Der Dezember ist da. Der Monat der Erwartungen, Erwartungen an eine schöne Vorweihnachtszeit, an ein besinnliches Weihnachtsfest, an einen Bummel über den Weihnachtsmarkt, an Adventskalender, an ... ach so vieles. Begonnen hat er genauso grau und nass wie der November aufhörte, aber mit einem Eichhörnchen, das mich bittend ansah: "Hast Du einen Adventskalender für mich? Mit Nüssen? Mit vielen Nüssen?"
Schließlich kommt Mama Eichhorn jeden Morgen noch in der Dämmerung mit ihrem Kind zum Frühstücken vorbei.
Der Dezember ist da. Kann er unseren Erwartungen standhalten?
Denn Corona ist immer noch da, heftiger denn je, unsere Entscheidungsträger unsortierter denn je. Wir rennen nach Tests um zum Friseur gehen zu können, wir versuchen eine dritte Impfung zu bekommen, mit dem richtigen Impfstoff – wer hätte das gedacht, dass das nun auch noch Thema ist, der Hausarzt geht gar nicht mehr ans Telefon, wer was Akutes habe solle einfach vorbeikommen und Wartezeit hinnehmen - und nicht aufregen, Maske tragen, Hände waschen-waschen-waschen ….
Yoga machen … Selbst Hemmi Hermine Eichhorn macht mit, auch wenn sie nicht zwischen Biontech oder Moderna steht, sondern nur zwischen Haselnuss und Walnuss.
Nicht aufregen, hinnehmen, geduldig bleiben.
Und in der Galeria Kaufhof gegenüber vom Hauptbahnhof steht die Märchenwelt der Firma Steiff im Fenster, wie eine leuchtende Kerze in der Dunkelheit. Zieht die Menschen an. Alles andere vergessen für einige Minuten. „Mutabor“ sprach Kalif Storch, neigte sich dreimal nach Westen und alles war wieder gut.
Bitte kneif mich, dreimal auf dem Hacken umgedreht und alles ist wieder normal. Bitte. Bitte.