Das Pfingstwetter war "Bombe" und das superlange Wochenende hat sich richtig gelohnt. Sonnenbaden im Garten, Grillen auf der Terrasse. Im Nachbargarten wurde aus dem Kinderspielplatz ein Freibad, ein kleines zwar, aber die akustische Kreischbegleitung der Nachbarsjugend machte das wieder wett. Unsere Familienjugend dagegen ging in den Zoo. Das Ziel - Eisbärbaby angucken.
Wer derzeit in den hannoverschen Zoo möchte braucht nicht nur eine Eintrittskarte für 25 Euronen, er braucht auch eine Zutrittskarte, allerdings kostenlos, die sagt, in welcher Stunde des Tages man hinein darf. Kommt man zu spät, vielleicht wegen Stau oder so, hat man gelost und kann gleich wieder nach Hause umkehren. Beide Karten fürs analoge Tiereanschauen gibt es nur online per Computer und schnell muss man sein, wenn die Zutrittskarten für den nächsten Wochenzeitraum freigeschaltet werden. Hannoveraner übrigens tauchen zur halben Stunde vor dem Zooeingang auf und sparen sich so eine Menge Schlangestehen.
Die Tiere schienen gewartet zu haben. Gut, nicht alle. Aber endlich, endlich wieder Menschen zum Gucken. Ich kann sie gut verstehen, Leute gucken ist auch mein 'favorite sport'. Dem Eisbärbaby waren die Menschen wurscht, es spielte mit und ohne Mama Eisbär und darauf kam es ja den Besuchern an. Besuchsziel erreicht.
Aber die Familienjugend sagte auch, es sei anstrengend gewesen. Der Weg durch den Zoo funktioniert als Einbahnstraße - damit Mann/Frau sich nicht entgegenkommt - und ohne Abkürzungen und ohne die Möglichkeit eine Schleife zu laufen und nochmal - und wenn man dann das Klo verpasst hat ... oder wenn das Eisbärbaby grad zum Mittagsschlaf verschwunden ist ...
Anstrengend. Das Abstandstraben im Gänsemarsch bei dem man nicht ein eigenes Tempo gehen kann oder sollte ... Die Besucher, die sich an nichts halten, nicht an Höflichkeit, nicht an Abstandsgebote ... Aber höflich seien die Zoomitarbeiter auch nicht gewesen, sondern alle kleine Sheriffs, die die Besucher kommandierten: "Da dürfen Sie nicht lang." Bei den Eisbären mussten alle zuerst nach unten in den Keller, wo man die Bären beim Unterwasserschwimmen angucken kann, aber da drängten sich die Leute vor der Scheibe und mit Null Abstand. Und oben standen die Besuchergruppen in markierten Arealen und nach fünf Minuten wurde die Familienjugend weggescheucht, "Andere wollen auch mal", nur stand da lediglich noch eine andere Gruppe und sie hätten gerne vorher gewusst, dass man nur 5 Minuten schauen darf.
Wir haben gedacht, wenn sich unsere Familienjugend, die sonst immer so gechillt herumläuft, über all das aufregt, ach, dann warten wir lieber noch mit unserem Zoobesuch. Und ehrlich: für 5 Minuten Eisbärbaby zahle ich keine 25 Euronen.
Denn alles andere im Zoo kennen wir von vielen Jahren Zoo-Jahreskarte.
Gestern hat das Eisbärbaby nach langen Auswertungen der Namensvorschläge eines Gewinnspiels der Hannoverschen Verkehrsbetriebe und Zeitungen endlich seinen Namen bekommen.
Nana. Das soll eine Verbindung zu Hannover herstellen, besonders zu den dicken, bunten Nanas von Niki de Saint Phalle am Leineufer. Ach ja. Andere Vorschläge waren Hope, Yuki und
Hanna. Opus würde sagen: "Life is Life. Na na, nana na. Labadab dab dab Life".
Alle Photos by Sabrina Keese.