Stell Dir vor es ist Halloween und keiner geht hin. Stell Dir vor es ist Martinstag und keiner geht hin.
Ich muss mir das gar nicht vorstellen, denn (fast) genau das ist passiert. Wir waren auch gar nicht so sehr traurig darüber, Grund ist, was wohl sonst, dieser Sch...virus. Wir sind ja schließlich im soften Lockdown und die täglich verbreiteten Infektionszahlen wollen und wollen nicht heruntergehen.
Aber seltsam war das schon. Der Martinstag war bei uns auch in den letzten beiden Jahren absolut ruhig, was heißt, dass kein einziges Kind da war. Also außer unseren eigenen. Und das ist traurig, denn eine alte hannoversche Tradition stirbt langsam dahin. Aber an Halloween kamen sie in mehreren Gruppen. Und ich befürchte, dass irgendwann niemand mehr vom Martinssingen sprechen und nur noch Halloween stattfinden wird. Schade wäre das. Sehr schade.
Wer am Martinstag dann doch da war und etwas Leckeres erbat, das waren die Eichhörnchen.
Sie kamen zu zweit, mal ganz einträchtig und ohne sich-Jagen und natürlich Hemmi Hamilton Eichhorn vorneweg und auf die Gartenstuhllehne in Augenhöhe mit mir. "Bitte, bitte eine Nuss." Mit der er dann den Baum hinaufturnte. Seine Schwester Hemmi Harriet Eichhorn blieb auf dem Terrassenboden sitzen und schaute erwartungsvoll und natürlich bekam sie auch eine Haselnuss. Noch einmal kurz an den Menschenfingern geschnuppert, dann sprang auch sie davon. Gut, sie haben nicht gesungen, aber dafür sehr lieb geschaut.
Und das alles natürlich nicht nur einmal. Wenn ein Eichhörnchen die Menschen bespaßt, dann ausdauernd und gründlich. Und wenn es dann ausnahmsweise einmal einen großen, vom Waldspaziergang mitgebrachten, Haselnussfruchtstand gibt, dann haben wir extrem begeisterte Eichhörnchen auf dem Rasen und der Spaß ist auf beiden Seiten.