Der Sturm ist über uns hinweg gezogen. Viel Wind, eine ganze Menge Regen, kühl. Den Regen brauchen wir dringend. Der Gartenboden ist erschreckend trocken sobald wir tiefer hineingraben, die Gartenpumpe will auch noch nicht laufen und wir rätseln woran es liegen mag. Mit dem Regen ist es grün in den Beeten geworden, frühlingsfrisch grün. Zarte Blätter. Jedes Jahr ein Neuanfang. Wenn es jetzt noch wärmer würde ...
Unsere Kirschbaumblüten mögen den Regen nicht so sehr. Der Baum ist wunderbar aufgeblüht und duftet wieder wie ein offenes Honigglas. Oder sollte ich schreiben, ein Honigglas duftet so wie unser Kirschbaum? Egal. Er duftet sogar im Regen, obwohl - die Blüten sind durch den Sturm nun arg gezaust und abgeschlagen und der Rasen weiß von ihnen.
Wenn man die Natur lässt - Erinnert Ihr Euch? Unser veredelter Sauerkirschbaum war durch Monilia trocken geworden und gestorben. Der morsche Stamm übrigens ist ein Magnet für Käfer und Asseln und Vögel und die Eichhörnchen, die ihre Nüsse im hohlen Teil verstecken. Die Veredelungsgrundlage hat vor Jahren zaghaft ausgetrieben und ist gewachsen, gewachsen, gewachsen. Sie ist unser jetziger Kirschbaum geworden.
Die Insekten lieben die Blüten und dann entstehen auch Kirschen. Nichts für Menschen, aber für die Tiere, die Amseln zum Beispiel. Und Eichhörnchen. Eichhörnchen sind recht intelligente Tiere, aber den Zusammenhang zwischen Kirschknospe und Frucht, beziehungsweise gefressener Kirschknospe und Nicht-Frucht, erfassen sie nicht. Lecker ist lecker. Erst eine Nuss, dann etwas Kirschknospe zum Nachtisch.