Heute ist Weltfrauentag. Warum es so einen Tag gibt? Weil es offenbar notwendig ist in einer immer noch Männer-dominierten Welt. Ich bin der Überzeugung, dass es eine ganze Menge an Kriegen nicht gäbe, wenn Frauen, respektive Mütter, das Sagen hätten, die ihre mühevoll geborenen und aufgezogenen Kinder nicht ermordet sehen wollen. "Nein, meine Söhne (und Töchter) geb ich nicht" sang schon der von mir sehr geschätzte Reinhard Mey, aber wie viele Männer sind schon dieser Meinung ...
Weltfrauentag bedeutet in Niedersachsen: kein Feiertag. Hannover ist nicht Berlin.
Demonstriert wird trotzdem, nicht zu knapp. Die Zeitung listet Frauenthemen.
Warum immer noch mehr Straßen nach Männern benannt sind als nach Frauen.
Warum die Politik nach der Arbeitszeit der Frauen ruft und warum sie die Erziehungsarbeit und Familienarbeit dabei völlig außer Acht lässt, so als sei sie nicht existent, weil es kein Money dafür gibt - und keine Rentenauswirkung. Dann muss unsere Gesellschaft also eventuell Renten von Müttern aufstocken, weil die nur Teilzeit für Bares arbeiten konnten, die werden zu Bittstellern beim Amt und müssen sich rechtfertigen für ihr rententechnisches Versagen.
Warum Verdi in den Kindertagesstätten streiken lässt und die Mütter - und ja, auch ein-zwei Väter - müssen irgendwie zurechtkommen. Sie könnten die Kinder mit zur Demo nehmen? Ach so.
Der Bastel-Shop schickt wieder die Werbemail, die fast tägliche, zu dem Thema "Zum Weltfrauentag für Sie nur das Beste" und öffnet die Schublade: Basteleien zu Kosmetik, zu Badezusätzen, zu Schmuck.
Das Radio spielt den ganzen Tag, der bei ihnen bis 21 Uhr geht, nur Titel von weiblichen Interpreten. Außer Grönemeyer, der seine "Männer" in "Frauen" umgetextet hat. Da ist es dann schon vorbei mit dem Weltfrauentag.