Petrus hat auf seiner Wetter-Schalttafel bestimmt einen defekten Schalter. So einen wie unser Wäschetrockner, bei dem der EIN-Knopf manchmal einfach herausspringt und dann steht man davor und das Ding ist aus und die Wäsche noch feucht. Bei Petrus ist das der Sommer-Sonne-Knopf. Nach eineinhalb Tagen Sonnensommer bei wunderbar angenehmen 24 Grad Celsius flog er heraus und der Regen war zurück. Immerhin war die Sonne ausreichend für einen Sonnenbrand auf Stirn und Schulter, aber das ist ja auch kein wirklicher Trost.
Am nächsten Morgen wachte ich zögerlich in ein trübes Hannover auf, grau in grau und nass, wäre am liebsten liegen geblieben, weil die Nacht ...
Denn ich hatte - uuh - geträumt: Dass an der Straße nur noch parken darf, wer eine Maske trägt und dass es da Security gibt, die das kontrolliert und deshalb stehen alle Autos jetzt vor unserer Garage... Alpträume. Hochgeschreckt und, umgedreht, wieder eingeschlafen.
Wir fahren zum Wertstoffhof unserer Abfallwirtschaft, zu dem Wertstoffhof, der so lange geschlossen und dann nur ganz, ganz zögernd wegen der Gesundheit der Mitarbeiter wieder geöffnet wurde, am geraden Tagen für die Autos mit gerader Endnummer auf dem Kennzeichen, an ungeraden Tagen für ... ja genau die. Am Eingang ein Schild: Bitte Abstand halten, bitte Maske tragen. Und von 6 müllbringenden Autofahrern tragen 5 keine Maske. Unser Müllsack fliegt in den Container und beim Umdrehen ist das Gesicht einer Frau um die 30 direkt vor mir. Und der beste-Ehemann-forever fragt, ob ihr Maskenpflicht und Abstandsregeln nicht bekannt seien.
Und sie sagt: doch, aber wenn einer von uns Corona bekommen würde, dann ja wohl zuerst wir.
Schweiß- und Alptraum geplagt schreckte ich hoch. Was für ein Alptraum ... ein Traum? ... Aber nein ... Ach nein, das war ja echt ... das war ja wirklich passiert.
Manchmal kann ich meine Mitmenschen aber sowas von gar nicht leiden.