Satellit ERS-2, der ESA gehörend und bisher für Europa unterwegs im All, sollte gestern seine Trümmer auf uns regnen. Schlagzeile des Internet-Auftritts der Zeitung: 'Fallen Trümmer von ERS-2 auf Hannover?' und dann die Bezahlschranke. Unterstes Bildzeitungsniveau ist das. Ich habe gegoogelt, die Süddeutsche Zeitung wollte Cookies aber kein Geld und informierte.
Und ja, der Satellit würde unkontrolliert abstürzen, aber die Route würde verfolgt, je nach Sonnenwindstärke käme es früher oder später dazu, das meiste würde in der Atmosphäre verglühen. So ist
das mit Satelliten, haben sie ein gewisses Alter erreicht und ihren Treibstoff verbraucht, lässt man sie fallen, ins Höllenfeuer der Atmosphäre. Ich habe gelernt, dass es einen
Raumschiff-Friedhof im Südpazifik gibt, für kontrollierte Abstürze, der 'Point Nemo' heißt. Jules Verne lässt grüßen. Ich habe gelernt, dass es ein ESA-Weltraumschrott-Büro in Darmstadt gibt, das
alles überwacht, zumindest den europäischen Schrott. Denn - Zitat - "Jede Woche tritt ein Objekt dieser Größe in die Erdatmosphäre ein." Das Risiko, dass uns der Himmel Weltraumschrott auf
den Kopf fällt, läge bei weniger als eins zu 100 Milliarden. Und sei dreimal unwahrscheinlicher, als von einem Meteoriten getroffen zu werden.
Quelle: www.sueddeutsche.de/wissen/weltall-raumschrott-satellit-absturz-1.6375910
Die ESA sagte den Wiedereintritt für 17.32 Uhr plus/minus 4,5 Stunden, dann für 18.05 Uhr plus/minus 55 Minuten voraus. Tatsächlich wurde es 18.17 Uhr in der Weite des unendlichen Pazifiks zwischen Alaska und Hawaii. Und die Erde hatte ihn wieder, also die Reste. Wen es interessiert, Ihr findet bei der ESA einen Blog mit den letzten Daten.
Die Tageszeitung hatte dafür im Internetauftritt einige Zeilen übrig, es war ja kein Aufreger passiert - ganz unten, weit unten.