Rosebudbears by SyKe

Träume in die Kinderzeit

von

Sylvia Keese

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 letztes Update am 21.12.2024

 

 

das Un-Wort des Tages:

ambulantisierbar

aus einem Beitrag im Heute Journal - April 2023

 

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The Winner takes it all

Morgens bin ich immer müde. Besonders, wenn am Abend zuvor ESC-Finale (Eurovision Song Contest) war, denn da war ich wach bis nach Mitternacht. Und dann kam am Sonntag die Quittung fürs lange vor dem Fernsehapparat hocken und lange ausschlafen ging nicht. Denn am Sonntag war Muttertag und wir machten daraus einen Elterntag, weil, der "Vatertag" ist ja eigentlich Himmelfahrt und nur von den Männern, besonders den Nicht-Vätern, gekapert zum Saufen und nicht richtig ernst zu nehmen. Ich kenne keine Frau, die auf dem Gefeiert werden am Muttertag besteht ohne selbst Mutter zu sein. Weil Väter aber so empfindlich sind mit der Gleichberechtigung ist bei uns nun Elterntag. Und Himmelfahrt machen wir einen Ausflug.

Unsere Kinder waren da, die Sonne schien, wir saßen auf der Terrasse, wir schwelgten in Erdbeerkuchen und Gegrilltem und schauten alte Fotos an. Es war schön.

Im Radio stöhnte der Sprecher zu den Fußballergebnissen: "Meine Herren!" Und wir diskutierten, ob er nicht "Meine Herren und Damen und Sternchen!" hätte sagen müssen, und ob er nun in Schwierigkeiten käme ... Aber das nur am Rande.

Stadtpark Hannover
das Wetter war prächtig

Ich war müde vom ESC Schauen und mich Ärgern über den letzten Platz. Mal wieder. Obwohl selber vorhergesagt, trotzdem ärgern. Wir diskutierten auch das ausgiebig. Wacken-Fans schauen nicht den ESC. Das Genre eines Gewinnertitels lässt sich frühestens in 10 Jahren wieder erfolgreich zum ESC schicken.

Mein Favorit übrigens war Belgien, das Gustaph schickte, mit Scherenschnitt und rosa Gauchohose und schönem Soul.

Stadtpark Hannover
wer meinen Blog kennt - ja, wir waren im Stadtpark

Ich gehe vollkommen d'accord mit Guildo Horn. Nicht mehr teilnehmen, die Gelder sparen, mit etwas Abstand das Ganze neu bewerten und ein neues Team finden und dann - zack - kommt Deutschland und räumt ab. Mit einem richtig guten Titel, der den Zeitgeist trifft und nicht so einem Nischending oder Newcomern, die sich ihre Zukunft versauen. Deutschlands ESC-Macher brauchen dringend die Erkenntnis, dass der ESC nicht so ein Schlager-Singe-Sange und deshalb egal ist, sondern sehr ernst zu nehmender Wettbewerb und europäischer Geist und inzwischen für Deutschland nur noch peinlich, weil wir so am Geschmack aller vorbei agieren.

Stadtpark Hannover
die ersten Rhododendren blühen

Ich bin NDR2-Hörer, zumindest morgens bin ich das, und da wurde der Teilnahme-Titel Deutschlands nicht einmal gespielt. Dafür an fast jeden Morgen der letzten Woche der im letzten Jahr auf dem letzten Platz gelandete "Rockstar". Insofern war mein Seufzer, das Gute am letzten Platz sei, dass ich das nun nie wieder hören müsse, verfrüht und vergebens.

Stadtpark Hannover Rhododendren

Was bei unserem deutschen Vorentscheid so outstandig strange hervorstach, war im ESC-Zirkus der seltsamen Beiträge gar nicht mehr outstanding sondern schwamm so mit. Richtig, richtig strange waren dieses Mal nur wenige Beiträge, die meisten scheiterten in den Halbfinals. Aber Kroatien war im Finale, so bekloppt und auffallend, dagegen kam Lord of the Lost nicht an, trotz aller blumigen Ankündigungen. Und Finnland war dabei und wurde Zweiter, wer um Gottes willen, hat für Finnland gevotet? Ich hatte ein Deja-Gehört bei Finnland, noch mehr bei Australien, ich konnte es nicht greifen, dann war der Song schon weiter, aber war das nicht aus einem ESC-Titel? Bei der Gewinnerin (Frage: Was nimmt sie?) klang es sowieso nach Euphoria und viel, viel, viel nach Abba: The Winner takes it all. Und ganz zufällig ist im nächsten Jahr das 50-Jahre-Jubiläum des Waterloo-Gewinns und Schweden trägt nun ganz zufällig den ESC 2024 aus, denn die Länderjurys haben ganz zufällig fast alle den schwedischen Beitrag ganz, ganz hoch bewertet. Und der Oberaufseher des ESC ist heuer ganz zufällig ein Schwede.

Wie sagte Gibbs? Es gibt keine Zufälle (Regel 39).