Unser Stadtwald. Je tiefer man in die Eilenriede hineingeht, desto lauter singen die Vögel und rauschen die Blätter. Die Stadt drumherum ist vergessen, dabei sind es nur zählbare Schritte bis zum Waldrand. Ab und zu kommt ein Jogger vorbei, ab und zu ein Spaziergänger, dann geht einer ganz links, einer ganz rechts und fix vorbei, oder biegt noch schnell ab, genug Nebenpfade gibt es ja. Nur die Radfahrer bleiben in der Wegmitte und meinen, Schnelligkeit sei alles.
In diesen Sch...viruszeiten sind die Wege manchmal so menschenleer, dass die Tiere sie für sich benutzen. Ein Buchfink saß vor uns und machte so gar keine Anstalten zur Seite zu hüpfen. Für die Vögel, den Eichelhäher beispielsweise, gibt es an den Wegrändern verteilt Futter- und Wasserstellen. Da sitzen sie dann ganz entspannt, in der Ruhe des Waldes.
Für Hunde gilt seit dem 1.April Anleinpflicht. die mancher Hundebesitzer gar nicht, mancher kreativ umsetzt. Da hat Frauchen die Leine an der Handtasche befestigt und Hundchen trägt das andere Ende im Maul.
Die Spielplätze der Eilenriede sind, natürlich wegen des Sch...virus, sämtlich geschlossen. Je nachdem von welcher Seite man kommt, steht man vor einem Absperrgitter oder einem simplen Absperrband. Also - wir standen vor so einem Band und wunderten uns und bückten uns drunter weg, mit der Absicht einen größeren Umweg zu vermeiden natürlich, und gingen über den Spielplatz. Wir haben nicht gespielt. Trotzdem sahen uns einige Radfahrer böse an. Auf der anderen Seite hing dann das Schild am Gitter.
Eine Woche später war es fort. Wir rätselten. Hatte sich da jemand ein Corona-Souvenir mitgenommen? In der Zeitung stand dann, dass das MAK, das KestnerMuseum, Corona-Exponate sammeln würde, wegen der Zeitgeschichte und so. Ja, das erklärt es.