Die Familienjugend verkündete triumphierend am Telefon, bis Montag würde es nun durchschneien und richtig kalt würde es werden, Tagfrost, das habe die Wetterapp gesagt. Und dann würden die Familienjugendmitglieder sich einen Tag frei nehmen und sich in besagten Schnee werfen, also alle getrennt voneinander natürlich. Mein zarter Vorschlag, doch die Energien für Schneeschieben vor unserem Grundstück zu verwenden, lief erst einmal ins Leere.
Noch glaube ich nicht daran. Unsere Schneeausbeute ist bisher mau: Zweimal Schnee in der Nacht, liegen geblieben bis zum nächsten Mittag (und unserer hiesigen Zeitung eine Fotocollage wert), dafür Schneeregen, viel Regen, wenig Schnee.
Sehe ich dann Fotos aus dem Odenwald, Dorfstraßen mit 40 Zentimeter Schnee, Schneeflächen mit dicken Stapfen nach der Hunderunde und weiß geschneiten Winterwald - dann finde ich das eine ungerechte Verteilung.
Eine schwache Erinnerung an unseren letzten Schneeurlaub kommt hoch, wie wir aus den ersten Frühlingstagen am See mit der Seilbahn hinauf auf den Berg ... wie wir durch den Schnee ... rund um den Berg ... der Ausblick ins Tal ... Schneemann gebaut haben ... Schneebälle geworfen.
Sehe ich auf die Bilder mit dem klaren blauen Himmel, der den Fotos diesen Blaustich verleiht, rieche ich die kalte Schneeluft. Mache ich die Augen zu, stehe ich wieder am Berg und sehe hinunter auf die verschneite Landschaft und den See. Ja, schön war's.