Januarmorgen. Es wird nur zögernd hell. Es hat wieder nicht geschneit. Es hat überall rund um uns herum geschneit, nur hier nicht. Dafür ist es kalt, die Dächer sind weiß gefroren. Und der Rasen. Eigentlich könnten wir uns noch einmal umdrehen, das Laptop mit ins Bett holen, wen interessiert es schon, wo wir arbeiten, wenn wir arbeiten, dieser Lockdown macht so träge, so antriebslos, so schläfrig ... schläfrig ... schläfrig ........ Aber ...
... wir haben ja 'Haustiere'. Meisen und Amseln, die auf ihre Körnchen warten. Eichelhäher, die gern Erdnüsse hätten.
Und sie natürlich: Familie Hemmi. Sobald es hell wird, kruschelt es auf Balkon und Terrasse. Frühstück? Die Terrassentür wird von sanften Pfoten aufgedrückt. Knackst du mir eine Walnuss? Gegen den ersten Hunger?
Zu Viert sind sie inzwischen: Mama Hermine mit Kind, und der inzwischen erwachsene Hamilton und seine Schwester Harriet, die sich so verflixt ähnlich sehen. Sie jagen sich, gehen sich möglichst aus dem Weg, aber irgendwie bekommt jeder seine Portion an Nüssen ab. Und Wasser und Vogelkörner und Apfel und ... Ab und zu werden die Zapfen unserer Tannen und Zypressen gepflückt und die Samen herausgeholt.
Familie Hemmi findet Lockdown gut, immer ist jemand da, der eine Nuss in der Tasche hat. Oder eine holt.
Ach ja und jetzt stehen wir besser doch mal auf.