Durchs trübe Grau-Grau des Oktobers drang ein kleiner Lichtblick für Gartenfreunde. In den Zeitungsmedien lasen wir, dass das neue Berggarten-Gewächshaus, für das so viel vom Altbekannten und Schönen an Beeten im Berggarten geopfert und das alte Gewächshaus abgerissen wurde und alles durch plattplanierte Baustelle samt Zaun ersetzt, also dass das neue Haus - nun tatsächlich gebaut wird. Und nicht verschoben auf unbekannte Zeit.
Wenn das nicht eine gute Nachricht ist. Man kann doch eingelagerte Pflanzen nicht einfach "verschieben", jeder Gärtner weiß das. Nur die Stadt anscheinend nicht, sonst hätte sie gar nicht erst überlegt.
Und dann lasen wir noch, dass der Stadtpark nun eine neue Pergola bekommt. Erinnert Ihr Euch, ich hatte geschrieben, dass im Rosenbereich der schöne Laubengang gesperrt ist. Nun wollen Stadt und Stadtgrün die Renovierung angehen. Haben sie ein schlechtes Gewissen, weil von ihren Beschlüssen zur Wiederschönmachung des Stadtparks bisher nichts umgesetzt wurde? Teuer soll es werden. 80.000 Euronen, Achtzigtausend für eine Pergola. Ach, 20.000 davon sind eine Notfallreserve, falls es nicht so läuft wie geplant? So eine Reserve hätte ich mal gern für unseren Garten und Haus. Ich finde die Summen, die da für Holz (45.000 Euronen) und Kleinteile (12.000 Euronen) aufgerufen werden, unerhört hoch und ich frage mich, wer sich da die Taschen vollmacht bei diesen Preisen. Aber jaja, ich bin ja schon froh, dass die Stadt jetzt endlich etwas tut. Nur nicht das Gerüst aufbauen (3.000 Euronen übrigens) und die alte Pergola demontieren und dann überlegen, ob man den Neubau nicht verschieben sollte ...
Zwei gute Nachrichten und prompt kam die Sonne heraus. Wir hatten eine 6-Grad-Celsius-kühle Nacht und wieder nasse Fenster hinter den Vorhängen, aber dann Sonne und blauen Himmel. Da ist alles gleich viel freundlicher. Ich ging in meinen Garten. Durchatmen.
Update zum Berggarten: Der Zeitungs-Redakteur hat in einem Kommentar die Stadt angegriffen, es sei im jetzigen finanziellen Engpass der Stadt nicht angesagt, ein "Schmetterlingshaus" zu bauen. Wahrscheinlich war er noch nie im Berggarten und hat die Baugrube nicht gesehen, wahrscheinlich hat er überlesen, dass das neue Haus die Pflanzen des alten und die Victoria-Seerose beherbergen wird und die Schmetterlinge nur eine Zugabe sind. Wahrscheinlich war er bei der letzten Berggarten-Aktion mit Schmetterlingen nicht dort und hat den Besucherandrang nicht gesehen. Die Gärten sind ein Aushängeschild Hannovers, eine Touristenattraktion, die man pflegen muss, etwas für die Seele. Wie wäre es mit dem In-Frage-Stellen anderer Ausgaben der Stadt Hannover?