Der August ist mir entglitten, einfach so zerronnen, mit dem Gefühl nichts richtig fertig zu bekommen.
Im August habe ich mir endlich das Buch genommen, das seit Monaten auf meinen Nachttisch liegt: 'Das Licht in uns' von Michelle Obama. Ich schätze Frau Obama sehr, ich fand 'Becoming' sehr gut und habe es gern gelesen. Aber nun diese Ratschläge - ich weiß nicht - vielleicht bin ich auch zu alt dafür. Vielleicht sollte ich selbst Ratschläge geben ... aber nein, nein ...
Ich begann, mich durch das 'Licht' zu kämpfen. Nach Seiten irgendwo in Kapitel eins dann dieses: Freund*innen - Zeug*innen. Immer wieder. Kolleg*innen. Zuerst dachte ich, ich hätte mich verguckt, es war ja schon spät. Ich lese immer im Bett, runterkommen vor dem Einschlafen, war ich vielleicht zu müde? Aber nein. In diesem Buch, in dieser deutschen Übersetzung wird gegendert.
Weiß Frau Obama das? Wollte sie das?
Hätte ich das vorher gewusst, ich hätte mir das Buch nicht gewünscht. Vielleicht die Originalausgabe, oder vielleicht gar nicht. Gendern geht so grade noch in Zeitungsartikeln, aber nicht in Büchern. Nie, never. Dieses Buch ... so typisch August.