Die Hummeln sind wie hypnotisiert. Diese Blüten - ooh - dieser Nektar - haben wollen - haben müssen. Aber was so verlockend aussieht und eine leckere Mahlzeit verspricht ist gar nicht so leicht zu erreichen.
Hummeln lieben den Löwenmäulchen-Nektar. Wie aber herankommen? Wir Menschen drücken mit zwei Fingern die Blüte im Gelenk auf ... Kinder lieben das ... auf ... zu ... auf ... Hummeln haben aber keine Finger. Schwerarbeit für eine Hummel. Sie muss den unteren Teil der Blüte herunterdrücken und in sie hineinkrabbeln, denn der Nektar ist ganz unten, wirklich ganz unten in der Blüte. Und eng ist es, so eng. Aber so landet der Pollen in den Hummelhaaren und der fremde Pollen auf dem Blütenstempel. Nichts ist umsonst.
Auch in meinem Garten sind sie ein absolutes Must-Have. Ihr lateinischer Name lautet Antirrhinum, sie sind Lippenblütler. Sie lieben Sonne, ansonsten sind sie recht anspruchslos. Es gibt sie in allen Weiß-, Gelb-, Rosa-, Rot-, Orange- und Lilatönen, auch zweifarbig,
Meistens kaufen wir im späten Frühjahr große Töpfe mit Löwenmäulchen, denn für die Aussaat und das Pikieren und Umtopfen und so fehlt mir die Geduld. Dann ziehen die Löwen in die Pflanztöpfe auf den Terrassen und Balkon und auch in die Beete. Und im Herbst weichen sie den Herbstbepflanzungen.
Aber eigentlich sind sie winterhart, vorausgesetzt man hat nicht die hochgezüchteten Hybriden gekauft. Und eigentlich samen sie sich zuverlässig aus und im nächsten Frühjahr entsteht ein ganzer Wald aus Löwenmäulchen, vorausgesetzt man hat nicht die hochgezüchteten Hybriden gekauft. Ich habe in diesem Jahr eine ganze Menge Löwen in den Balkonkästen und etliche, die huckepack den Winter im Gewächshaus überlebt haben. Einfach so.
Wir tuen uns, den Löwen und allen Insekten einen Gefallen, wenn wir die Löwenmäulchen im Herbst nicht zurückschneiden. Sie trocknen dann bis zum Wurzelstock aus, aber das Trockene schützt die Pflanzen und bietet gleichzeitig Insekten Unterschlupf. Und außerdem sieht es dann im Garten nicht so kahl aus.