Die gute Nachricht: kein Frost. Die schlechte Nachricht: stürmisch, nass, trüb - dunkel.
Es gibt jetzt Tage, an denen wir uns fragen, warum wir die Vorhänge überhaupt aufgezogen haben. An denen wir überlegen, ob die Sonne ihren Wecker vielleicht nicht gehört hat. Dann ist es vormittags um 10 Uhr noch genauso dunkel wie morgens um 8 Uhr. Dann kommt nur zögerlich Helligkeit durch die Wolkendecke und gähnend stolpern wir durch den Tag. Und spätestens um 16.30 Uhr ist auch das vorbei und alles wieder dunkel.
Aber es ist ja Weihnachtszeit und in der Weihnachtszeit dürfen wir ohne klimatechnisch-bedingtes schlechtes Gewissen (oder doch fast ohne) unsere Lichterketten um Büsche und Bäume und Balkone und Eingänge und sämtliche Shoppingmeilen winden und es leuchten lassen.
Und wir können auf den Weihnachtsmarkt gehen. In Hannovers Innen-/Altstadt zum Beispiel. Dort sind viele, viele Lichter. Wobei ich mich persönlich jedesmal schwertue, wenn ich aus dem Dunkeln komme und die Lichter blenden mich, die vielen Menschen drängeln und dann sucht man die Familie. Im Dunkeln sieht alles so anders aus. Ich konnte auch noch nie gut im Dunkeln Autofahren.
Am Dunkelsten ist es übrigens auf dem Mittelaltermarkt, der ein Teil unseres hannoverschen Weihnachtsmarktes ist. Der Mittelaltermarkt erstreckt sich rund um das Historische Museum in der Altstadt bis an das Leineufer. (Wem das nicht reicht: gleich daneben steht der Wunschbrunnenwald aus hohen Tannen, vor dem Ballhof-Theater schließt sich das Finnische Dorf an und dann der "normale" Weihnachtsmarkt rund um die Marktkirche bis in die Fußgängerzone hinein.)
Dort gibt es Feuerkörbe und Fackeln und wenig Licht - und einen Drachen, der über alles wacht.
Mittelalterlich eben. Ein verklärtes Mittelalter ohne mittelalterlichen Dreck und Gestank und Krankheiten und schwere, schwere Arbeit, ein gespieltes Mittelalter.
Aber der Met und die Maroni sind lecker.