Gerade hatte der September angefangen, schon tauchte ein Tiefdruckgebiet auf und schaufelte Dauerregen zu uns. Es war die zweite Nacht mit Nur-Regen, alles tropfte, die Schnecken schleimten über den Rasen und sogar über die Terrasse.
Es war Zeit für Drinnen sitzen und für die Fotos vom Sommer.
Denn Ende August waren wir noch einmal in Herrenhausen, im Großen Garten hinter der Schlossattrappe. Nun im September planen sie dort Umbauarbeiten, da wollten wir noch schnell hin.
Denn der Eingang zum Großen Garten soll verlegt werden und dann dort sein, wo jetzt noch Museumsstücke hängen und stehen. Und dann würde das Museum auch umgestaltet, hieß es. Dann kämen die Welfen-Kutschen ins Museum. Dann sei der Museumseintritt im Garteneintritt mit drin und wir befürchten, dann wird die Jahreskarte noch einmal teurer. Gerade ist der Preis von 25 Euronen auf 35 Euronen geklettert, das ist prozentual gerechnet ganz schön happig. Wieviel kosten uns die Kutschen dann extra?
In Zukunft jedenfalls geht man fast mittig in den Großen Garten und hat gleich den Wow-Effekt und nicht erst um drei Ecken.
Zum besseren Verständnis: Wer in den Großen Garten möchte, geht über das Kopfsteinpflaster zwischen Galerie und Orangeriegebäude zum Schloss, über eine große Seitentür hinein in den angebauten östlichen Trakt des Schlosses mit WC und Kasse und den Leuten mit den Scannern und dann gleich links wieder hinaus. Dann landet man im kleinen Fürstlichen Blumengarten, umgrenzt von Hecken, der Rückseite der Kaskade und dem Gang des Arne-Jacobsen-Foyers. Wer hier geradeaus geht kommt zum Orangenparterre mit dem Goldenen Tor vor der Orangerie, nur wer rechts herum geht, der kommt zum Großen Parterre des Großen Gartens.
Wenn man bisher hinter der Kasse im Osttrakt geradeaus ging, lief man durch den Shop und landete im Museumsteil mit den Leuten mit den Scannern, denn bisher kostete Museum extra. Von dort aus konnte man durchs Museum mit dem unterirdischen Gang und dem zweiten, westlichen Anbautrakt mit Artefakten laufen und wieder zurück, aber Türen zum Garten öffneten sich nicht. Das soll sich ändern, im nächsten Jahr. Erstmal ist das Museum jetzt komplett ZU. Und iIn Zukunft müssen alle Großer-Garten-Besucher zuerst durch Kasse und Shop und dann hinaus, ohne Umwege - plopp - liegt das Große Parterre des Gartens vor ihnen. Vielleicht verirrt sich ja jemand in den Fürstlichen Blumengarten. Wert wäre er das. Hinter der Kaskade links!
Uns strahlten dort schon herbstliche Töne an: Rot und Orange, viel Grün, etwas Gelb. Und ganz viel Lampenputzergras. Ich guckte neidisch.