Am Wochenende war eine ganze Menge los. In Hannover das Kirschblütenfest auf der Alten Bult (und es hatte Glück und es regnete nicht), in Münster die Teddybär-Total (endlich nach zwei ausgefallenen Jahren, aber fast ohne ukrainische und komplett ohne russische Beteiligung und ohne Goldener-George-Verleihung). Um es kurz zu machen ... bei beiden waren die Rosebudbears nicht.
In Frankreich wurde zum zweiten Mal gewählt und wir atmeten sehr auf als Monsieur Macron gewann. In der Ukraine waren der Außenminister und der Verteidigungsminister der USA zu Besuch, vor ihnen waren schon besagter Herr Macron, der britische Premier, unsere Außenministerin, die Ministerpräsidenten von Slowenien, von Tschechien und von Polen, die EU-Kommissionspräsidentin und der EU-Ratspräsident, Herr Roth von der SPD, Frau Strack-Zimmermann von der FDP und Herr Hofreiter von den Grünen bei Herrn Selenskyj zu Besuch. Dass der überhaupt noch zu etwas anderem kommt ... Aber es ist nur ein Gerücht, wirklich nur ein Gerücht, dass diese Reisen als Pauschal-Gesamtpaket mit rundum-sorglos-Schutz und wieder-Zurückkomm-Garantie von der TUI angeboten werden.
Ich finde, die Situation wird immer düsterer und die Befindlichkeiten meines Magens werden deswegen immer schlechter. (Auch ohne die Fahrgeschäfte auf dem hannoverschen Frühlingsfest, wo ... nur mal so am Rande ... jeden Freitag im Dunkeln Feuerwerk ist. Wir finden das schön, aber Hannover diskutiert darüber bis ins Rathaus hinein. Einige finden die Knallerei für die Ukraine-Flüchtlinge unzumutbar ... bei den Syrien-Flüchtlingen war ihnen das noch egal.)
Wir machten deshalb einen langen Spaziergang durch die Natur. Der Raps färbte bereits ein zartes Gelb und dann tauchte der Buntspecht auf.
Buntspechte sind die häufigste Spechtart bei uns. sie sind gar nicht so bunt, mehr Schwarz-Weiß mit ein wenig Rot. Am ähnlichsten sehen ihnen der etwas kleinere 'Mittelspecht' mit seinem fast komplett roten Kopf und der noch kleinere 'Kleinspecht', bei dem das Rot vorne sitzt. Beim Buntspecht ist der Kopf schwarz und hat im Nacken die rote Partie. Buntspechte bauen sich ihre Nisthöhlen selbst, vorsichtshalber immer gleich mehr als eine, immer in weichen Holzstämmen und das Hämmern hört man im ganzen Wald. Sie klopfen auch die Rinde der Bäume nach Larven und Käfern und Insekten ab. Und da sie nicht singen können, locken sie die Partner auch durch Hämmern an, das kann genauso ausdauernd und laut sein, wie der Gesang eines Zaunkönigs. Ältere Weibchen suchen sich durchaus mehr als einen Partner und gründen zwei Familien, in denen die Männchen dann ordentlich zu tun bekommen, während die Spechtmama hin und her pendelt. So geht es auch.