Wir befinden uns jetzt ganz offiziell im Sommer.
Am 21ten war Sommeranfang, das war am Mittwoch, einem warmen, unerträglich schwülen Mittwoch. Der Rat der Stadt Hannover beschloss, dass, aufgrund der Trockenheit und des so lange ausbleibenden Regens, Regeln her müssten. Regeln, die unseren Wasserverbrauch reglementieren, was bedeutet, kein Grundwasser mehr benutzen zum Gartenwässern, nicht mehr die Rasensprenger laufen lassen zwischen morgens um 11 und abends um 18 Uhr sofern es wärmer ist als 23 Grad. Bei 23 Grad ist alles noch erlaubt, bei 24 Grad NO. Das stand dann am folgenden Donnerstag groß in der Zeitung.
Am Donnerstagabend zog ein Unwettergebiet mit Starkregen und Stakkatoblitzen über Südniedersachsen hinweg, stundenlang. Gottlob das Gewitter mit Abstand, aber der Regen ... Wir lasen den Liveticker zum Unwetter: Göttingen Überschwemmungen, vollgelaufene Keller, Kassel Überschwemmungen, vollgelaufene Innenstadt, der Pegelstand der Leine stieg auf 3 Meter - von normal 0,90 Meter. Vor mir auf dem Tisch lag die Zeitung, Titelzeile: "Gießen verboten".
In der Nacht blieb es trocken. Am Freitagmorgen Punkt 7 Uhr drehte Petrus die Wasserhähne auf. Es regnete zwei Stunden lang wie aus Kübeln und dann bis Mittags um 14 Uhr unaufhörlich wie aus Eimern. Der Rasen neben dem Haus wurde zum Teich, aber die Absperrung aus extra hoher Rasenkante vor den Kellerfenstern hielt, die Regentonnen liefen über und wir fingen den Überlauf in Eimern, die wir vor das Haus entleerten. Die Freitagszeitung titelte: "Region dreht den Hahn zu." Nächste Woche soll die Verfügung zum Wasserverbrauch in Kraft treten. Schlechter könnte das Timing nicht sein.
Geschätzt hatten wir in diesen zwei Tagen 50 Liter Regen auf den Quadratmeter. Unser Garten hat das ganz gut verkraftet. Die Pfützen und Teiche sind inzwischen weggetrocknet. Ich habe alle Blumentöpfe, die ich vorher in Gewächshaus und auf Terrassen trocken gestellt hatte, wieder an ihre Plätze geräumt und mit Regenwasser gegossen. Alles was wir an Eimern und Schalen zur Verfügung haben ist gut damit gefüllt. Wir haben noch einmal Glück gehabt.
Die Zeitung schreibt, ja, es wäre viel Wasser gewesen, aber den Böden würde das nicht wirklich helfen, die könnten das gar nicht aufnehmen, es würde einfach durchrauschen. Und darum, darum sollten wir weiterhin Wasser sparen. Irgendwie muss die städtische Verfügung ja gerechtfertigt werden.
Jetzt scheint wieder die Sonne. Die Böden sind schwarz von der Nässe und die Luft ist voller Feuchtigkeit. Das Einzige was hilft ist Nicht-Bewegen.