Die Wetterfrösche hatten ihn uns schon lange vorhergesagt. Die Wetterapp färbte die Wolken über Hannover rosafarben ein und versah sie mit einem Schneekristallsymbol. Aber dann schauten wir in Regen. Ich weiß nicht warum, nur - sobald die Schneewolken Hannover erreichten wurden sie zu Regenwolken. Wir saßen im Grau-Grau-Grau eines knapp-über-Null-Grad Januars. Für das Abzählen der bisherigen Sonnenstunden reicht uns eine Hand.
Dann kam Schneeregen und in der letzten Nacht - tatsächlich - etwas Schnee. Ich musste am Morgen sofort hinaus und ihn bewundern. Schnee auf den letzten Rosenblüten, Schnee auf den gefallenen Blättern, Schnee auf dem Brunnenrand. Im Nachbargarten tobte bereits eine Schneeschlacht mit drei Kindern. Die Eichhörnchen saßen auf der trockenen Terrasse und sahen mich missbilligend an: 'Weißt du nicht, dass das Weiße nass ist? Gib uns lieber unser Frühstück.'
Am Nachmittag war der Garten wieder schneefrei.
Hätten wir jetzt alle so viel an Schnee vor der Haustür wie Spanien, Madrid zum Beispiel, oder wie der Harz, dann müssten die downgelockten Deutschen nicht die Wälder und Rodelhänge stürmen um an ihr Winterfeeling ohne Klo zu kommen. Dann würden sie bald stöhnen: über glatte Straßen und Schneeschippen und überhaupt viel zu viel Winter. Also 2021 - streng dich mal an.