Am liebsten keine Nachrichten mehr. Am liebsten gar nichts mehr lesen, gar nichts mehr hören. Immer noch Krieg vor unserer Haustür, immer noch "Ukraine" und "Tote" und "Russland" und "Afghanistan" und "Iran" und "Unterdrückung" und "Gewalt" und ... und ... und. Und jetzt Erdbeben. Und alles, was dem türkischen Staatschef einfällt ist, kurdische Gebiete zu bombardieren? Ich muss das alles irgendwie wegpacken, sonst werde ich irre. Hinaus. Bloß hinaus.
Der Himmel über Hannover ist blau, so blau. So friedlich. Wir fahren zum Stadtpark hinüber, mal sehen, was sich dort getan hat. Die Schattenpartien sind immer noch gefroren, die ersten Zwiebelblumen blühen.
Außer uns ist höchstens eine Handvoll Menschen dort. Und die Vögel natürlich, bevorzugt rund um die großen Futterhäuser. Aber sie holen nur schnell etwas und sind gleich wieder weg. Keine Chance auf Fotos.
Der Einzige, der stehen bleibt, dauerhaft, ist der große Kranich? Storch? Reiher? aus Kupfer. Offiziell heißt er "Storchreiher", der Künstler ist Philipp Harth. Die Plastik entstand 1951 für die Bundesgartenausstellung hier im Stadtpark, wanderte ein Jahr später aber als Deko vor eine der hannoverschen Grundschulen. Bis die Stadt sich erinnerte und sie 2014 an ihren alten Platz zurückholte.
Im letzten Jahr ist der Reiher wieder umgezogen, diesmal aber innerhalb des Stadtparks. Er steht jetzt auf dem kleinen Wehr zwischen den viereckigen Teichen und dem großen Fischteich. Das ist das Wehr, auf dem damals die kleinen Jungs balancierten und ich holte sie herunter. "Sind Sie die Stadt Hannover?" "Ja!". Offenbar hat die Stadt Hannover, die richtige, jetzt Maßnahmen ergriffen, um das Balancieren zu unterbinden. Finde ich gut.
Und der Reiher hat endlich einen guten Platz.