Rosebudbears by SyKe

Träume in die Kinderzeit

von

Sylvia Keese

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 letztes Update am 21.12.2024

 

 

das Un-Wort des Tages:

ambulantisierbar

aus einem Beitrag im Heute Journal - April 2023

 

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No DSGVO, denn:

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... werde ich nur nörgeln ...

Der 'goldene Oktober' macht sich bisher rar. Wir sollten ein warmes, sonniges Wochenende haben, sagte die Wetter-App. Tatsächlich hatten wir dicke Wolken, nur wenig blauen Himmel, nur wenig Sonne, dafür unvermittelte Regengüsse und Wind, viel kalten Wind. Allerdings wurde es am Sonntag warm - mit einer 2 vor der zweistelligen Temperatur und dann am späten Nachmittag endlich einen Hauch 'golden'.

die große Allee in Hannover-Herrenhausen und etwas Sonne
die große Allee in Hannover-Herrenhausen und etwas Sonne

Egal, es zog die Hannoveraner (ohne Sternchen und Schrägstrich-innen) nach draußen. Gelegenheit, etwas zu unternehmen, gab es genug: Zum Flohmarkt vielleicht. Oder zum Maschsee. Oder nach Herrenhausen. Am Mittellandkanal entlangbummeln. Oder in den Tiergarten zum Tiergartenfest, für Leute mit Kindern ein MUST. 20.000 Besucher sollen dort gewesen sein, zum Schauen und Spielen und Nistkastenbauen und Ausprobieren wie man Holz sägt und hackt und schneidet.

Das mit dem Holzschneiden haben wir auch getestet, allerdings auf der Infa, der jährlich wiederkehrenden Messe rund um alles, was wir eigentlich nicht brauchen, von dem uns aber dort von engagiert enthusiastischen Werbeleuten (=Marktschreiern) gesagt wird, wie toll und unverzichtbar es für unser Leben sei. Und nein, ich habe keine neuen Gartenscheren gekauft, obwohl wir viel Spaß beim Testen von allen Arten Schere hatten und viele Stöckchen in kleine Stücke zerteilt haben. Der Standbetreiber fand das dann gar nicht amusing.

Oktober fallende Blätter
wenn die ersten Blätter fallen ist in Hannover Infa

Ja, die Infa begann am Samstag und wir waren doch wieder da. Alte Angewohnheiten legt man eben nicht so schnell ab.

Es war wie erwartet voll. In der Mitte der Eingangshalle standen wie immer Stehpulte, auf denen Hallenpläne auslagen und die wie 'Wellenbrecher' wirkten, vor ihnen ein Absperrband quer durch die Halle. Rechts und links von den Pulten standen gleich an der Absperrung Tische. Das war die Taschenkontrolle. Die hereinströmenden Infabesucher standen zuerst alle am linken Tisch an, einige kamen hinein, dann sperrte die Messeallmächtige dort ab und sagte, alle müssten rechts hinüber. Sie hatte gar kein Verständnis, dass sich die, die sich als nächste an der Reihe gewähnt hatten, aufregten. Wer endlich die rechte Taschenkontrolle passiert hatte, musste dann aber wieder zwischen den Stehpulten hindurch in den linken Hallenteil, weil dort und nur dort der gewöhnliche Infabesucher anstehen durfte um eingelassen zu werden (rechts nur für Aussteller und außerdem - links waren die Toiletten. Toiletten mit Schlange und einige Ankommende pressierte es mächtig, die schoben einfach das Absperrband beiseite und liefen durch - welche Aufregung). Die Menge ballte sich zwischen Absperrband und Eingang, kämpfte um jeden Meter Vorsprung zu den Eingangstüren, die dahinter das Einkaufsparadies versprachen. Einlass war dann - sekundengenau - um 10 Uhr. Theoretisch. Vielleicht sollten die Messeallmächtigen das Handscannen von Tickets vorher üben ...

Ich glaube, ich bin soweit
Ich glaube, ich bin soweit

Und während wir uns noch über schlechte Organisation aufregten, strömten wir in die Halle mit den Kreativen, wurden von der Menge in die Christmas-Halle geschwemmt und schubsten uns anschließend durch die Markthalle auf der Suche nach einem Fruchtquark am Milchlandstand. Doch, ich habe auch etwas gekauft:

unser Mitbringsel für die Vögel
unser Mitbringsel für die Vögel

Honigseife - der Stand war riesig, hatte aber nur eine Kasse und eine Schlange, länger als die am Klo, und es dauerte - und dauerte - und dauerte.

Einen kleinen Kalender bei der Papeterie, das abgezählte Geld wollte ich dem jungen Mädchen vom Stand in die Hand drücken - aber nein, bezahlen ginge nur an der Kasse - und es dauerte - und dauerte - und dauerte. Und dann rief die Kassiererin uns noch einmal zurück, wir dürften die Quittung nicht liegen lassen, wie würden wir denn sonst beweisen wollen, dass wir bezahlt hatten ...

Tulpenzwiebeln - viel mehr, als ich eigentlich wollte, aber in der  'Bauen und Wohnen'-Halle war es so schön leer und ich hatte endlich mal Ruhe und Muße zum Schauen, da kam gleich noch ein Tütchen mehr in die Tasche.

Ich hätte mir auch gern eine tunesische Keramikschale aus Hammamet gekauft, aber am Stand gab es nicht ein einziges Preisschild (wie übrigens an ganz vielen Ständen nicht und dann ist man gezwungen, jemand anzusprechen, besonders nett, wenn es so voll ist, und man fragt sich, ob der die Preise der vielen Dinge wirklich auswendig drauf hat oder einfach rät oder sich je nach geschätzter Kaufkraft des Fragers etwas ausdenkt). Auf meine Frage hin sagte der tunesische? Standbetreiber: '45 Euro.' Ich hatte etwas zwischen 15 und 20 erwartet und legte die Schale wieder hin und drehte mich weg. Er kam hinter mir her. 'Zu teuer?' 'Ja.' 'Ich hab hier noch eine, nur 12 Euro.' Völlig anders, sie sah aus wie 5 Euro - höchstens. 'Nein.' 'Ja, wieviel würden Sie denn zahlen können?' Da hatte ich dann keine Lust mehr. Meine Tochter sagte, ich könnte doch nicht so einfach weggehen, nach alldem, aber da redete der Verkäufer schon auf den nächsten Interessenten ein. 'Ein Künstler hat sie bemalt, soo fein, soo schön.'

Wenn ich feilschen will, gehe ich auf einen arabischen Basar. Nicht auf die Infa.

Sprüche gab es überall, an allen Ständen. Als Schild, als Poster, als Karte, auf Porzellan - als großformatiges Bild samt Rahmen. Der Beste:

Nachdenken ist wie Googeln, nur krasser.