Augustmorgen. Die Nacht war kühl, irgendwo knapp über 10 Grad Celsius, es hat geregnet, alles sieht frisch und feucht aus, der Himmel ist jetzt klar und blau. Ein erster Hauch von Herbst liegt in der Luft. Es könnte so schön sein.
Leider ist man ja nicht alleine auf der Welt. 5.99 Uhr. Vom Nachbarn südlich dringt ein summendes Geräusch durch das Vogelgezwitscher. Ein Geräusch wie früher bei Raumschiff Orion, wenn die Aliens landen wollten. Ach so, das E-Auto. Vielleicht ist das das Geheimnis der nie richtig entdeckten Aliens. Elektroantrieb. Aber wo laden sie die Akkus auf? Und hören sie dabei auch so schrecklich laute Technomusik? Ich bin noch müde, merkt man das? Ich werde lieber vom Wecker geweckt als von Aliens. Ich überlege, ob eine Nebenwirkung der Impfungen vielleicht Müdigkeit sein könnte ...
Um 7.00 Uhr beginnen die Handwerker beim Nachbarn ein Stückchen weiter die Straße herunter ihr zerstörerisches Werk. Bohren, Stemmen, Klopfen, Baggern, irgendwas am Vorgarten, wir hätten schwören können, an dem Haus sei nichts mehr zu tun, aber anscheinend doch. Die Handwerker kommen von Montags bis Freitags, am Samstag kracht der Hausbesitzer selbst, Sonntags ist dann Party im Garten.
Um 9.00 Uhr stellt der Nachbar nördlich schräg gegenüber seine Leiter in den Stichweg und beginnt den motorisierten Heckenschnitt. Uff - sagt der beste-Ehemann-forever. Er müsse ja eigentlich auch, unsere Südgrenze, aber bei diesem prima Wetter? Lieber das Büro auf die Terrasse verlagern und die Geräuschkulisse ignorieren.
Nur das ewige Kindergeschrei hat mal Pause, Ferienzeit.