Die Stadt Hannover hat wieder ihre Bewässerungsverbot-Verordnung in Kraft gesetzt, seit Anfang Juni gilt sie nun schon. Weil wir unsere Grundwasserressourcen schonen müssen/sollen. Die Regeln sind weniger streng als noch im letzten Jahr. Bewässern ist verboten ab 11 Uhr und bis 17 Uhr, aber nur wenn es wärmer ist als 27 Grad Celsius. Ich habe noch gelernt, dass man nicht in Sonnenhitze Wasser auf die Blätter und so bringen darf, damit diese nicht verbrennen, gilt der gesunde Menschenverstand heute nicht mehr?
Mit der Hand einzelne Pflanzen gießen, die Kübel oder das Gewächshaus, den Brunnen füllen oder das Planschbecken, all das darf ich und ich werde das mit dem Gartenschlauch tun und nicht mit der Gießkanne, nur den Rasensprenger darf ich erst ab 17 Uhr aufstellen. Auch wenn dann noch 27 Grad Celsius sind. Also theoretisch. Was für ein komplizierter Verbots-Irrsinn. Und überhaupt, wenn die Unwetter weiterhin Teiche rund ums Haus anlegen, wer will denn noch extra Beete und Rasen bewässern?
Wir blicken gespannt aufs Wetter. Denn am Donnerstag um 22.50 Uhr unserer hannoverschen Zeit begann der Sommer. Am Freitag hatten wir für Nachmittag und Abend eine Unwetterwarnung, die Luft war wie eine heiße Wand, so feucht, so drückend, überall zogen Gewitter auf, es schüttete dort Unmengen an Wasser - Hannover lavierte irgendwie zwischen den Gewitterzellen hindurch, es regnete, aber verhalten. Ich atmete tief durch, ich habe Unwetter und Regenüberschwemmungen satt. So satt. Am Samstag dann war Vollmond. Es wurde wärmer, es blieb trocken. Das soll nun erst einmal so weitergehen. Warm und trocken. Wir wagen vorsichtige Sommerfreude. Erst einmal bis zum Siebenschläfer, dann weitersehen.
Die Fußballfans freut Wärme und Trockenheit, die Spieler bestimmt auch. Wer spielt schon gern in strömendem Regen ... Seit genau 10 Tagen läuft die Europameisterschaft. Hannover gehört nicht zu den Austragungsorten, das erspart uns Fanmassen und Sicherheitsprobleme, ist aber auch etwas schade. Dafür läuft der Fernseher. Dreimal am Tag Fußball, dreimal am Tag in Trance verfallen für das Tippspiel, dreimal am Tag den Kopf schütteln über seltsame Ergebnisse. Nur Deutschland ist bislang erstaunlich gut ... hoffen wir, dass es so bleibt.
Mein Fußballsättigungsgrad hat 90 Prozent erreicht.