An Himmelfahrt hatten wir frei, also frei von familiären Aktivitäten. Gefeiert hatten wir schon Elterntag am Sonntag davor, wie berichtet. Die weibliche Familienjugend bestand auf ihrem Recht auf Ausruhen und eigene Wohnung, die männliche auf dem Recht auf Vatertag. Wir hatten Himmelfahrt ganz für uns - und wussten nicht so recht.
Was tun? Die Nacht war kalt gewesen, richtig kalt, angeblich mit Bodenfrost, aber nicht in unserem Garten. Verspätete Eisheilige, sagten die Medien. Der Himmel war blitzeblau. Wir standen früh auf und fuhren nach Herrenhausen hinaus. 9 Uhr, wir wollten in den Berggarten bevor die Massen strömten. Und wirklich, bis gegen halb zwölf war es nur ein wenig voller als sonst, aber dann ... besonders im Eingangsbereich. Zu dem Zeitpunkt hatten wir das meiste schon gesehen, flanierten noch durch den Staudengrund und dann fuhren wir zum Mittagessen nach Hause. Da war es bereits 17 Grad warm, in der Sonne einiges mehr. Die Gartenliegen lockten.
Wir waren vor Ostern im Berggarten gewesen, da waren die Gärtner gerade beim Bepflanzen des Innenhofs mit der Sonnenuhr im Zentrum. Die Kaiserkronen, Fritillaria in allen Sorten, dominierten zu diesem Zeitpunkt und blühten herrlich, die Stiefmütterchen kamen gerade in die Erde, die Tulpen zeigten die ersten Blätter.
Der nächste Besuch war Anfang Mai. Fritillaria war im Samenkapselstadium, dafür standen die Tulpen in voller Blüte, die Stiefmütterchen, die Lunaria (Silberblätter). Es war ein Traum in Weiß-Orange-Rot.
Zu Himmelfahrt nun waren die meisten Tulpen verblüht, nur im Schattenbereich der Gebäude blühte es noch üppig. Im Sonnenbereich reckten sich die Samenstände zum blauen Himmel und das passte auch wunderbar und betonte die Sonnenuhr im Zentrum. Mir gefiel das. Allerdings - per Mail informierte die Gartenleitung bereits, dass die Beete nun alle neu angelegt würden, für den Sommer. Pfingsten wollen sie fertig sein.
Garten im Wandel.