Ist Euch das aufgefallen? Nein? Mir auch nicht.
Nein, ich meine nicht den Bienenschwarm, der sich über die Zistrosenblüten hergemacht hat. Was ich meine ist ...
Die Viertel-nach-Acht und Zwanzig-nach-Sieben Sondersendungen zum Sch...Virus, in denen sich Inhalte und Journalistenfragen wieder und wieder wiederholten - sie sind verschwunden.
Die Zahlen, mit denen wir anfangs stündlich gefüttert wurden, die in Größenbereiche abhoben, die sich unserem Vorstellungsvermögen entzogen - sie finden sich nur noch versteckt. Kein Newsletter des Landes Niedersachsen mehr, die tägliche Veröffentlichung des Coronastatus der Stadt, in der wir leben - versteckt im städtischen Internetauftritt zum Suchen.
Die kleinen nervigen Einblendungen der Fernsehprogramme, denn wir sahen nicht mehr Erstes, Zweites, RTL, Sat. Wir sahen #zuhausebleiben #zuhause #alonetogether #daheimbleiben #bleibtzuhause #zusammenhalten #wirBleibenZuhause #miteinanderstark. Nur wenn wir uns jetzt einen der im Frühjahr archivierten Filme anschauen, dann ist immer dieser Zusatz am oberen Rand und geht nicht weg. Aber jetzt im aktuellen Programm - nicht mehr da.
Die Beiträge zu 'den Helden des Alltags', die mir nach kurzer Zeit aber so was von aus dem Hals heraus gehangen haben, weil einfach jeder, jeder, jeder so betitelt wurde, nur Mütter nicht. Und Steuerberater nicht. Teddybärenmacher schon gar nicht. (Es sei denn sie nähten Mund-Nasen-Masken - dann vielleicht.) Auch die 'Systemrelevanten Tätigkeiten' blieben undefiniert. Wann ist Mann/Frau systemrelevant, wann verdient man Anerkennung, wann extra Geld statt Applaus? - vorbei gottlob.
All das fehlt mir überhaupt nicht.
Und damit es nicht zurückkommt, damit wir keine zweite Welle oder Zustände wie in Amerika oder Peru oder Luxemburg ... Luxemburg? bekommen: Nicht jammern und über Einschränkungen stöhnen, sondern brav Abstand halten und Maske tragen. Und, fast vergessen, gründlich und oft die Hände waschen. Alle im medizinischen Bereich tun das Tag für Tag.
Insekten haben es da, zumindest was Abstand und Mundschutz und Waschen angeht, gut und können sich ganz auf das für sie Wichtige konzentrieren: Pollensammeln.
Ein absoluter Magnet für Bienen und Co. sind die blühenden Zistrosen. Zistrosen kennen eigentlich alle, die schon einmal im frühen Sommer am Mittelmeer waren. Sie sind typisch für die Garrigue, diese trockene steinige Landschaft mit Lavendel, Rosmarin, Salbei und Thymian. Sie lieben pralle Sonne und blühen ab Mai und dann bis in den Juli. Jede Blüte blühe nur einen Tag, heißt es, ja tatsächlich? Nachgeprüft habe ich es nicht. Die Blüten sehen immer etwas knitterig aus, wie grad aus dem Koffer geholt, und es gibt sie auch in zartrosa, in pink oder mit Auge am Blütengrund. Diese weiße Zistrose wächst im Steingarten des Berggartens. Zuviel Nässe ist ganz schlecht für sie, zu starker Winterfrost auch, aber Herrenhausens Gärtner scheinen das gut im Griff zu haben. Sie blüht wunderbar.