Und zack - und wieder fliegt die Zeit - und schon ist der vierte Adventssonntag da und Heiligabend nähert sich unaufhaltsam. Unsere Sonntagszeitung war auf Weihnachten-in-der-Pandemie-Tour: "Wie kann das Fest dieses Jahr gelingen?" und "Das Schweigen der Engel" und "in der dunklen Jahreszeit muss man sowieso auf seine Stimmung aufpassen" und ich warf sie, zu neunzig Prozent ungelesen, auf den Altpapierstapel. Ich weigere mich, bei diesem No-Christmas-Mood mitzumachen.
Leider ist heute einer dieser trüben, feuchten Norddeutsche-Tiefebene-im-Dezember Tage, während gestern noch die Sonne schien und die Luft klar und lockend war. Und uns in den Garten zum Blätterharken lockte. Ja, wir haben gestern einiges für unsere Fitness getan und wenn ich nach oben in die Kronen unserer Tannen schaute, wirkte es fast als fielen kleine Schneeflocken herab - dabei waren es nur Insekten, die durch die Luft tanzten. Im typischen Hannover-Dezember. Mit Null Aussichten auf weiße Weihnachten. So ganz anders als in Amerika. Etwas neidisch schauen wir auf die Fotos von verschneiten Gärten und Häusern bei den Freunden dort. Aber dafür müssen wir auch nicht Schneeschippen und das Auto rutscht nicht über glatte Straßen.
Das dritte Fernsehprogramm des Norddeutschen Rundfunks jedenfalls hatte beschlossen, uns mit der richtigen Weihnachtsstimmung zu versehen und bescherte uns mit der Wiederholung einer Wiederholung einer Wiederholung einer alten "Mein schönes Land"-Sendung, in der Meisen durch den Winterwald flogen, Schafe im Schnee gefrorenen Grünkohl begutachteten, Tannenbäume geschmückt und Bienenwachsschmuck selbst gemacht wurden, Eiserwaffeln gebacken und zu Ostfriesentee verspeist wurden. Und dann kam ein Filmschnipsel über die Bärenhöhle und zeigte in kleinen Szenen Frau Mahnke bei Teddybärenreparatur und -herstellung und wir rieben uns angesichts dieser Zeitreise in lange längst vergangene Jahre verwundert die Augen. Und dann wurden wir doch ein wenig traurig. Meine Bären und ich.