Die Woche beginnt. Das hat immer so etwas von Neuanfang, alles auf Null, neue Chance, neues Glück. Heute stimmt das sogar, denn gestern hat Hannover gewählt (also zwei Drittel haben gewählt, das übrige Drittel einfach nicht), einen neuen niedersächsischen Landtag. Obwohl das mit dem Glück im Auge des einzelnen Niedersachsen liegt ...
Wir steuern auf eine neue Regierung von Sozialdemokraten und Grünen unter dem alten Ministerpräsidenten zu, seine Partei wird darin mehr Gewicht haben als in der alten Regierung. Obwohl sie Stimmen verloren haben. Die Christdemokraten sind aus der Regierung raus, die FreienDemokraten sogar ganz aus dem Landtag. Dafür müssen wir mehr Nazis, ach nein, das sind sie angeblich nicht, also mehr 'Alternative' ertragen als vorher. Das ist für mich unverständlich. Da liefert jemand nur Gekrittel und keine Lösung, außer Putinliebhaben und das ist ja wohl ein no-go, und zerlegt sich selbst in einer internen Schlammschlacht, und wird gewählt?
Hier in unserem Wahllokal umme Eck (also das für uns und unsere Nachbarn im Viertel zuständige) haben von 4275 Wahlberechtigten nur 1654 gewählt und von diesen haben die Nazis 204 Stimmen bekommen. Das sind mehr als 12 Prozent. Selbst wenn in der Zahl der Nicht-Wähler, präziser 'der-nicht-im-Wahllokal-Wählenden', auch die Wahlberechtigten, die sich zur Briefwahl entschieden haben, enthalten sind, müssen sich die übrigen doch fragen, wen sie da mit dem Nichtwählen begünstigen.
Wenn ich hinausgehe, macht mein Atem eine dicke Nebelwolke. Es fröstelt. Nicht nur das Wetter.