Rosebudbears by SyKe

Träume in die Kinderzeit

von

Sylvia Keese

Meine sehr private Webseite

Bloglovin

Follow on Bloglovin

 

 letztes Update am 30.12.2024

 

 

das Un-Wort des Tages:

ambulantisierbar

aus einem Beitrag im Heute Journal - April 2023

 

Any Questions? Please ask me.

Kontakt

 

No DSGVO, denn:

Die DSGVO "gilt nicht für die Verarbeitung von personenbezogenen Daten, die von einer natürlichen Person zur Ausübung ausschließlich persönlicher oder familiärer Tätigkeiten und somit ohne Bezug zu einer beruflichen oder wirtschaftlichen Tätigkeit vorgenommen wird."

 

immer wieder ESC

Das war eine anstrengende Woche. Zwei Tage Tagung in Berlin, ein Christi Himmelfahrt = Vatertag mit Waffelbacken auf dem Rasen mit der Familie, ein Let's Dance beim Privatsender, erstes Halbfinale vom Eurovision Song Contest, zweites Halbfinale vom Eurovision Song Contest, Finale vom Eurovision Song Contest im Öffentlich-Rechtlichen, nebenbei noch Polarlichter über Hannover, nebenbei noch Fußball, nebenbei noch Pflanztage im Stadtpark ... irgendwie schaffte ich es, Sommerblumen für den Garten und den Balkon zu kaufen, aber gepflanzt wurde noch nichts. Dafür war ich zu müde und ... es war mir zu warm. Die 20 Grad Grenze ist überschritten. Zeit für die Gartenliege.

Hannover Herrenhausen Berggarten
oder für einen Besuch im Berggarten: Idylle im Paradies

Natürlich haben wir ESC geschaut. Schließlich hatten wir für Deutschland Isaak dabei, der wirklich gut war, der Platz 12 bekam und uns Selbstbewusstsein zurückgab, das Gefühl dazu zu gehören. Und tatsächlich, die Radiosender haben den Titel vorher gespielt und er war so gut, dass ich mir jedes Mal erst klarmachen musste, dass das unser ESC-Beitrag war. Lena haben sie in letzter Zeit auch viel gespielt und Euphoria und Snap ...

Dieses Mal haben es tatsächlich auch ganz, ganz strange Acts ins ESC-Finale geschafft, an denen sich dann Europa erfreuen durfte. Irlands Hexe zum Beispiel, Musik würde ich das nicht nennen, was sie machte, vielleicht eher Bewerbung für die nächste Walpurgisnacht auf dem Brocken. Aber gut, davon lebt ja der ESC, das ist ja der Grund fürs Schauen, dieses ... Seltsame zum Kopfschütteln. Oder das finnische Ei. Oder der Niederländer, der dann aber disqualifiziert wurde, aus Gründen die schwerwiegend sein müssen, aber nicht so genau verraten werden ...

Hannover Herrenhausen Berggarten
die Zeit der Hasenglöckchen - und dazu die zarte Schönheit einer Azalee

Es war der ESC der fallenden Hüllen. Sex sells, auch dort, aber doch nicht bei spanischen Männern in Miedern und dann der Titel mit der zweideutigen Bedeutung, oder beim Finnen im hautfarbenen Tanga, der so tat als hätte er nichts an. Bei den slowenischen Frauen schon eher. Isaak durfte das Wort 'shit' nicht singen, ausziehen hätte er sich dürfen. "Wir wissen sicher nichts über diese Drogen." sang Estland. Mir wären da etliche eingefallen, die gefragt hätten werden können. Uups.

Gewonnen hat jemand Non-binäres und sein Balancierteller, dafür dass er-sie-es nicht heruntergefallen ist und weil eben Non-binär, die Musik war so gar nicht meins und Radiotauglich ist sie auch nicht, also in Punkto Nachhaltigkeit lieber doch Isaak. Aber meine Meinung ist subjektiv. Ich fand auch Armenien (Platz 8) gut, Israel (Platz 5), Zypern (Platz 15) und Kroatien (Platz 2), Estland (Platz 20) und Lettland (Platz 16). Und, solange ich nicht hingeschaut habe und nur gehört, selbst die Niederlande. Ja, und dann habe ich mich satt aufgeregt.

Hannover Herrenhausen Berggarten
die Azaleen-Blüten sind so bunt wie die Beiträge beim ESC

Es hält sich hartnäckig in EBU-Kreisen (EBU ist die European Broadcasting Union und Veranstalter des Ganzen) das Gerücht, die ganze Sache sei unpolitisch. Israel musste deshalb zweimal den Text ändern ... mir fällt die Ukrainerin ein, vor ein paar Jahren, die das Schicksal ihrer Großeltern bejammerte, die als Krimtartaren verschleppt wurden, war das unpolitisch? Sie gewann das Ding übrigens. Ganz unpolitisch wurde vor den Türen demonstriert, die Polizei nahm die völlig unpolitische Frau Thunberg fest, das Publikum im Saal buhte und pfiff so unpolitisch, dass es in der Übertragung herausgefiltert wurde, alles für die schöne Show. (Und ich fühlte mich manipuliert.) Ganz unpolitisch mobbten andere Auftretende, ja das waren der aus den Niederlanden, die Hexe aus Irland, die so unschuldig aussehende junge Frau aus Griechenland, ganz unpolitisch. Das alles wegen einer 20jährigen, die für Israel sang. Geht's noch?

Hannover Herrenhausen Berggarten
unter den Azaleen blüht der Bärlauch. Achtung: Pflücken Verboten!

Sie dürfe nicht auftreten, war die ganz unpolitische Forderung. Da stellte sich keiner hin, nicht die EBU und nicht die schwedischen Moderatorinnen, und sagte den ach-so-Unpolitischen, dass es ein Unterschied ist, ob ein Land wie Russland ein anderes Land einfach so im Bombenhagel verwüstet, ob Staatsmedien ihrem Putin folgen und das Land deshalb ausgeschlossen wird. (Und Belarus genauso, wisst ihr noch, wie sie vor zwei Jahren die supergeheimen Halbfinal-Ergebnisse ausplauderten und deshalb gesperrt wurden?) Oder ob ein Land von Terroristen und ihrem Gefolge angegriffen wird, die morden und unbeschreibliche Dinge tun und das Land wehrt sich. Vielleicht übertreibt es gerade mit dem sich-Wehren, aber wenn man bedenkt, dass jedes Haus einen Schutzraum vor Raketenangriffen haben muss und jedes Smartphone eine Warnapp und das seit vielen Jahren und dass jeder jederzeit mit einem Angriff auf sein Leben rechnen muss und liebe Nachbarn Israel eliminieren wollen, erklärt sich vielleicht die Übertreibung. Die Medien in Israel übrigens sind frei und sehr kritisch mit den Regierenden, eine Demokratie eben, die auch der queeren Community ihren Raum lässt. Versucht das mal bei Hamas und Co.

Hannover Herrenhausen Berggarten

Die EBU meinte, wegen ganz unpolitisch, alles unter den Tisch kehren zu können. Antisemitismus kann man nicht unter den Tisch kehren. Wenn das einer weiß, dann wir in Deutschland. Die deutsche Jury gab dem Lied Israels 8 Punkte, die deutschen Anrufer setzten es auf Platz 1 (12 Punkte). Völlig unpolitisch. Weil es gut war.