Der 50ste Tag nach Ostern - Pfingsten. Zwei freie Pfingsttage warteten auf uns, ein langes, langes Wochenende wollte gefüllt werden. Ich hatte so eine Idee von viel Schlafen, faul sein, etwas Lesen, einfach NICHTS TUN.
Um es kurz zu machen ... es wurde nichts damit. Hannover machte Programm: Drachenbootrennen auf dem hannoverschen Maschsee, Christopher Street Day in der City, Kunstfestspiele in Herrenhausen, Bierfest, Flohmärkte, 4 Tage lang Gartenfestival im Georgengarten. Und am Montag Pferderennen auf der Neuen Bult.
Es begann mit dem Gartenfestival. Wir waren schon am Samstag da. Die Familienjugend hatte Karten gewonnen. (Das ist nicht zu verachten bei Eintrittspreisen von 12 Euro, bzw. 9 Euro an Freitag und Samstag wegen 25jährigem Jubiläum und Jubiläumstagen) "Wollt Ihr mit?" Die Sonne schien. Also los. So war frühes Aufstehen am Samstag um zeitig im Georgengarten zu sein, denn die Parksituation ist dort immer angespannt und, nein, die Straßenbahn ist keine Alternative, wenn man vorhat, etwas Sperriges, Schweres zu erwerben. Wir waren um dreiviertel Zehn dort, um Zehn war Beginn, wir hatten einige zickige Autofahrer vor uns, die nicht dort hinwollten, wo sie eingewiesen wurden, es dauerte, wo es eigentlich nicht dauern musste. Dann bezahlten wir unsere 4 Euronen Parkgebühr und standen an der Gracht mit Blick auf den Eingang.
Wir waren jahrelang nicht da gewesen, aber eigentlich war alles wie immer. Teuer und schicki-micki. Viel Deko, viel Mode, alles für den Hund, viel rostiges Eisen (wovon ich zwei Zaunelemente erstand, schwer und sperrig). Und Essen und Trinken. Erfreut war ich von der doch erstaunlich großen Menge an Pflanzen, ich wurde schwach mit Kräutern und Tomaten, die Preise waren, verglichen mit dem Einkauf beim Gärtner meines Vertrauens, ok. Die schöne Dahlie, die noch mitkam, dagegen war teuer - aber schön. Viele Deko-Stände hatten auch Pflanzen stehen, da waren die Preise utopisch. Zum Vergleich: der Topf mit Craspedia globosa, zu deutsch Trommelstöckchen, kostete 11,50 Euronen, in identischer Größe beim Gärtner vor einer Woche gekauft 5,90 Euronen.
Ein Stand verkaufte schöne Bougainvilleas, große Töpfe mit Spalier und es blühte, weiß, rot, rosa. Eine Pracht. Aber eine Spalierpflanze sollte 90 Euronen kosten. Gehobene Preisklasse für das gehobene Publikum mit gehobenen Geldbeuteln. Der kleine Pekinese im Schultertäschen war genauso gehoben und steuerte die Stände mit dem kleinen Luxus für die Lieblinge an.
Der Käsestand verkaufte zum Käse auch Baguette, das sah gut aus und ich schaute näher hin: 2,50 Euronen, aber das war nur für ein halbes Baguette, das ganze 4,50 Euronen. Beim Vollkornbäcker bei uns zu Hause um die Ecke zahlten wir zwei Stunden später 2,30 Euronen für ein Dinkelbaguette, lecker und kross.
Wir bummelten zum Moccamaker, geliebt seit bestimmt 25 Jahren (damals unser erstes Kleine Fest im Großen Garten), der Mango-Maracuja-Eistee köstlich, der Mokka ein Hallo-Wach, der Walnusskuchen immer eine Sünde wert ... und die Dattelfinger ... und die dicken Waffeln ...
Und dann habe ich mich doch noch geärgert. Auf der Webseite des Gartenfestivals (und in der Wochenendzeitung ebenfalls) stand: 'Zur Feier (des Jubiläums) ... laden die Veranstalter herzlich in die traumhaften Herrenhäuser Gärten ein, um gemeinsam zu feiern und zu genießen. Die Besucher werden nicht nur mit kleinen Geschenken empfangen, sondern auch von wundervollen Phantasiewesen auf ihrem Rundgang begleitet.' Versprochene Musik - check - versprochene Walking Acts - check - versprochenes Geschenk - ... - Geschenk? Welches Geschenk? So ging ich zu den Securitydamen, die den Einlass regelten und fragte und sie schauten schon genervt. Wir hätten ja nur 9 Euro Eintritt gezahlt, 3 Euro weniger als sonst, das sei das Geschenk. Ich sagte "Im Ernst?" "Ja." Ich fand das ... frech. So eine Welle machen auf Webseite und in sämtlichen Zeitungen und dann das? Armselig. Ich glaube, sie haben es einfach vergessen.