Petersens "Moult I-IV" (und nein, das ist kein Damen-Dessous); unten Anna Grunemanns "Badgir", eine Idee einer Klimaanlage

Also ließen wir uns treiben und verließen uns auf unser Glück. Gleich vorweg, nein, wir haben nicht alle Exponate gefunden, auch heuer, beim zweiten Besuch, nicht. Da allerdings war unser Desinteresse Schuld daran, denn es gab inzwischen einen Faltplan. Das Ende der Ausstellung ist übrigens am 27sten Oktober. Wer noch hin und schauen möchte muss sich beeilen.

Hannover Herrenhausen Berggarten
auf dem Moorweiher schwimmen "Dreambubbles" von Helmut Hennig

Was wir gleich als erstes fanden, auf der großen Rasenfläche: Einen Schlagbaum (oder zwei) mit Tisch, 6 Stühlen, 2 Flaschen Wasser und 2 Gläsern, Papier und Bonboniere. Die Erläuterung sagte etwas von toxischen Geschenken und Verhandlungen, vom Gift der Preziosen. Ah so.

Hannover Herrenhausen Berggarten
links: "Ode an den Berggarten" von Natalie Deseke, im Hängesessel werden per Band Geschichten erzählt; das herabgefallene "Flattertuch" ist von Ulrike Enders

Gleich daneben hatten sich Maulwürfe ausgelebt. Ach, das waren keine Maulwürfe? Das war 'Kunst'? "Der Reigen der Maulwürfe", die "eigenwillige Natur in einem von Menschen konstruierten barocken Garten" stand auf der Erläuterung. Die Künstlerin hatte sorgsam künstliche Maulwurfshügel aufgeschüttet. Als wir das zweite Mal kamen, hatte die eigenwillige Natur für Hügel-Vermehrung gesorgt und die künstlerische Form zerstört.

Bei uns, denen die nachbargärtlichen Maulwürfe näher rücken, hat das allerdings zu allerlei Gedankengängen geführt, wie wir aus dem Ärgernis auf der Rasenfläche ein Kunsthappening machen könnten ....

Hannover Herrenhausen Berggarten
Sabine Strätgers "108 Blüten" und jede Menge Blüten drumherum

Ein Stückchen weiter lag im Gras die gehäkelte Decke "108 Blüten", die gefiel mir wegen Handarbeiten und so. "Der Vergänglichkeit preisgegeben" sagt der Text und ich kann bestätigen, das hat funktioniert. Bestens. Beim zweiten Besuch war immer noch das Schild da.

Hannover Herrenhausen Berggarten
Sabine Müllers "Es kam der Tag" und dazu unbedingt das 'Gedicht' lesen; warum die Trauerweide zu einem weißen Kunstwerk wurde, entzog sich unserer Kenntnis

In den Bäumen - und im Teich - fanden wir große goldfarbene Hula-Hoop-Reifen. Auf dem Moorweiher schwammen die Dream-Bubbles. Die sahen nett aus, hatten aber natürlich/wahrscheinlich einen tieferen Sinn. Im Laubengang der Süntelbuche hing ein Schild mit dem Wort 'Traum' darauf, sonst nix. Das war sehr Documenta-like. Nett waren die türkis angemalten Baumwurzeln, die in die Heide im 'Paradies' gesteckt waren und durch ihre Menge wirkten. Auf der Rasenfläche flogen Schmetterlinge, auf einen Stab gesteckt - Ähnliches habe ich vor Jahren auf einem Gartenevent erworben, allerdings nur einen Schmetterling, nicht so viele.

Hannover Herrenhausen Berggarten
"Odem" von Elke Lennartz; und schöne Blüten

Der Kritiker unserer hannoverschen Zeitung schrieb zu der Ausstellung. "...nicht alle ausgestellten Werke vermögen zu überzeugen, aber als Gesamtheit ist es eine großartige Inszenierung. ..." Ich fand das sehr geschmeichelt. Wir wandten uns den blühenden Rabatten zu, den schönen Blüten - da mussten wir keinen tieferen Sinn suchen, einfach nur schauen.