Die Zeit zerrinnt mir. Gerade begann der Dezember mit den ersten Schneetagen, gerade war Advent, das große Plätzchenbacken startete, die Dosen füllten sich, erste Geschenke lagen in der Verpackecke - und der Nikolaustag rauschte nur so an mir vorbei.
Was Nikolaus in die geputzten - wie putzt man Sneaker-Turnschuhe-und-Co? - Schuhe purzeln ließ? Bei uns sind das immer Kleinigkeiten, nichts Großes, früher mal ein Buch zum vorweihnachtlichen Schmökern, eine kleine Bastelarbeit. Heute wünsche ich mir, er würde Frieden verteilen, Frieden in den Herzen und in der Welt, Frieden und Freiheit und Gewaltlosigkeit und Stille und Nächstenliebe.
Den GDL-, also Bahngewerkschafts-, Chef hat Sankt Nikolaus offenbar vergessen oder Cheffe leidet an empathischen Defiziten und hasst alles und jeden außer sich selbst, jedenfalls anders kann ich mir den von ihm ausgerufenen erneuten Streik der Bahnleute nicht erklären. Und hat er nicht gelernt, dass man miteinander redet und diskutiert und einen Konsens aushandelt? Dieser Streik nun, das erneute Frusten der Bahnkunden, ist einfach überflüssig. Wir sind sowieso genervt, frustriert und ungeduldig mit der Bahn.
Es war eine Fahrt mit dem ICE nach Dortmund. Und zurück. Hin gab es eine 'Signalstörung' bei Hamm und mehr als eine halbe Stunde Verspätung. Zurück gab es 'Unbefugte im Gleisbereich' und der Zug stand für 90 Minuten, wieder bei Hamm und für alle Bielefelder entfiel der Halt in Bielefeld. (Wobei Bielefeld - na ja.) Und dann das Gefühl Glück gehabt zu haben, denn zeitgleich ging so ein Zug in der Wolfsburger Peripherie einfach kaputt und die Fahrgäste saßen 6 Stunden in der kalten Bahn.