Beim Blick aus dem Fenster ... trübsinnig ist wohl das richtige Wort dafür. Die Büsche, die Bäume, die Rosen, sie alle tropfen vom unablässig fallenden Regen. Eigentlich wollten wir das Auto fit und sauber machen für einen Kurztrip und kommen nicht dazu, weil es keine trockenen Phasen gibt.
Die Stimmung leidet gerade beträchtlich.
Morgens, als das Trübe-Graue draußen etwas aufhellte, kamen die Hemmis auf den Balkon geturnt. Gotterbärmlich nass waren sie. Und schauten mich bittend an. 'Frühstück?' Ich legte Handtücher auf die Balkonstühle und da saßen sie dann und knackten Haselnüsse.
'Nein, Hemmi, du kannst das Handtuch nicht für den Kobel mitnehmen.'
Ganz so verwöhnt waren die Eichhörnchen im Berggarten noch nie, aber seit die Herrenhäuser-Gärten-Leitung das Fütterungsverbot durchsetzt, da leiden sie richtig. Wir waren Anfang August im Berggarten und es war ... Verfolgung und Belagerung. Schon beim großen Mammutbaum tauchte das hungrige Hörnchen auf. 'Hast du was für mich?' Wir hatten Nichts-Null-GarNichts.
Hörnchen umrundete den Baum, tauchte auf der anderen Seite wieder auf. 'Hast du nicht doch etwas für mich?' 'Nein, wirklich nicht.' Sie grub im Beet tatsächlich eine Haselnuss aus. Anschauungsmaterial für uns? Und dann sahen wir die große Ratte. Wegen der Ratten soll nicht mehr gefüttert werden. Die Ratte saß unerschrocken unter einem Busch und knabberte eine Erdnuss. Wir glauben, dass es eine Erdnuss war. Und das Hörnchen flitzte schnell mit seiner Haselnuss auf den Baum.
Die Meisen schauten auch vorbei. 'Könnte es nicht doch sein, dass du ...?' Sie waren mit ein paar Brotkrumen zufrieden, die mir beim Brotabbeissen herunterfielen.
Bei der großen Eiche tauchte das Eichhörnchen wieder auf. 'Aber jetzt hast du doch was ... ?' Ach Hörnchen. Andere Berggarten-Gäste reagierten entzückt auf das so schön nahe herankommende Eichhörnchen, aber auch sie waren Nuss-los. So eine Enttäuschung.