Die Hitzewelle der letzten Woche schraubte von Montag an die Temperaturen von 22 Grad Celsius auf fast 29 Grad Celsius am Donnerstag. Ich räumte mein kleines Gewächshaus aus und richtete alles für den Einzug der Tomatenpflanzen. Und fühlte mich wie in einer Sauna.
Am Donnerstag rauschte eine lange Gewitterfront von Westen kommend über Deutschland, die Wetterleute hatten vorher ausgemalt, wie bedrohlich das würde und uns in Ängste versetzt. Und dann schlüpfte Hannover durch eine Lücke im Gewitterband, es regnete heftig, aber nicht zu heftig und wir dachten, das war es. Die Temperaturen sackten auf 24 Grad Celsius, der Freitag begann angenehm.
Und dann kam Emmelinde. Das Tiefdruckgebiet hatte bereits Frankreich überschwemmt und tobte sich aus. Die Meteorologen legten noch einen drauf und warnten, warnten, warnten. Wir hatten wieder Glück, die Gewitterlinie zog südlich von Hannover entlang, einige Windböen waren heftig, es schüttete längere Zeit, Pfützen standen auf Weg und Terrasse, aber alles war gut in Hannover. Keine Tornados, keine Überschwemmungen. Endlich Wasser für den Garten.
Meine Rosenkugeln, vorsichtshalber im Gewächshaus in Sicherheit gebracht, können wieder auf ihre Stäbe. Und es gibt viel zu tun.
Denn jedes Jahr wieder ... wenn die Eisheiligen vorbei sind ... und wenn es mal nicht dauerhaft regnet ... weil, im Regen tun wir es nicht ... etwas Sonne, dann ist alles besser ... also jedes Jahr wieder fahren wir zum Friedhof Engesohde hinaus und pflanzen Blumen auf unsere kleine, aber alte Grabstelle.
In diesem Jahr waren wir sehr unschlüssig, welche Pflanzen wir nehmen sollten. Knollenbegonien, wie in vielen Jahren vorher? Obwohl die große, schattenspendende Birke gefällt wurde und nun viel mehr Sonne auf unserem kleinen Beet ist? Oder wie im letzten Jahr Kalanchoen und Bacopa, die das ganz fabelhaft bis zum Herbst gemacht haben? Es ist immer wieder schwierig.
Engesohde ist im Mai immer eine Mischung aus den zarten Blättern der Bäume und blühenden Zierkirschen und späten Narzissen und Tulpen und Rhododendren und Kastanienblüten. Erste Mohnblüten schummeln sich dazwischen. Die Natur zeigt uns ihre Kraft. Wie aus Vergehendem etwas Neues entsteht. Unaufhaltsam. Ich finde das tröstlich.
Was wir gepflanzt haben? Ach so, ja, es wurden wieder Knollenbegonien in der Hoffnung auf wärmere Nächte.