So sehr viele frostige Nächte hatten wir in diesem Winter noch nicht. Deshalb freuen wir uns, wenn es dann endlich einmal so kalt ist.
Und weil weiß-gefrorene Beete so reizvoll sind, sind wir kurzentschlossen nach Herrenhausen gefahren. In den Berggarten. Und obwohl es eigentlich ein normaler Wochenarbeitstag war, waren wir beileibe nicht die einzigen Besucher.
Diese Graugans zum Beispiel. Sie betrachtete mit Expertenblick die große Wiese und nahm ein paar Häppchen gefrorenes Gras. Graseis - ob das schmeckt? Die Raben waren zu zweit unterwegs. Sie hatten offenbar Lust auf Gansärgern und pirschten sich immer weiter an. Und die Graugans nahm etwas pikiert und würdevoll Reißaus.
Wir wunderten uns, wie diese drei die Geräuschkulisse um sie herum so komplett ignorieren konnten. Denn die Gärtner waren busy. Die Bäume der Lindenallee mussten zurückgeschnitten werden. Krach, viel Krach, die Wege abgesperrt. Vertrocknete Blütenstände im Staudengrund mussten zurückgeschnitten werden. Zwar lautlos, aber: Wege abgesperrt. Die Wege rund um den Moortümpel mussten eine neue Deckschicht erhalten. Auch hier: Wege abgesperrt. Es war gar nicht so einfach, sich durch den Berggarten zu bewegen.
Nur im 'Paradies' war niemand. Das 'Paradies' ist der verwunschene Ort in der Mitte des hinteren Gartenbereichs, so dichtgewachsen, dass man meint, der einzige Mensch im Garten zu sein. Es wurde 1834 angelegt und ist mit all seinen Heidepflanzen und Azaleen sehr prächtig. Nur richtig ruhig war es auch hier nicht.