Es war partielle Sonnenfinsternis in Hannover. Ich habe wieder vergessen, wieviel Prozent der Sonne genau abgedeckt wurden, aber auf jeden Fall zuwenig, um das einfach so zu merken. Der wolkenverhangene Himmel dunkelte mehr ab, als der Mond es vermochte. Sicht auf die Sonne, zumindest bei uns in Bothfeld = Null. In Linden bei der Sternwarte soll es besser gewesen sein. Wir aber hatten eine große, sehr hohe und sehr stationäre Wolke zwischen uns und der Sonne. Nach Norden hin nicht, da war blauer Himmel.
Die Vögel wurden trotzdem leiser. Oder zumindest habe ich mir das eingebildet. Es heißt ja, sie würden nur im Frühling singen und zwitschern, aber in meinem Garten tun sie das ganzjährig und derzeit bei den Temperaturen fast an der 20 ganz besonders. Als sich am Mittag der Mond vor die Sonne schob, das Maximum der Verdunklung erreicht war, war es auf einmal still und ich dachte, da haben sie doch ein feines Gespür, feiner als wir Menschen.
Aber dann sah ich den Grund. Ein großer Greifvogel flog über den Gärten und da stürzten sich die Raben aus der großen Stieleiche auf ihn, zu dritt, und attackierten ihn und verfolgten ihn, bis er schließlich abdrehte und über andere Gärten flog.
Krah-krah riefen die Raben: "Wir waren erfolgreich." Und da war auch das Finsternis-Maximum vorüber und die Vögel zwitscherten wieder.